Zur Abteilung:
Bei aller Kritik muss ich zuerst sagen, dass sich die Assistent*innen weitgehend wirklich Mühe geben, die PJler*innen ins Team zu integrieren. In der Abteilung herrschte grundsätzlich eine sehr kollegiale Stimmung und ich habe mich stets menschlich wertgeschätzt gefühlt. Grundsätzlich sorgten ein paar größere personelle Änderungen teilweise für Spannungen. Es ist sicherlich auch nicht hilfreich, dass der Chef an einer Hand abzählbar oft am CBF war (die Abteilung am CBF gehört mit der am CCM zusammen).
Eine Betreuung im eigentlichen Wortsinn fand nicht statt. Viel mehr wurde man täglich wechselnd verschiedenen Ärzt*innen zugeordnet, es gab kein einheitliches Verständnis darüber, welche Aufgaben selbstständig durchgeführt werden, ein Anlernen durch die Assistent*innen fand nicht statt (hier wurde stets freundlich auf die erfahreneren PJler*innen verwiesen), im Allgemeinen herrschte das Verständnis vor, dass alles über das übliche Potpourri aus Blutentnahmen und Sonographie hinaus nur möglich ist, wenn die Station läuft. Es wird viel wert auf eine "persönliche Absprache" zwischen den PJler*innen gelegt. Man wird das Gefühl nicht los, dass dies allerdings nicht deswegen der Fall ist, damit alle etwas cooles erleben, sondern viel mehr damit wirklich immer jemand auf Station ist. Dadurch muss eine Teilnahme an Interventionen, OPs, Visite, Früh- und Indikationsbesprechungen oder (wenn auch sehr selten) das Mittagessen zu Gunsten von Blutentnahmen, dem Ausfüllen von Verlegungsanträgen, der Organisation von Palliativbetten oder nicht ärztlichen Botengängen ausbleiben.
Ein PJ-Unterricht fand nur gegen Ende des Tertials auf vielfaches Nachfragen und durch einen sehr engagierten Oberarzt und einen Altassistenten statt (insgesamt vielleicht 6 oder 7 mal in den letzten drei Wochen, sonst war leider "keine Zeit"). Etwas fragwürdig ist auch das Abrufen der Patient*innen in den OP über die Abteilungs-WhatsApp Gruppe.