PJ-Tertial Chirurgie in Rechbergklinik (12/2019 bis 4/2020)

Station(en)
Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und orthopädische Chirurgie, Endoprothetik
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Ulm
Kommentar
TOP-Vergütung, aktuell 680€, Kleidung gestellt, kostenlose Parkplätze verfügbar, in Bahnhofsnähe. Neubau 2019 - sehr modern.

Die Chirurgie in der Rechbergklinik in Bretten unterteilt sich in die Fachbereiche Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Endoprothetik.
Dienstbeginn ist in der Allgemein- und Viszeralchirurgie um 7:15 Uhr, in der Unfallchirurgie beginnt es schon gegen 7 Uhr. Dienstende ist offiziell zwischen 15 und 16 Uhr, passt sich aber dem OP-Plan an. Oft lohnt es sich auch länger zu bleiben und dafür an einem anderen Tag früher Feierabend zu machen (bspw. häufig Freitags möglich). Es beginnt mit der täglichen Visite. Die gemeinsame Frühbesprechung mit Röntgendemo aller Abteilungen findet anschließend um 7:50 Uhr statt, danach geht es meist direkt in den OP. Wenn möglich sollten die Blutabnahmen schon erledigt werden, bevor es in den OP geht, bzw. im Laufe des frühen Vormittags, wenn es zeitlich nicht klappt, nehmen aber auch die Damen aus der Ambulanz das Blut ab. Im Vergleich zu Innere o.Ä. hält sich die Anzahl aber auch in Grenzen, Viggos gibt es kaum zu legen. Wenn man nicht im OP ist, hilft man bei der Stationsarbeit mit oder kann jeder Zeit in die Notaufnahme gehen. Es bleibt aber auch Zeit, mal etwas nachzulesen. Ein Amboss-Zugang wird von der Klinik gestellt.

Das Team der Allgemein- und Viszeralchirurgie besteht aus einem Chefarzt und zwei Oberärzten/-innen sowie drei lieben "Muttis", die in Teilzeit arbeiten. Die Atmosphäre im Team ist sehr gut, meistens wird gemeinsam zu Mittag gegessen. In der Unfallchirurgie und Endoprothetik gibt es ebenfalls je einen Sektionsleiter und einen gemeinsamen Oberarzt, die Assistenten kommen für einen bestimmten Zeitraum aus der Klinik in Bruchsal nach Bretten und sind super engagiert, verstehen sich untereinander als gute Kumpels, also sehr gute Arbeitsatmosphäre.
In allen Fachbereichen wird man sehr herzlich aufgenommen und die Mitarbeit ist immer angenehm und oft auch humorvoll. Ich kann mich nicht erinnern, einmal "dumm angemacht" worden zu sein, auch der Ton im OP ist lange nicht so rau, wie man es aus anderen Kliniken kennt. Das gesamte OP-Personal ist nett und geduldig. Dies liegt sicher auch an der familiären Atmosphäre, die im gesamten Ärzteteam herrscht.
PJler werden wirklich sehr nett behandelt, man ist nicht nur zum "Haken halten" da. Im OP darf man Aufgaben unter Supervision übernehmen, muss dies aber auch nicht tun, wenn man sich unsicher fühlt. Grundsätzlich wird man sehr gut angeleitet und die Ärzte sind sehr geduldig, wenn man etwas länger braucht. Nachmittags hat man oft Zeit, nochmal mit dem Chef auf Visite zu gehen und so auch die Fälle der Intensivstation mitzubekommen (wird von der Anästhesie betreut).
Die Hierarchien in der Klinik sind sehr flach. Alle drei Sektionsleiter und die Oberärzte sind menschlich super und begegnen einem auf Augenhöhe, was das Tertial wirklich angenehm macht. Es lohnt sich auch, außerhalb des Ärzteteams Kontakte zu knüpfen, bspw. sind die Physiotherapeuten extrem nett und es gibt eine Betriebssportgruppe die einmal pro Woche gemeinsam Fußball spielt.

Auf Station rotiert man durch die unterschiedlichen Fachbereiche. Es laufen tagsüber 2 Op-Säle. Im OP ist man schwerpunktmäßig in dem Bereich, den man gerade auf Station betreut, hilft aber grundsätzlich dort, wo man im OP gebraucht wird. Dies betrifft vorallem endoskopische Eingriffe (Kamera führen), 1. oder 2. Assistenz bei Laparotomien und unfallchirurgischen Eingriffen. Es werden in der Klinik aber auch SD-OPs etc. durchgeführt. Natürlich finden auch viele Hüft- und Knie-TEPs statt, bei denen man aber nicht nur zum "Bein halten" eingesetzt wird, sondern auch mehr Aufgaben übertragen bekommt, wenn man dies möchte. In der Endoprothetik werden besondere Hauben eingesetzt, die den kompletten Kopf überspannen (ein bisschen wie ein Raumanzug) und innen eine Lüftung haben, sodass man es auch während den OPs angenehm kühl hat - mega gut.
Die Ärzte sind alle sehr kompetent und verstehen ihr Handwerk, man kann sich also vieles abschauen, sie sind aber auch gewillt, einem etwas aktiv beizubringen. Unterricht findet teilweise von der Anästhesie statt, man kann aber auch am Unterricht in Bruchsal teilnehmen. Dadurch, dass es wenige PJler gibt und das Haus sehr klein ist, findet der Unterricht aber eher "nebenher" im direkten Dialog statt.

Dadurch, dass man sehr viel selber machen darf, wenn man das möchte, führt man mit Bretten sicher gut, wenn man sich für Chirurgie begeistert (man sollte natürlich bedenken, dass es sich um ein kleines Krankenhaus handelt und auf der Webseite vorher nachlesen, welches Spektrum behandelt wird). Es ist dort aber auch super, wenn man kein Chirurg werden möchte.

Ich kann ein Tertial uneingeschränkt weiterempfehlen.
Bewerbung
Von extern problemlos über die Uni Heidelberg
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
680

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13