PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum St. Elisabeth (11/2019 bis 3/2020)

Station(en)
23/24 (UCH) und 13 (ACH/VTG/GC)
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Allgemein:
- super Organisation durch Personalverwaltung (Unterkunft, Unterlagen, Einführung am 1.Tag)
- eigenes Telefon und Zugangskarte zum OP
- gute Unterkunft: eigenes gut eingerichtetes Zimmer + Bad (Fernseher, Mini-Kühlschrank, Schreibtisch, Schrank, Bett), Gemeinschaftsküche mit allen wichtigen Utensilien (u.a. Kaffeemaschine, Wasserkocher, Toaster) und Waschküche (Waschmaschine, Trockner, Staubsauger)
- Gehalt: 450 ,-
- Dienste möglich für Ausgleichstage
- 2x die Woche nachmittags PJ-Fortbildung (sehr gut bis mittelmäßig)
- Dienstkleidung wird gestellt (Hose und Kittel - privates Oberteil muss verwendet werden)
- Mittagsessen umsonst, eigentlich auch regelmäßig möglich
- 8 Wochen Rotation zwischen UCH und VTG/ACH
- mehrere PJ-Zimmer unterm Dach im 4. Stock -das abendliche Zusammensitzen war immer sehr nett

Unfallchirurgie:
- nette Aufnahme ins Team, aber nur wenig Teaching, Betreuung durch AÄ, wenig Kontakt mit OÄ/CA
- Aufgaben: Blutabnahmen (bis zu 40 am Tag waren normal) und Viggos, VW, Drainagen / Fäden ziehen, 2. Assistenz im OP, Arztbriefe
- Station: relativ gut besetzt mit Assistenten, allerdings etwas unorganisiert (ständige Übergabe von A zu B zu C, weil es keine feste Aufgabenverteilung gibt)
- Arbeitszeit 7:15-16:30/45, Freitags dafür nur bis 12:15 --> früher gehen durfte ich selten, da ich bis zum Ende immer 1. (und einziger) Ansprechpartner der Pflege für neue Viggos war (man wird auch gerne nach Arbeitsende noch pausenlos angerufen, sobald die Schwestern wissen das man im Haus wohnt. Immer das Telefon ausmachen, wenn man fertig ist!)
- Teaching: einige wenige motivierte AÄ / OÄ, die meisten eher indifferent und ein paar, die einen als reinen Handlanger benutzt haben
- OP: relativ regelmäßig als 2. Assistenz, aber auch einige Tage ohne OP, da doch recht viele Assistenten auf den beiden Stationen sind, welche ihren OP-Katalog vollbekommen müssen
- Dienste: sehr zu empfehlen, einfach einen AA ansprechen und mitlaufen - hier habe ich am meisten gelernt (wenn man sich den richtig AA raussucht jedenfalls)
- Fazit: wenn man nicht aufpasst, dann ist man schnell für beide Stationen der Blutabnahme / Viggo-Depp. Ingesamt gibt es sicher schlechtere Stationen, um seine Zeit abzusitzen. Viel gelernt habe ich nicht, außer das es sich lohnt vor den Butabnahmen die Indikation zu prüfen, da gerne wahllos bei allen Patienten was angeordnet wird, was am Ende aber keiner braucht. Es gibt für Studenten keinen Schlüssel fürs Arztzimmer und auch keinen Arbeitsplatz. Man steht also gern auch mal in der Gegend rum, wenn einen kein Arzt reinlassen kann. Einen Spind für Sachen gibt es ebenfalls nicht - wer nicht im Krankenhaus wohnt muss sich was einfallen lassen zwecks umziehen und persönliche Gegenstände lagern.

Allgemein- / Viszeralchirurgie:
- zwar nett aufgenommen worden, wirklich zuständig war keiner (Begrüßung: also die eine AA, die sich immer um unsere PJler gekümmert hat ist weg und jetzt machts keiner mehr, lauf einfach mal überall mit)
- Station: es gibt einen Blutabnahmedienst, der allerdings sehr oft krank war in meiner Zeit, Aufgaben ansonsten: Viggos, OP-Assistenz, Verbandswechsel, Drainagen/Fäden ziehen, seltener mal ein Sono (es gibt ein Aufgabenbuch, wo man immerhin sieht was noch zu tun ist)
- OP: Haken-Halter in der Strumektomie (mein einzig wahrer Job in den 8 Wochen). Ich hab leider bis zu zwei mal täglich im Struma gestanden und dort die Haken gehalten. Hier war ich im Vorraus immer schon fest eingeteilt im OP Plan. Andere OPs habe ich nur dann gesehen, wenn es tatsächlich mal kein Struma gab (eher selten). Die OÄ geben sich idR Mühe und erklären viel - bei über 30 x in der selben OP geht nur schnell der Lehrstoff zu dem Thema aus. Die zweite Struma OP geht oft über die Mittagszeit - lasst euch Essen aufheben von der Küche (habe ich auch erst nach einigen verpassten Mahlzeiten rausgefunden das es geht). Man darf wenigstens imer zu nähen, außer der Chef operiert.
- Arbeitszeit: 7:00 - 16:00, Freitags bis 13:15 - auch hier durfte ich nicht früher gehen.
Fazit: als studentischer Nebenjob ist das Hakenhalten in ein und der selben OP sicherlich gerechtfertigt - als PJ in einem Lehrkrankenhaus finde ich es absolut frech den Studenten einzig und alleine dafür abzustellen. Teaching hielt sich demnach auch stark in Grenzen. Gleiches wie in der UCH: kein Schlüssel zum Arztzimmer, kein Spind, kein Arbeitsplatz.

Was ich gerne vor meinem PJ gewusst hätte:
- es gibt 2x im Jahr ein zweitägiges PJ-Seminar im Kloster von den Barmherzigen Brüdern - ist angeblich super. Leider wurde meiner PJ-Kohorte nicht gesagt das man sich bereits Wochen im Vorraus anmelden muss, sodass wir dann zum Seminar während unseres PJs nicht mitfahren durften. Am besten mal der Personalabteilung vor PJ Antritt schreiben, die helfen einem dann sicherlich weiter!
- PC Zugang muss man selber in der EDV beantragen. Da weiß auf Station immer keiner was man machen muss und da wir ewig gebraucht haben bis wir es rausgefunden haben: EDV anrufen, sagen man ist PJler und will den Zugang haben. Selbes gilt für WLAN im Haus (1x im Monat erneuern lassen, da es nach 4 Wochen nicht mehr geht).
- die Zimmer / die Gemeinschftsküche sind super ausgestattet und man braucht so gut wie nichts selber mitbringen (ich hab meinen halben Hausstand umsonst mitgeschleppt)
- es werden zwar 450 € ausgezahlt, das eigentliche Gehalt ist höher (für Freibeträge bei Steuern, Bafög und Co ganz gut vorher zu wissen)
- zum freien Mittagessen gehört neben dem Hauptgericht der Salat, aber nicht die Suppe und auch nicht das Dessert
- Telefon aus nach Feierabend!

Abschließend gibt es sicher schlechtere Lehrkrankenhäuser als Straubing. Die Betreuung ist stark abhängig vom jeweiligen Arzt, aber das ist wohl überall so. Durch die Bezahlung fühlt man sich wenigstens nicht ganz so schäbig, wenn man den gesamten Tag Haken hält im Struma oder Röhrchen um Röhrchen mit Blut füllt. Vorbereitet auf die Zeit als Assistent wurde ich leider so gut wie gar nicht - dabei will ich sogar in die Unfallchirurgie gehen und habe mein Bestes versucht viel mitzunehmen. Blutabnehmen kann ich nach dem Tertial jedenfalls im Schlaf.
Bewerbung
PJ Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Bildgebung
EKG
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Blut abnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
450,00

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.07