Die Einteilung erfolgte durch die Chefin. Einige Wünsche wurden umgesetzt, meiner einfach unter den Teppich gekehrt und dann auch nicht mehr möglich gemacht.
Ich bin auf der Geriatrie gelandet, was erst mal nicht so auf meine Begeisterung stieß aber wahrscheinlich (verglichen mit den Berichten von den anderen) doch ein großes Glück war. Relativ wenige Patienten werden von verhältnismäßig vielen Ärzten versorgt. Die Assistentin wurde aufgrund von Corona abgezogen und ich hatte dann das Glück in eine ziemlich optimale Betreuungsposition zu kommen. Ich habe die Visten mitgemacht, Briefe diktiert (mindestens einen täglich, manchmal bis zu 3), Blut abgenommen und Flexülen gelegt, die Patienten bei Chefvisite vorgestellt, Untersuchungen angemeldet, Anordnungen gemacht (unter Aufsicht), Leichenschauen durchgeführt (unter Aufsicht). Kurzum: so weit wie möglich die Position der Assistentin ausgefüllt.
Die Pflege ist sehr nett, der Kontakt zu den Ärzten gut.
Lehre/ Seminare: Naja. Gut, es war Corona, alles fiel aus - das ist klar. Es gab aber keinerlei Mitteilung an uns, nur irgendwie über drei Ecken und eine Mail an die Assistenten. Keine direkte Kontaktaufnahme zu uns. Leider.
Insgesamt merkt man, dass unter den Abteilungen Konflikte schwelen, die aber nichts auf der Ebene der PJler zu suchen haben. Um so trauriger, dass man deswegen nicht rotieren kann und man sich nicht auf Unterstützung verlassen kann.
Es gibt keine Studientage, einen freien Tag kann man sich nur herausarbeiten, wenn man ein ganzes Wochenende (!!!) vor Ort ist. Teilweise wird das sogar erwartet. Es gibt eine Funktionswoche, die die Lehre ersetzen soll, den Namen Lehre aber nicht verdient.
Auf anderen Stationen waren die PJler wirklich nur (!) zum Blutabnehmen abgestellt, und sind dann um 16 Uhr nach Hause gegangen.
Der Zugang zum Computer hat schnell und reibungslos funktionert. Ihr bekommt Wäsche gestellt, die ihr aber selber in der Wäscherei tauschen müsst: ihr bekommt 2 Sets (Hose, Kasack, Kittel) und könnt diese von 7 bis 8 oder von 13 bis 14 Uhr gegen frische Wäsche 1:1 tauschen. Dieses Konzept ist prähistorisch! Wenn ihr vergesst die Wäsche zu tauschen oder der Reißverschluss der Hose kaputt ist, müsst ihr die Klamotten vom Vortag anziehen.
Leider kann ich das PJ an der Südstadt nicht empfehlen, ich habe mich so sehr auf das Tertial gefreut und war leider ziemlich enttäuscht. Wenn ihr hier Innere macht, dann seht zu, dass ihr auf die Geri kommt.