Hier beziehe ich mich auf die 2 Monate in der Viszeralchirurgie.
Das Team der Viszeralchirurgie ist sehr sympathisch und besonders die Assistenzärzt*innen total nett. Auch die Oberärzt*innen sind nett und beantworten alle Fragen mit viel Geduld. Ich habe es nie erlebt, dass jemand gegenüber PJlern ausfallend geworden ist.
Morgens kommt man zur Frühbesprechung um 7.30 Uhr. Danach geht man hoch auf Station für die Blutentnahmen (meist ca. 2-4/PJler) und macht anschließend die Visite mit. Aufgaben bei Visite sind die Dokumentation und das Vorzeigen von benötigten Informationen (Labor, Vitalwerte, etc.). Je nach Oberärzt*in wird mehr oder weniger erklärt, man kann aber jederzeit nachfragen.
Die Aufgaben für den restlichen Tag sind assistieren im OP (meist 1, manchmal 2 PJler, teils auch für gefäßchirurgische OPs), Briefe schreiben (fand ich persönlich gut, da ich das vorher noch nicht gemacht hatte. Die Assistenzärzt*innen geben gerne Feedback, wenn man fragt), Stationsarbeit (Port spülen, Drainage spülen, etc.). Manchmal musste jemand in die Aufnahme, um dort Anamnese und Status zu erheben. Meistens durften wir gegen 15 Uhr gehen.
Seminare gab es am anfang wegen Covid-19 gar nicht. Nach und nach wurden ein Ortho-Seminar (Vorträge von Studierenden mit Ergänzungen durch den Dozenten, der auch M3 prüft), ein Innere-Seminar (Vorträge von verschiedenen Oberärzt*innen) und ein Anästhesie-Seminar (Vorträge, teils auch Hands-on) eingeführt. Das Viszeralchirurgie-Seminar fand leider nie statt.
Ich hatte sehr niedrige Erwartungen an mein Chirurgie-Tertial (was für Ortho/ Unfall definitiv angemessen war). Auf der Viszeralchirurgie wurden meine Erwartungen allerdings übertroffen. Ich habe einiges gelernt und mich vor allem im sympathischen Team wohlgefühlt.
Ich fand es sehr gut, dass relativ viele Freiheiten gelassen wurden. Wir konnten uns untereinander sehr gut einteilen. Diejenigen, die gerne operieren, konnten häufig in den OP und dort bei vielen Sachen assistieren.
Die zwei Monate in der Viszeralchirurgie kann ich definitiv weiterempfehlen, gerade für Menschen, die keine weltbekannten Chirurg*innen werden möchten.