Vorweg- ich habe wenig erwartet und am Ende war es eine der besten Rotationen meines praktischen Jahres! Für alle die chirurgisch interessiert sind oder die gern ZVK, etc. legen wollen sowie eigenständig Patienten betreuen und nebenbei noch eine intensive Prüfungsvorbereitung, kann ich diese Station absolut empfehlen!
Die MK-3 S2 ist eine Station die sich vor allem auf die interdisziplinäre Betreuung von diabetischen oder sonstigen polyneuropathischen Füßen und deren Wundversorgung/dem chirurgischen Management widmet. Außerdem werden noch Diabeteseinstellungen vorgenommen, oft hatten wir auch Patienten die zur Insulinpumpeneinstellung stationär aufgenommen worden, sowie ab uns zu mal endokrinologische/neurologische "Zebras" die umfangreiche Diagnostik benötigten. Also wer gern lernen würde wie man den Blutzuckerspiegel adäquat einstellt, oder wer endlich die verschiedenen Insuline und Antidiabetika kennenlernen will und außerdem chirurgisch interessiert ist, und die Innerezeit eben pflichtgemäß absolvieren muss, (Für zukünftige Allgemeinmediziner auch recht empfehlenswert) für den ist das die perfekte internistische Station.
Ich war für 8 Wochen auf der MK 3-S3. Der Stationsablauf begann morgens 7:30 mit den Blutennahmen , meistens war man schon kurz nach 8 fertig, die Assistenzärzte haben ebenfalls mitgeholfen, was ich ziemlich kollegial fand. 8:30 ist dann meist eine kurze Stationsbesprechung mit den Schwestern gewesen und danach wurden so nach und nach Patienten visitiert, sonografiert oder ZVKs gelegt, Verbände gewechselt oder was eben so anfällt. Viel lernt man auch von den Wundschwestern, also unbedingt mitgehen und die verschiedenen Materialien erklären lassen.
Mittags konnten wir immer entspannt Mittagessen, gegen 13:30 war dann meist Pumpenvisite mit dem OA Reichel. Dort besprachen wir die BZ-Einstellung von Typ-1-Diabetikern und lernten Insulinschemata zu bewerten und anzupassen. das wurde in den folgenden Wochen auch eine unserer Aufgaben - Insulinpläne durchschauen und anpassen. Danach hat man echt ein Gefühl dafür, wie man was am besten anpassen muss.
Der Stationsarzt hat uns recht schnell erst ein Patientenzimmer betreuen lassen, am Ende betreute ich die halbe Station und besprach alles mit dem Assistenzarzt und ordnete mit ihm zusammen Medis und Untersuchungen an. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es keine bessere Vorbereitung für das STEX und den Berufseinstieg auf Station gibt. Nebenbei erhält man auch noch ziemlich viel Teaching durch den Stationsarzt Dr. Guggenbichler, der uns querbeet über internistische Fälle und Erkrankungen abfragte. Er ließ uns auch viel selbst sonografieren und nahm sich extra Zeit drüberzuschauen, und uns Tipps zu geben, sodass wir am Ende sogar einige Diagnosen selber stellen konnten. Also wer Absomenschall, Herzecho oder Gefäßultraschall gern lernen möchte - kommt am besten auf diese Station! Meine ersten ZVKs oder arterielle BGAs habe ich hier ebenfalls legen können, sowie Pleura- und Aszitespunktionen durchführen.
Briefe waren eher optional aber durchaus möglich und ansonsten konnten wir uns eigentlich alles ansehen was uns interessierte. Einmal wöchentlich war dann noch chirurgische Visite mit der OÄ Panzner, wo man seine Patienten vorstellen konnte und die weitere operative Behandlung festgelegt wurde.
Also alles in allem: Wenn ihr wirklich etwas lernen wollt, ihr euch diagnostische Fertigkeiten aneignen möchtet und auch ein angenehmes und nettes Team haben wollt - kommt auf diese Station, die Ärzte und auch die Pflege freuen sich. (Vor allem wenn ihr Inneremuffel seid, wie ich es bisher war - auch mich hat man hier sehr gut beschäftigt und motiviert)
Bewerbung
Übers PJ-Portal und dann über Frau Jantsch Stationswünsche angeben.