G1: Akutpsychiatrie; H2: Stationäre Psychosomatik und Psychotherapie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Fazit: Für alle die einen Einblick in die Psychiatrie und Psychotherapie machen wollen kann ich ein PJ-Tertial in Flensburg voll empfehlen! Das Team ist superfreundlich und man wird sehr herzlich aufgenommen. Ich durfte mein Tertial sehr selbstständig nach eigenen Interessen gestalten und wurde dabei stets gut betreut. Besonders dankbar bin ich den AssistenärztInnen, die ich mit jeder Frage löchern durfte und die mir echt viel erklärt haben! Insgesamt ist die Arbeitsatmosphäre sehr angenehmen - die Hierarchien sind flach, man ist mit jedem per Du und wir sind regelmäßig zusammen Mittagessen gegangen. Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt.
Die Diako ist wirklich sehr an der Lehre der PJ-Studierenden interessiert. Dementsprechend ist alles sehr gut organisiert. Es gibt einen Einführungstag. Man bekommt Unterkunft und Mittagessen gestellt (Arbeitskleidung braucht man in der Psychiatrie nicht). Die Unterkunft ist im Wohnheim oder in einer WG und man findet schnell Anschluss. Wir haben regelmäßig etwas zusammen unternommen. Flensburg und Umgebung sind sehr schön - es gibt viel zu sehen! Es gibt einen festen Studientag die Woche, immer Donnerstag. Der Vormittag ist zum Selbststudium, nachmittags findet Unterricht verschiedenster Fachrichtungen statt. Wenn er stattfand, war die Qualität sehr gut. Leider fielen in der Zeit, in der ich da war, ein paar Vorträge aus. Das soll sich aber wieder ändern. Es gibt zusätzlich auch EKG-Kurse und man darf am fachinternen Weiterbildungsangebot teilnehmen. In der Psychiatrie wurde ich sehr freundlich aufgenommen und habe sogar einen eigenen Computerzugang und Schlüssel bekommen (aus vorherigen Tertialen weiß ich wie schwer das manchmal sein kann :D ) Da es mein letztes Tertial war, hatte ich mit Resturlaub und Feiertagen leider nur 11 Wochen. Ich habe mich deshalb dafür entschieden nur zwei verschiedene Stationen anzusehen, um mich besser einarbeiten zu können.
Am Anfang war ich für 6 Wochen auf der akutpsychiatrischen Station G1. Dort kommen Patienten mit verschiedensten psychiatrischen Krankheitsbildern: Die meisten hatten Psychosen, affektive Störungen, Abhängigkeitserkrankungen. Ich fand die G1 perfekt, um einen Überblick über die verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen zu bekommen und um einen Einblick in das Fachgebiet zu gewinnen. Los ging es immer mit der Ärztlichen Morgenbesprechung um 8:15, danach gab es eine kurze pflegerische Übergabe auf Station. Wenn neue Patienten kamen durfte ich selbstständig Anamnese und den psychopathologischen Befund erheben sowie eine körperliche Untersuchung und Blutabnahme durchführen und selbstständig dokumentieren. Danach war immer Zeit, um den Patienten gemeinsam zu besprechen. Somit konnte ich viel über psychiatrische Krankheitsbilder lernen. Insgesamt wurde ich vom ganzen Team sehr herzlich aufgenommen! Ich habe mich von Anfang an als Teil des Teams empfunden und konnte mich sinnvoll einbringen. Dabei habe ich mich nie als "billige Arbeitskraft" gefühlt. Ich durfte in alle Therapien mitschauen. Die Ärzte haben sich gefreut, wenn ich eine Aufnahme oder eine Blutentnahme gemacht habe, aber das war nie ein Muss! Ich habe das sehr gerne gemacht, um eigenständiges Arbeiten zu lernen. Ich hatte keine "eigenen" Patienten, aber habe mir einzelne Patienten rausgesucht, mit denen ich regelmäßige Gespräche geführt habe. Mit einer Patientin bin ich zum Beispiel fast jeden Tag eine kleine Runde spazieren gegangen. Den zweiten Teil meines PJs bin ich dann auf Station H2 - Psychosomatik und Psychotherapie. Dort finden Psychotherapien mit verhaltenstherapeutischen Schwerpunkt - meist in Gruppen - statt. Die Patienten sind stationär, aber haben freien Aus- und Eingang. Die Aufnahmegespräche und Untersuchungen durfte ich auch auf dieser Station selbstständig durchführen und die Ärzte haben mich gut betreut und mir sehr viel erklärt. Jeden Donnerstag machen die Ärzte dort eine kurze Psychoedukation zu verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen. Ich habe selbst Vorträge zu Antidepressiva, Angststörungen und Abhängigkeit gehalten. Sonst hatte ich als Studentin eine eher passive Rolle und habe viel zugesehen und beobachtet. Ich bin regelmäßig mit in die Therapiegruppen, durfte jedoch leider nicht an allen teilnehmen. Es ist schon ein großer Unterschied zur Akutstation, wo ich mich aktiv integrieren konnte. Insgesamt habe ich schon einen guten Einblick in die Psychotherapie erhalten.
Bewerbung
Die Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Flensburg ist Lehrkrankenhaus der Christian Albrecht Universität zu Kiel. Platzvergabe über das PJ-Portal.