PJ-Tertial Innere in Havellandklinik Nauen (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
Kardiologie, Gastroenterologie/Onkologie, Geriatrie, Rettungsstelle
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Das Innere-Tertial in Nauen war super und ich kann es nur empfehlen.
Wer mag, kann sich auch vor dem PJ die Klinik anschauen. Es gibt einen sehr engagierten PJ-Beauftragten, an den man sich dafür wenden kann. Ich konnte so einen Tag in der Klinik hospitieren, verschiedenen Stationen kennenlernen und mit den ÄrztInnen sprechen. Nauen ist ein kleineres Krankenhaus, wo alle Mitarbeiter sich kennen (und gefühlt alle Patienten auch sich gegenseitig kennen), der Umgang ist sehr freundlich und kollegial unter allen Berufsgruppen. Klar, die Fahrt dauert etwas, aber ich persönlich musste teilweise in Berlin für einige Kliniken länger fahren. Man kommt mit der Regionalbahn eigentlich ganz gut nach Nauen. Vom Bahnhof kann man entweder mit dem Bus 2 Stationen fahren, laufen (ca 20 min), bei schönem Wetter sind wir PJler oft gemeinsam zur Klinik spaziert. Am besten und schnellsten geht es mit dem Rad.
Als PJler bekommt man in Nauen eine Aufwandsentschädigung, Fahrtkostenzuschuss, kostenloses Essen in der Kantine und Wäsche (sogar mit eigenem Namen). Es gibt 1x Woche PJ-Fortbildungen, die nur selten ausgefallen sind und oft richtig gut waren (und dann noch mit Kaffee und Keksen). Dazu 2x wöchentlich Röntgen-Besprechung, in der Rettungsstelle gibt es zusätzliche Fortbildungen (mit gemeinsamem Frühstück). Studientage sind flexibel, am besten aber mit Absprache.
Es gibt 4 Stationen der Inneren Klinik (Kardio, Gastro/Onko, Geri und Rettungsstelle) und man rotiert alle 4 Wochen. Reihenfolge durften wir uns am ersten Tag nach Absprache mit anderen PJlern selbst aussuchen.
M1/Kardiologie
Hier gibt es einen hohen Patientendurchlauf und dementsprechend viel zu tun für PJler. Man ist für Blutentnahmen und Flexülen zuständig, die auch ganz schön viel sind. Manchmal helfen auch die anderen Ärzte, aber sie sind eigentlich ganz froh wenn das die PJler machen. Man schafft es meistens zu der Hälfte der Visite. Hier wird nach Arzt/Ärztin viel gezeigt. Danach macht man meistens Aufnahmen, darf Patienten auch soweit selbst vorbereiten und Anordnungen schreiben (werden noch von den Ärzten kontrolliert/besprochen). In der Mittagsbesprechung stellt man die Patienten selbst vor (gute Übung!). Wenn man Zeit und Lust hat, kann man auch Briefe schreiben, muss man aber nicht. Die werden auch von Ärzten kontrolliert, manche nehmen sich auch richtig Zeit und besprechen diese noch. Man kann auch zu Coros/Echos mitgehen und auch mal Pleurapunktionen machen. Insgesamt musste man viel arbeiten und auch viele BEs machen, lernt aber auch viel. Die Pflegekräfte sind auch sehr nett und kollegial.
M2/Gastro/Onko
Hier ging es im Vergleich zu M1 wesentlich entspannter zu. Man sieht ein breites Spektrum an internistischen Krankheitsbildern und kann viel lernen. BEs und Flexülen gibt es vergleichsweise wenig, wenn es man mehr sind helfen einem die Ärzte immer. So schafft man es auch pünktlich zur Visite. Patienten aufnehmen und in der Mittagsbesprechung vorstellen gehört auch hier zum Alltag, obwohl man oft weniger Aufnahmen hat. Je nachdem, was für Patienten da sind, kann man auch andere Sachen machen, z.B. Sonos, Aszites-Punktionen, Ports anstechen usw. Hier kann man auch gut Briefe schreiben üben, die Ärzte nehmen sich eigentlich immer Zeit und besprechen diese. Ich nutzte auch die Zeit, um EKGs zu befunden und mit den Ärzten zu besprechen, weil das meiner Meinung nach auf der Kardio zu kurz kam. Die Pflegekräfte sind auch hier extrem nett und die Zusammenarbeit klappte wunderbar.
Rettungsstelle
Diese war für mich das Beste am Tertial. Man kann hier recht selbstständig arbeiten und bekommt ein breites Spektrum an Erkrankungen aus allen Bereichen (nicht nur internistischen) zu sehen. Je nachdem, welche/r Arzt/Ärztin da war, konnte man viel lernen. Falls mal jemand Dienst hat, der nicht wirklich Bock auf PJler hat, kann ich nur empfehlen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Patienten angucken, untersuchen (auch Sono!), apparative Untersuchungen anordnen (vorher aber mit dem Arzt absprechen) und auch mal den Neurologen oder den Chirurgen kontaktieren, falls es notwendig ist. Nach einer Weile war ich soweit, dass ich auch Untersuchungen wie Röntgen bei eindeutiger Indikation selbstständig anordnete. Auch muss ich explizit die Pflege loben, die besonders kompetent und stets freundlich war und die ganze Rettungsstelle am Laufen hielt. Von den Pflegekräften kann man hier extrem viel lernen! Wenn es sich anbietet kann man auch z.B. bei Lumbalpunktionen assistieren oder Kardioversionen durchführen.
Geriatrie
Auf die Geriatrie kam ich nicht weil ich mir Urlaub genommen hatte. Andere PJler berichteten davon überwiegend positiv.

Insgesamt gibt sich die Klinik sehr viel Mühe mit den PJlern, man wird als Teil des Teams betrachtet und genießt hohes Ansehen. Auch der Chefarzt ist sehr engagiert und extrem nett, man kann von ihm viel lernen. Die PJler wurden auch gebeten, zum Beginn des Tertials und zum Schluss mit dem CA zu sprechen und ihm direkt Feedback zu geben. Das fand ich großartig und es zeigt, dass ihnen die PJler wichtig sind und nicht nur billige Arbeitskräfte. Am Ende hat auch der PJ-Beauftragter alle PJler zum Essen in einem Restaurant eingeladen um noch mal von allen Feedback zu bekommen.
Tagesablauf: 7:15 Frühbesprechung, 12:40 Essen, 13:00 Fortbildung/Mittagsbesprechung, 15:30 Feierabend.
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Bildgebung
Repetitorien
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
EKGs
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Notaufnahme
Punktionen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
447

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07