Das Tertial in der Allgemeinchirurgie war insgesamt okay. In dieser Abteilung kann man OP-Einsätze nicht vermeiden, im Gegensatz zur THG an der UMG, da die PJler in der CALL fest eingeplant werden.
Morgens auf Station fangen die Ärzte gegen 7:00, auf der 1016 erst um 7:15, mit der Visite an, die ist chirurgisch kurz gehalten. Dann findet die Frühbesprechung statt, an der die PJler normalerweise teilnehmen. Dies ist sehr praktisch, da dort die OP-Teams vorgelesen werden und auch gesagt wird, wo ein Student eingeplant ist. Danach haben wir die OPs unter uns Studenten verteilt. Corona-bedingt durfte eine Zeit lang nur einer von den Studenten hingehen, die anderen haben in der Zeit dann Blut abgenommen.
Danach verbringt man den Tag entweder im OP oder auf Station, wenn es wenige OPs oder viele Studenten gibt, an einem Tag auch beides.
Im OP kann es je nach Team sehr nett und entspannt sein, oder auch zu stressigen Abfrage-Situationen kommen. Meistens darf man praktisch einiges machen, Hautnähte fast immer, und wird von den meisten Operateuren auch ganz gut behandelt. Für den Nachmittag gibt es einen studentischen Rufdienst, sodass man, wenn es nur eine OP gibt, die in den Nachmittag hineingeht, zum Feierabend sicher abgelöst werden kann.
Auf Station macht man die Aufnahmen, Blutabnahmen und Zugänge, mal einen Reha-Antrag und evtl. auch einen Arztbrief. Wenn man nicht im OP festhängt, dann schafft man es auch zum subventionierten Mittagessen in die Mensa.
In der Regel bin ich pünktlich um 15:30 gegangen, das war glücklicherweise unser eindeutig festgelegter Feierabend, sodass man zumindest auf Station nicht davon abhängig war, heimgeschickt zu werden.
Die Betreuung durch die Ärzte war auf Station wenig intensiv, im OP wurde auch mal mehr erklärt.
Es gibt die Möglichkeit zur Rotation, jeweils 2 Wochen in die Sonographie und auf die Intensivstation. Das waren für mich sehr lehrreiche und angenehm abwechslungsreiche Wochen. Im Sono darf man meistens vorschallen und bekommt viel erklärt, auf der ITS untersucht man Patienten selbständig und bespricht hinterher mit den Ärzten den Fall. Hier war das Team besonders nett und entspannt und ich konnte sehr sehr viel lernen.
Der PJ-Unterricht ist solide, zweimal die Woche gibt es morgens eine Vorlesung für alle Chirurgie-PJler, einmal nachmittags ein Seminar für die CALL-Studenten.
Fazit: Wenn die Betreuung besser wäre und die PJler etwas mehr wertgeschätzt würden, dann könnte es sogar ganz cool sein. Dafür wird außer OP-Assistenz und der Erledigung von Aufnahmen und Blutabnahmen wenig von einem erwartet.