Ich hatte ein tolles Tertial in Laufenburg! Das Team inklusive Pflege, Assistenzärzten, Oberärzten und Chefärztin ist super nett und die Stimmung immer entspannt. Das Spital Laufenburg ist ein sehr kleines Krankenhaus mit zwei Stationen Innere Medizin, einer Notfallambulanz und einer IMC. Außerdem betreuen die Ärzte (und manchmal auch die Unterassistenten (UHUs)) das angrenzende Pflegeheim mit einer Visite pro Woche.
Als UHU wird man etwa eine Woche eingearbeitet, dann bekommt man, wenn man sich gut anstellt, eigene Patienten. Dabei wird man aber nicht überfordert und spricht mindestens zweimal am Tag alle Patienten mit den Oberärzten durch. Dadurch kann man viel selbstständiger arbeiten als in den meisten deutschen Krankenhäusern. In der Chefarztvisite, die einmal pro Woche stattfindet, stellt man Patienten vor und wird von der Chefärztin ein bisschen dazu befragt. Das ist eine super Übung fürs Examen und vor allem für die Assistenzarztzeit! Die Kritik ist dabei immer sehr wohlwollend. Manchmal geht man als UHU mit zu den Kardiokonsilen (Belegärzte), wo meist ein TTE gemacht wird. Es gibt auch eine Wundambulanz, in der die UHUs dem Chirurgen manchmal assistieren, und Gastro-Konsile (Belegärzte), wo die UHUs manchmal bei den ÖGDs und Koloskopien zum Propofolspritzen eingesetzt werden. Die Ärzte dort erklären eigentlich ununterbrochen, man kann dort also auch viel lernen und lernt insgesamt doch ein breites Spektrum kennen. Auf dem Notfall arbeitet man als UHU auch sehr eigenständig. Man sieht die Patienten oft als erstes, macht Anamnese, körperliche Untersuchung und spricht sich anschließend mit Assistenz- oder Oberarzt ab. Dort konnte man auch öfter mal kleine Wunden nähen. Insgesamt also eine abwechslungsreiche Arbeit! Das Arbeitspensum ist geringer als in Deutschland, aber meist hatte man trotzdem gut zu tun. Offiziell hat man eine 50h-Woche, ich konnte aber auch öfter mal früher gehen.
Zu den UHU-Aufgaben gehören auch Pikett-Dienste, d.h. etwa ein Wochenende pro Monat von 12 bis 20h anwesend sein und den Rest des Wochenendes auf Rufbereitschaft. Hier arbeitet man hauptsächlich im Labor (man bekommt eine Einführung in der ersten Woche) oder auf dem Notfall. Dafür bekommt man zwei Tage Freizeitausgleich. Die Pikettdienste unter der Woche wurden abgeschafft.
Zweimal pro Woche finden Fortbildungen statt, meistens per Video, die waren leider meistens nicht so gut. Die Assistenzärzte haben eine UHU-Fortbildung ins eingeführt, bei der einmal pro Woche examensrelevante Themen besprochen werden. Die hat auch schon ein paarmal stattgefunden und war sehr gut!
Gewohnt habe ich mit anderen UHUs und frischgebackenen Assistenzärzten in der Personalvilla "Ruth", ein super schönes altes Haus mit viel Platz. Dort lernt man sich schnell kennen und wir hatten eine gute Zeit zusammen!
Laufenburg ist eine kleine süße Stadt direkt am Rhein und an der deutschen Grenze, man kann also günstig einkaufen und ist außerdem am Wochenende schnell in der Natur!
Bewerbung
7 Monate vorher beworben, problemlos und unkompliziert