Pro:
- Super nette und kompetente Oberärzte. Größtenteils nette Assistenzärzte.
- Gute Arbeitszeiten. Man darf auch mal früher gehen, wenn nichts los ist.
- Praktikumsgehalt.
- Man darf flexibel bei den Funktionen zuschauen.
Contra:
- In die Jahre gekommenes Haus mit teils unangenehmen Gerüchen auf bestimmten Fluren. Unter anderem Vierbettzimmer ohne Desinfektionsmittel in den Patientenzimmern.
- Im Zuge der Coronakrise selbst hergestelltes Desinfektionsmittel, das klebt und entweder muffig oder nach Spiritus riecht.
- Ständiger Wechsel der sehr jungen Assistenzärzte über die Stationen. Daher kein fester Ansprechpartner für PJler.
- 7 Assistenzärzte, die erst seit 11/2019 dort arbeiten, 2 neue Assistenten seit 05/2020 und 06/2020 --> Wenn man inhaltliche Fragen hat, sollte man auf die Oberärzte warten.
- Unterirdisches Pflegepersonal auf manchen Stationen. Dort völlig überfordert mit allem.
- Keine festen PJ-Aufgaben. Weder auf Station noch auf ZNA/ ITS. Man läuft immer nur mit und darf kaum selbst etwas machen. War an den meisten Tagen nur stupides Zeitabsitzen.
Hatte leider etwas Pech und war in meinen 4 Wochen ZNA einer neuen und sehr unsicheren Assistenzärztin in Einarbeitung unterstellt, die mich nichts alleine hat machen lassen. Man darf nicht mal Aufklärungen unter Aufsicht machen oder Patienten untersuchen, ohne dass alles nochmal gemacht wird. Wenig Vertrauen in den PJler (in großem Kontrast zu vorherigem PJ-Tertial). Hatte deshalb auch irgendwann keine Motivation mehr mitzuhelfen. Zudem gab es keinen freien PC-Arbeitsplatz für den PJler. Menschen stundenlang beim Tippen mit nur einem Finger zuzusehen, ist sehr zäh. Wenn ich mit dem Oberarzt alleine war, war es ganz cool. Da durfte ich mich mit einbringen und Patienten aufnehmen. Das war aber nur so anderthalb Stunden pro Tag der Fall.
Auch auf der ITS war eine junge Assistentin in Einarbeitung, die mit ihren Aufgaben genug zu tun und deshalb keine Zeit für die Betreuung eines PJlers hatte. Da in den 4 Wochen zusätzlich auch wenig los war, konnte ich kaum selbst mal etwas machen, weil sie die Dinge lernen musste. So blieb nur eine Pleurapunktion und ein Versuch eine Arterie zu legen, der auch durch sie erfolglos blieb. Dort leider passiv aggressive Grundstimmung, die durch aufgesetzte Freundlichkeit zu überdecken versucht wurde.
Auch auf der ITS gab es einen kompetenten Oberarzt, mit dem man gemeinsam Schluckechos und Kardioversionen machen durfte. Die waren oft der Lichtblick des Tages.
Habe mich alles in allem einfach Fehl am Platze gefühlt und dort leider nur sehr sehr wenig gelernt, da die Betreuung mehr als durchwachsen war. Die Oberärzte wissen viel und erklären gerne und gut. Aber die meiste Zeit verbringt man mit den jungen Assistenten.
Vor meinem Tertial in der Inneren war ich an einem anderen Haus in der Chirurgie, wo ich viel machen durfte und man mich aktiv mit ins Team eingebunden/ mir feste Aufgaben zugeteilt hatte. Beim Übergang in die Innere wurde ich von 100 auf 0 runter gebremst und war wochenlang ein überflüssiges und lästiges Mitglied des Teams. Die meisten waren freundlich im Umgang. Aber ich wollte Wissen vertiefen und auf die anstehende M3 vorbereitet werden. Das war leider nicht der Fall.
Kann von einem Tertial in der Inneren dort im Moment nur abraten. Vielleicht wird es wieder besser, wenn nicht mehr so viele Berufsanfänger dort arbeiten.