Das Kantonsspital Uri ist ein kleines Haus in Altdorf im Kanton Uri im Süden des Vierwaldstätter Sees. Mitarbeiter und Patienten sind sehr nett und schon in kurzer Zeit kann man sich sehr gut einleben.
Grundsätzlich zur Schweiz: Man bekommt ein Gehalt, im Gegensatz zu Deutschland sind die Arbeitszeiten aber auch länger. Sehr angenehm ist,dass in der Schweiz die Pflege alle Zugänge und Blutentnahmen übernimmt. Man gewinnt somit viel Zeit für Anderes. Ich hatte immer einen eigenen Arbeitsplatz, an dem ich in Ruhe meine Anamnesen etc. schreiben konnte.
Tagesablauf und Aufgaben
Der Tag begann in der Früh gegen 7 Uhr mit dem Abarbeiten der Checklisten für die OP-Vorbereitung, Morgenrapport (+Kaffeepause) und dann ging es entweder in den OP oder in diverse Sprechstunden etc.
Während meinen ersten paar Wochen waren die chirurgischen UAs noch für die Präoperativen Sprechstunden zuständig. Man hat dabei jeden Nachmittag 2-4 Patienten gesehen und für die OP vorbereitet. Die Sprechstunden musste man etwas vorbereiten (Untersuchungen anmelden etc). Zu Anfang nahm diese Standardaufgabe viel Zeit in Anspruch, nach 2-3 Wochen war das jedoch gut nebenbei möglich. Die Sprechstunde wurde aber nach einigen Monaten reduziert bzw. umverteilt, sodass wir PJler davon entbunden wurden. Die gewonnene Zeit haben wir dann im OP bzw. der Notaufnahme verbracht.
Operiert werden im KS Uri viele kleinere Sachen wie beispielsweise Hernien, Cholezystektomien oder Appenditiden, hin und wieder aber auch größere viszeralchirurgische Eingriffe. Weiter gab es viele traumatologische OPs und Endoprothetik. Als UHU ist man sehr oft erste Assistenz, bei laparoskopischen Eingriffen führt man die Optik und näht zu. Ich war sehr viel und gerne im OP, durfte dann auch mal selber präparieren und hatte vor allem Spaß an den vielen verschiedenen Eingriffen.
In der Notaufnahme betreut man eigenen Patienten und nimmt diese auf. Man untersucht sie und meldet gemeinsam mit den Assistenten Bildgebungen an. Man bespricht den Fall häufig direkt mit einem Oberarzt und legt die passende Therapie fest. Macht sehr viel Spaß dort zu sein!
Im KS Uri gibt es einen Pikettdienst. D.h. ein Uhu hat nachts bzw. am Wochenende ein Diensttelefon und muss zu NotOPs und Sectios in den OP kommen. Das klingt etwas anstrengend, war aber letzendlich ganz gut, weil man die angesparten Stunden frei nehmen kann. Ich konnte alle Überstunden problemlos ausgleichen. Je mehr UHUs im Haus sind, desto weniger Dienste hat man.
Fortbildungen finden in der Chirurgie immer Montags statt, zusätzlich gab es noch eine Videovorlesung aus dem LUKS bei der man zuschauen konnte. Ich hätte es super gefunden, noch mehr Fortbidungen zu haben. Der Chefarzt der Klinik versucht dies den zukünftigen UHUs auch anzubieten.
Die Freizeit kann man in Altdorf voll und ganz genießen. Egal ob Skifahren, Langlaufen, Rodeln oder Wandern, man findet alles in der Nähe. Auch im Sommer ist es denke ich schön, man kann wandern, mtb, volleyball spielen und der See ist nicht weit..
Die Zimmer im Wohnheim sind schön, man teilt sich Küche und Waschraum (Duschen/Toiletten). Es ist alles super sauber! Wird mehrmals wöchentlich geputzt. Auf dem Dach gibt es eine super Dachterasse mit Grill.. Wir haben im Wohnheim sehr schöne Abende mit den anderen PJlern und Physios verbracht. Auch die Assistenten kamen öfter am Abend vorbei und wir haben alle zusammen gesessen. Einige Male wurden wir sogar zu Assistenten nach Hause zum Essen eingeladen, was jedes Mal super nett war.
Die schlechten vorherigen Bewertungen kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe viel Neues gesehen, viel gelernt. Auch wenn es manchmal stressig war, war es doch eine sehr schöne Zeit die ich auf keinen Fall missen möchte.