Das PJ in der Neurologie der MHH ist insgesamt sehr empfehlenswert. Hier kann man von Schlaganfällen und Epileptischen Anfällen hin bis hin zu extrem seltenen neurologischen Erkrankungen alles sehen. Aufgrund der Coronavirus Pandemie musste ich in dem Tertial jedoch hier und da einige Abstriche machen.
Der Arbeitstag beginnt normalerweise um 8:00 Uhr auf Station. Danach findet um 8:30 Uhr die morgentliche Frühbesprechung mit Demonstration der Neuroradiologie statt. Diese ist wirklich sehr lehrreich. Leider durfte ich aufgrund der COVID Situation nicht an der Frühbesprechung teilnehmen, was wirklich sehr schade war.
Insgesamt war ich den Großteil meiner Zeit auf der Station 45 , der Privatstation. Hier ist der Vorteil, dass man zeitgleich viele verschiedene Krankheitsbilder aufeinmal sieht und mitbetreut. Nach der Frühbesprechung ab ca. 9:00 Uhr wird eine Runde Visite gemacht. Um 10:00 Uhr findet die Kurvenvisite mit der Pflege statt. Danach folgen je nachdem Stationsaufgaben und die Aufnahme von elektiven Patienten. Diese konnte man eigenständig aufnehmen, Anamnese machen, neurologisch untersuchen und dokumentieren. Auch die anstehenden Lumbalpunktionen konnte man alle unter Aufsicht selbst durchführen, sodass man nach einiger Zeit schnell Fortschritte gemacht hat. Manchmal wurde ich auch von der Station 48 angerufen wenn es dort eine Punktion oder Biopsie gab, diese konnte man dann auch unter Anleitung durchführen. Wenn die Zeit es zugelassen hat ist man immer vor der Chefvisite noch etwas essen gegangen. Gegen 14:00 Uhr war dann jeden Tag Chefarzt Visite. Hier hat man die zuvor neu aufgenommenen Patienten dem Chef möglichst strukturiert vorgestellt. Das war manchmal sehr schwierig, da viele Patienten sehr komplizierte und lange Krankheitsverläufe aufzeigten. Da ich die einzige PJlerin zur der Zeit in der Neurologie war, musste ich leider meinen Großteil auf der Privatstation verbringen, da immer ein PJler dort eingeteilt sein soll um den dortigen Assistenzarzt zu unterstützen, da die Arbeit dort z.T. sehr viel für einen Arzt ist.
Danach war ich für einen Monat in der ZNA. Das war die allerbeste Zeit des gesamten PJs. Im Frühdienst ist immer ein Arzt eingeteilt, ab 11:00 Uhr kommt ein zweiter Arzt zum Zwischendienst und ab 15:30 Uhr zum Spätdienst. Nachdienst beginnt idR um 22 Uhr. Man konnte je nach Belieben einfach mitlaufen, oder aber eigenständig Patienten aufnehmen und betreuen. Nach Aufnahme hat man alles mit einem der Ärzt besprochen, dokumentiert und einen Plan zur weiteren Versorgung aufgestellt. Bei Schlaganfällen durfte man immer dabei sein und den Patienten mit ins CT/MRT begleiten. Auch die Einleitung der Lyse hat man sehr oft mitbekommen. Bei Thrombektomien konnte man wenn gewünscht auch immer gern zusehen, die Kollegen der Neuroradiologie waren immer sehr offen.
Abschließend muss ich sagen, dass die Kollegen wirklich sehr nett sind. Gerade in der ZNA haben sich alle sehr bemüht mich überall mit einzubinden und sich immer die Zeit genommen viel zu erklären. Man hat sich dort sehr wohl gefühlt und super viel dazu gelernt.
Leider hatte ich keine Zeit noch in die Funktion EEG/EMG/NLG zu rotieren, da ich so lange auf der Privatstation war und dann lieber 4 volle Wochen in der ZNA sein wollte. Theoretisch ist dies aber immer möglich. Durch die COVID Pandemie sind leider auch alle Fortbildungen ausgefallen, die waren sonst auch immer sehr interessant und lehrreich.
