Mir hat das PJ in der Gynäkologie am Marienhospital Euskirchen sehr gut gefallen und ich würde es in jedem Fall weiterempfehlen.
Die Gynäkologie in Euskirchen ist zwar eher eine kleine Abteilung und umfasst die Regelversorgung, dafür wird man umso mehr ins Team integriert und sich Zeit genommen, Dinge zu zeigen und zu erklären. Es herrschen allgemein flache Hierarchien und so kommt es, dass die Oberärztin das Nähen an einer Banane mit mir geübt hat und die Chefin sich super freut, wenn sie einem Tricks bei der Untersuchung oder im OP zeigen konnte.
In Euskirchen ist die Gynäkologie/Geburtshilfe räumlich und personell getrennt von der Senologie. Man rotiert in beide Abteilungen, ca. 2/3 Gyn/Geburtshilfe und 1/3 Senologie hat für mich gut gepasst. Zuerst war ich in der Gyn/Geburtshilfe. Man wurde sofort freundlich im Team aufgenommen und konnte jederzeit überall mitlaufen und mitmachen. Bei den Untersuchungen durfte ich dann meist schonmal den Anamnesebogen ausfüllen und dann im Beisein des Arztes voruntersuchen oder vorschallen. Neu aufzunehmende Patientinnen habe ich mit Braunüle und Blutentnahme versorgt. An den OP-Tagen durfte ich jederzeit mit in die OPs und dort auch am Tisch aktiv mitmachen; z.B. die Kamera führen bei der Laparoskopie oder schonmal als erste Assistenz bei Sectios. Auch von den Hebammen und Schwestern auf Station wurde mir viel erklärt. Aufgrund des Corona-Semesters sind leider besonders in der Gynäkologie viele elektiven Eingriffe etc. abgesagt worden.
Auch in der Senologie hat es mir gut gefallen. Hier findet eine ganz andere Patientenbetreuung statt, man begleitet die Patientinnen intensiv über den gesamten Zeitraum ihrer Erkrankung und erlebt so die Tiefs und Hochs mit. Es wurden Staging-Untersuchungen durchgeführt, Aufklärung vor OPs, Kontroll- und Nachuntersuchungen. An den OP-Tagen durfte ich auch mit in den OP und am Tisch haken halten oder auch schonmal ein Stück nähen.
Pro Monat soll man laut PJ-Ordnung zwei Dienste machen (bis 24 Uhr), der Tag danach ist dann frei.
Noch ganz Allgemein: Euskirchen ist wirklich ein perfekter Ort für das PJ. Frau Schömer als PJ-Koordinatorin kümmert sich um ausnahmslos alle Belange, hat immer ein offenes Ohr und ist wirklich daran gelegen, dass das PJ für einen persönlich optimal abläuft. Im ganzen Haus herrscht eine familiäre Stimmung, man kennt und grüßt sich und die PJler gehören ganz einfach vollwertig mit dazu. Fast jeden Tag findet eine Fortbildung statt.