Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Regensburg
Kommentar
Die Pädiatrie in Amberg ist nur zu empfehlen. Ich war zwar in Coronazeiten da, sodass das Patientenaufkommen extrem (!) niedrig war. Dadurch konnten sich die Ärzte aber super viel Zeit nehmen und haben mich viel machen lassen. Zu den einzelnen Stationen:
Die B9 ist die allgemeinpädiatrische Station auf der alle Kinder mit Infektionen, Krampfanfällen, Stürzen, etc. liegen. Arbeitsbeginn ist 8 Uhr mit der Übergabe vom Nachtdienst. Danach so ab halb 9 beginnt die Visite auf Station mit zwei wirklich netten Oberärzten. Man kann immer Fragen stellen, sie erklären und zeigen richtig viel. Dann geht es wie auf allen anderen Stationen mit dem Stationsalltag los: Briefe schreiben, Untersuchungen anmelden, Blutentnahmen, Neuaufnahmen betreuen und kleinere Eingriffe bei den Kindern. Davon kann man alles machen und die Assistenzärzte sind sehr dankbar, wenn man ihnen ein bisschen Arbeit abnimmt. Insgesamt wird man sehr gut in den Stationsalltag eingebunden, aber so, dass man vor allem interessante Sachen wie untersuchen, Blutentnahmen und Lumbalpunktionen macht. Mittags gegen halb 1 ist eine Röntgendemo. Arbeitsende ist gegen 17 Uhr, was ich aber kaum mal gemacht habe. Wenn mman fragt kann man deutlich früher gehen, da ja nix wirklich spannendes mehr passiert.
Auf der B0, der Intensiv- und Neugeborenenstation, geht es schon um halb 7 los mit Ende halb 3. Leider waren kaum Patienten dort. Allerdings kann man zu Sectios mitgehen und auch die U1 durchführen. Außerdem besteht die Möglichkeit auf Wöchnerinnenstation (B2) zu gehen und dort die gesunden Neugeborenen zu sehen, sowie viele U2s zu machen. Man bekommt auf jeden Fall einen umfassenden Einblick in die Neonatologie und den Umgang mit ein paar Tage alten Kindern.
Neben den Stationen wird man auch in der Notaufnahme eingesetzt, wo die Möglichkeit besteht Kinder zu untersuchen, Ananmnesegespräche zu machen und erste Eingriffe durchzuführen. Meiner Meinung nach die Zeit in der die Lernkurve am steilsten nach oben geht. Da dort ein erfahrener Arzt/Ärztin vor Ort ist macht man das relativ schnell alleine und berichtet ihm/ihr dann.
Neben dem "normalen" Krankenhausbetrieb sind Spezialambulanzen vorhanden mit den Schwerpunkten Rheumatologie, Allergologie, Pulmologie, Diabetologie und Neuropädiatrie. Das sind Sprechstunden, bei denen man von den Oberärzten viel nicht allgemeinpädiatrisches gezeigt bekommt.
Zum guten Schluss gibt es eine im Krankenhaus integrierte Praxis, bei der man den Praxisalltag kennenlernen kann. Wobei das dann natürlich eher auf Husten, Schnupfen, Heiserkeit hinausläuft. Zwischendurch wird mal geimpft.
Insgesamt eine echt empfehlenswertes Tertial!!
Wer also viel selber machen will und vor allem Allgemeinpädiatrie erleben will ist hier genau richtig.
P.S.: Es gibt leider keine Möglichkeit Nachtdienste zu machen, da sie kein zusätzliches Bett zur Verfügung haben. Man kann allerdings später kommen und dann bis 7 oder 8 Uhr bleiben, um mehr in der Notaufnahme mitzubekommen und mal einen Teil des Nachtdienstes zu erleben.