PJ-Tertial Innere in Spital Laufenburg (9/2019 bis 12/2019)

Station(en)
Innere
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich war von September bis Dezember für das Innere-Tertial in Laufenburg/Aargau.
Insgesamt gab es gute wie auch schlechte Seiten:
Laufenburg ist ein sehr kleines Krankenhaus mit angeschlossenem Pflegeheim (das ist dafür um so grösser). Es war zum Teil sehr wenig los, was gut wie auch schlecht sein kann.
Als PJler wurde man vielseitig eingesetzt und hat auch eigene Patienten bekommen, wenn man das wollte. Typische Aufgaben waren Aufnehmen von Patienten inklusive körperlicher Untersuchung, Briefeschreiben usw. Der Arbeitsalltag auf Station war eher entspannt, wobei man sich auch ein bisschen auf das niedrige Arbeitstempo dort einlassen sollte. Man lernt dafür die Patienten gut kennen und hat Zeit, Patientenfälle mit den Oberärzt*innen durchzusprechen.
Die Villa (Unterkunft) war sehr schön (wobei ich von Basel aus gependelt bin, geht auch).
Die Pflege war sehr nett, auch die Assistenzärzte zum grössten Teil, wobei das Team stark durchwechselt: viele wechseln nach einem oder zwei Jahren in ein grösseres Krankenhaus.
Fortbildungen wurden regulär angeboten, die waren mal mehr, mal weniger gut. Viele Fortbildungen wurden per Video während der Mittagspause gehalten. Wir konnten an einem Nahtkurs teilnehmen, den ein Chirurg geleitet hat - der war insgesamt richtig gut.
Was schlecht lief: Insgesamt wird in Laufenburg wenig invasiv gearbeitet, d.h. über ein Tertial ein bis zwei Mal assistieren bei einer Aszites- oder Pleurapunktion wird das höchste der Gefühle sein, was man interventionell machen darf, abgesehen vom BGA stechen.
Ausserdem habe ich mich zum Teil ziemlich ausgenutzt gefühlt. Teils sehr lange Arbeitstage (nicht selten von 7.30 Uhr bis 18.30 Uhr oder auch später). Die Pikettdienste waren unbezahlt, wir haben auch keinen Freizeitausgleich dafür bekommen. Man hat sehr viele Pikettdienste, nämlich jede dritte Woche von Montag 7.00 bis Freitag 18 Uhr. Wochenenddienste kommen gelegentlich hinzu (bei mir waren es 4, also einer im Monat). Während des Pikettdienstes muss man mehr oder weniger vor Ort sein, d.h. wenn man aus Basel pendelt, wird einem ein Pikettzimmer (das in der Villa ist wirklich schön) gestellt. Damit hätte ich mich noch abgefunden. Aber: während der Pikettdienste macht man wenig bis keine ärztliche Tätigkeit, sondern vor allem Labor (also Blut zentrifugieren), der Lerneffekt ist also gleich null.
Über Weihnachten oder Silvester bekommt man sehr schlecht frei. Wir PJler hatten das Gefühl, dass wir zum Teil dafür genutzt wurden, dass Laborpersonal oder auch mal ein Assistenzarzt über Weihnachten in den Urlaub kann. Zusätzliches Geld für Dienste über die Feiertage oder Neujahr gibt es übrigens nicht. Im Grossen und Ganzen also eine 1100 CHF Arbeitsflatrate.
Wir PJler haben alle im Wortlaut die gleichen Arbeitszeugnisse bekommen. Bei mir war sogar erst der falsche Name drin. Alles etwas lieblos.
Im Abschlussgespräch wurde mir gesagt, dass ich zwar kompetent sei, mir man aber wegen meiner Schwangerschaft (ich entbinde im Mai) keine Stelle anbieten könne. Das Pikante: Ich habe nicht mal nach einer Stelle gefragt, die Zusammenarbeit wurde gleich im Vorfeld ausgeschlossen. Ein "Alles Gute für deine Zukunft" hätte mir völlig gereicht.
Im Grossen und Ganzen würde ich nicht empfehlen nach Laufenburg zu gehen - vor allem nicht im Winter!
Bewerbung
Kurzfristige Bewerbungen möglich.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1100 CHF
Gebühren in EUR
Mittagessen, Unterkunft wie auf der Homepage angegeben

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
5
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.8