Ganz allgemein hat mir das Chirurgietertial am Klinikum Konstanz sehr gut gefallen.
Es gab trotz Corona am ersten Tag eine kleine Einführungsveranstaltung, in der uns das Klinikum gezeigt wurde und alles Organisatorische erledigt wurde. Auf der eigentlichne Station ging es dann erst am zweiten Tag los.
Man rotiert als PJler in der Chirurgie einmal durch alle Fachrichtungen, d.h. 6 Wochen Allgemeinchirurgie, 6 Wochen Unfallchirurgie und jeweils 2 Wochen in der Gefäß- und Thoraxchirurgie.
Am Besten hat es mir in der Allgemeinchirurgie gefallen. Das Team ist wirklich super nett und man durfte viel eigenständig mitarbeiten. Zu unseren Aufgaben zählten morgens Blut abnehmen, Patienten aufnehmen, prästationär Patienten untersuchen, im OP assistieren und wenn man Lust hatte, konnte man auch an Diensten in der Notaufnahme teilnehmen.
In der Gefäßchirurgie ist man viel im OP, um bei den z. T. sehr langen Operationen zu assistieren bzw. um Haken zu halten. Auch hier konnte man im OP Nähen lernen, Wunden säubern, usw.. Auf Station gehört es auch zu den Aufgaben Blut abzunehmen, Patienten aufzunehmen und zu untersuchen und auch mal bei Versorgung von Wunden zu helfen.
Die Thoraxchirurgie ist wie eine kleine Pause im Chirurgie Tertial. Es gibt allgemein nur zwei Ärzte, die an zwei Tagen in der Woche operieren. Im OP durfte man häufig mitassistieren und beide Ärzte haben super viel erklärt. An den anderen Tagen wurden hauptsächlich die Patienten visitiert und Briefe geschrieben, was wir als PJler aber nicht machen mussten, und meistens um 11 Uhr nach Hause geschickt wurden.
In der Unfallchirurgie hat es mir leider gar nicht gefallen. Wir hatten als einzige Aufgabe Blutabnahmen und Nadeln legen und ab und zu im OP mal Haken halten. Am spannendsten war hier auch die Notaufnahme.
Es gibt jeden Tag einen chirurgischen Rufdienst, der nach dem regulären Arbeitstag beginnt. Dieser muss immer durch einen PJler (unabhängig der Fachrichtung) abgedeckt sein. Wird man nicht gerufen, bekommt man als Aufwandsentschädigung ca. 2,5 €/h, wird man in den OP gerufen bekommt man das mit 15€/h vergütet.
Man muss dazu sagen, dass das Tertial mitten in der Corona- Pandemie begonnen hat. Als PJler wurden wir deshalb z.T. auch als Pflegeunterstützung in der Notaufnahme und Intensivstation eingesetzt. Da das am Anfang alles noch etwas chaotisch war und nicht klar war, ob es Ausgleichstage für Wochenenden oder Nachtschichten gibt, war das Tertial z.T. wirklich anstrengend. Zugute gekommen ist uns, dass z.B. Pflegedienste am Wochenende und in der Nacht vergütet wurden.
Außerdem waren wir in der Chirurgie sehr viele PJler, sodass es auch mal Tage gab, an denen es für uns einfach sehr wenig zu tun gab. Es wurde aber in keiner Fachrichtung erwartet, dass man dann rumsitzt und wartet.
Es gab eigentlich fast jeden Tage mindestens eine Stunde PJ- Unterricht, aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen.
Ich kann das Chirurgietertial in Konstanz absolut empfehlen. Man kann, wenn man ein bisschen Eigeninitiative zeigt wirklich viel lernen. Was natürlich unabhängig vom PJ wirklich für Konstanz spricht ist der See und die ganzen Freizeitaktivitäten, die man dort im Sommer machen kann.