Die Kinderchirurgie ist ein relativ kleines Team, bis auf eine Assistentin bestehend nur aus Männern. Das Fach ist sehr weit gefächert (Kinderchirurg*innen operieren praktisch alles was es gibt an kleinen Kindern von großen Bauchtumoren zu Frakturen und Verbrennungen). Es gibt zwei Stationen: 32 und 35, auf 35 sind mehr Einzelzimmer, daher weniger Patient*innen und gefühlt auch die weniger "schlimmen" (d.h. Tumore) Fälle.
Die Assistenten sind allesamt sehr nett. Von oberärztlicher Seite sehr distant, einer kannte bis zum Ende des halben Tertials meinen Namen, die anderen haben mich auf dem Gang nicht erkannt. Eingesetzt wird man auf Station und im OP, dort als erste oder zweite Assistenz, es lohnt sich also OP-Erfahrung mitzubringen. Alle PJler*innen teilen sich selbstständig in die OPs ein, man ist etwa ein Mal am Tag im OP. Auf Station gibt es wenig "reguläre" Stationsarbeit, wesentliche PJ-Aufgaben sind Visitenbuch führen, Blutentnahmen (meist aus zentralen Zugägen), Drainagenzug etc., die stationären präoperativen Aufnahmen (0-5 pro Tag), die man selbstständig macht - d.h. Anamnese, Untersuchung, pVVK, Brief, Meona-Kurve anlegen. Gut ist also auch wenn man schon mal bei Kindern einen pVVK gelegt hat. Schade ist, dass niemand mit einem diese Sachen gemeinsam durchgeht oder ansieht. Untersuchungen werden nicht durchgesprochen, der Brief sieht am Ende meist ganz anders aus. Eigene Patient*innen betreut man nicht. Häufig kommt es vor, dass man für mehrere Stunden alleine auf Station ist, weil alle im OP sind. Das macht die Assistenten für Rückfragen sehr schwer erreichbar, man wird dann von der Pflege angesprochen um Probleme zu lösen von denen man einige hinbekommt, einige nicht. Sehr schade ist dabei natürlich dass man nichts von Leuten lernen kann die weg sind.
Sehr zu Empfehlen ist die Rotation eine Woche in die Ambulanz (da lernt man was über Frakturen), die Freitage im AOZ und direkt einen respektvollen und gutem Umgang mit der Pflege aufzubauen. Auf beiden Stationen sind die Pflegenden unheimlich qualifiziert und ein sehr junges Team, woraus eine total schöne und dynamische Zusammenarbeit entstehen kann.
PJ-Unterricht gab es einmal die Woche für die ganze Chirurgie, zusätzlich noch einmal die Woche innerhalb der Kinderchirurgie von einem engagierten Assistenten.
Die Arbeitszeit ist relativ lang (7.30 Beginn, man ist häufig bis nach 17Uhr da), dafür bekommt man aber (bei ausreichender PJler*innenanzahl) einen Studientag die Woche, den man sich flexibel untereinander abgesprochen nimmt. Seine 40 Stunden Arbeitszeit hat man dabei locker immer noch.