Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Allgemein super gut organisiertes Haus: Einführungsveranstaltung am 1. Tag mit allgemeinen Informationen, Sicherheitseinweisungen, Ausgabe eigener Schlüssel, eines eigenen Telefons und elektronischer Zugangsdaten. Es gibt sogar eine Mitarbeiter App. Alles in allem ein guter Start!
Die ersten 8 Wochen habe ich in der Allgemeinchirurgie verbracht. Dort wurde ich gut vom Team und den anderen PJlern aufgenommen. Morgens ist der Blutentnahmedienst im Haus, wenn über den Tag noch etwas anfällt, nimmt man noch etwas ab oder legt einen neuen Zugang, das hält sich aber wirklich in Grenzen. Man steht fast jeden Tag im OP, abhängig davon, wie viele PJler da sind. Dabei sind die Assistenten, Oberärzte und insbesondere der Chef daran interessiert, einem etwas beizubringen. Wenn man mit dem Chef operiert, sollte man sich vorher ein wenig über das OP-Gebiet belesen haben, da dieser auch gerne mal Sachen fragt. Dies geschieht jedoch nicht aus böser Absicht, sondern mit dem Ziel. dem PJler etwas beizubringen. Wenn man (noch) nicht knoten/nähen kann, wird wert darauf gelegt, dass man es lernt und im Verlauf des Tertials auch des Öfteren mal "zumacht". Wir waren mehrere PJler auf Station, daher haben wir uns aufgeteilt und je nach Bedarf die Station, den OP und die Notaufnahme mit besetzt. Dienste können flexibel mitgemacht werden, man kommt ganz normal und bleibt dann bis spät abends. Wenn man sich ein Pool-Bett organisiert, kann man auch bis zur Übergabe am nächsten Morgen bleiben, sonst wird man je nach Arbeitsaufkommen in der Notaufnahme zwischen 22 und 24 Uhr nach Hause geschickt. Den nächsten Tag hat man frei. Es ist aber auch möglich, auf einem Freitag einen Dienst zu machen und sich den freien Tag in der nächsten Woche zu nehmen - das Team ist da ganz entspannt, solange genug PJler da sind, die die OPs besetzen. In der Allgemeinchirurgie habe ich viel gelernt und mich als PJler wertgeschätzt gefühlt.
Den zweiten Teil des Tertials habe ich in der Unfallchirurgie verbracht und war erst einmal ernüchtert. Die Atmosphäre habe ich so erlebt, wie man sich ein "klassisches" Chirurgietertial vorstellt. PJler wurden vor allen Dingen als Notwendigkeit zur Besetzung der (endoprothetischen) OPs gesehen oder für Blutentnahmen. Es gab auch zugewandte Assistenz- und Oberärzte, die einem etwas beibringen wollten. So war es vor allen Dingen in der Ambulanz möglich, kleinere Eingriffe wie Splitterentfernung oder Wundversorgung (Hautkleber oder Hautnaht) unter Aufsicht selber durchzuführen. Dort habe ich persönlich das meiste gelernt. Es wurden täglich etliche Arztbriefe von PJlern diktiert von Patienten, die man teilweise gar nicht gesehen hat.
Allgemein zum Haus: Coesfeld ist super! Man erlebt als PJler insgesamt eine gute Betreuung und wird durch ein eigenes Telefon, eigene Schlüssel und Zugangsdaten für die Programme vom ersten Tag an gut eingebunden. Man kann für 1-2 Wochen zum Ende des Tertials in jede Abteilung rotieren (also zB auch in die Radio, wenn man Chirurgie Tertial macht). Es ist möglich, ein kostenloses Zimmer in einer der beiden PJ WGs zu bekommen. Dafür am besten frühzeitig bescheid sagen, da die Zimmer begehrt sind. Das Essen im Haus ist kostenlos, mittags kann man aus drei Gerichten, einem Salat- und Nachtischbuffet wählen. Manchmal schafft man es auch, morgens frühstücken zu gehen oder man kann sich ein Brötchen mitnehmen. Es gibt wie an allen Münsteraner Lehrkrankenhäusern 20€ pro Anwesenheitstag.