Emergency Medicine, Plastic Surgery, General Surgery, Psychiatry, LCECU
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Das Christian Medical College (CMC) Vellore ist eines der besten Krankenhäuser in Indien. Es verfügt über nahezu jede Fachabteilung und im Rahmen von Rotationen, die am ersten Tag zusammen mit dem Betreuer der internationalen Studierenden besprochen werden, kann man nahezu sich auch alles anschauen. Zwar sollte man auch darauf achten, dass man zumindest ein paar Wochen in der eigentlichen Disziplin verbringt (idR benötigt man von dort auch eine Unterschrift), aber ansonsten kann man sich auch andere Abteilungen mal anschauen. Besonders empfehlen kann ich in diesem Zuge die LCECU (Low cost effective care unit), welche sich um mittellose Patienten kümmert und diese möglichst gut versorgt. Vielen anderen hat es in einem ähnlichen Projekt, dem CHAD, auch gut gefallen.
Insgesamt muss man sagen, dass man in den allermeisten Abteilungen nicht viel selber machen kann, da viele Patienten dann doch eine lokale Sprache (Tamil, etc. sprechen) bzw. man an die Abläufe im Krankenhaus vor Ort einfach nicht so gewöhnt ist. Wenn man länger in einer Abteilung bleibt, kann man sich da vielleicht besser einarbeiten. Bei uns haben viele die Rotationsmöglichkeiten genutzt, um sich nochmal möglichst viel anzuschauen (Ich war in Emergency Medicine, Plastic Surgery, General Surgery, Psychiatry, LCECU). Aber keine Sorge, falls es einem in einer Abteilung nicht gefällt, kann man den Rotationsplan später auch noch verändern. Die Ärtze sind gegenüber den Internationals häufig sehr entgegenkommend, versuchen viel zu erklären (gerade, wenn die Pat. kein Englisch sprechen) und manchmal darf man bei einer OP sogar assistieren. Im Krankenhaus wird vom Personal Englisch gesprochen.
Häufig ist man zusammen mit vielen anderen Internationals (Australien, USA, Deutschland, Skandinavien, Frankreich) vor Ort. Es gibt sogar ein eigenes Wohnheim für die Elecitve Students (Modale Hostel), wo man idR in einem Doppelzimmer unterkommt (150 Euro pro Monat). Insgesamt klappt die Organisation sehr gut und man bekommt zügig Antwort und Hilfe von allen Beteiligten vor Ort. Am Wochenende unternimmt man häufig gemeinsam Ausflüge, oft kann man dafür auch schon den Freitag frei nehmen, um z.B. nach Bangalore, Puducherry, etc. zu fahren.
Ansonsten kann man auf dem Campus viel unternehmen. Es gibt eine Badminton-Halle, ein Basketballfeld, eine Gym, eine Kapelle mit Klavier, ... Es ist nicht unbedingt sehr einfach mit den Studis von dort in Kontakt zu kommen, aber wenn man sich bemüht, kann man hier und da Kontakte schließen. Wer religiös interessiert ist, kann auch an vielen Veranstaltungen in der Hinsicht teilnehmen (Gebetszeiten, Gottesdienste, Vorträge, ...). Insgesamt ist noch sehr zu spüren, dass das Krankenhaus als Missionskrankenhaus gegründet wurde und durchweg christlich geprägt ist. Ein spannendes Setting in einem überwiegend hinduistischen Land.
Den Kulturschock gibt es in erleichterter Form, da das CMC insgesamt viele westliche Einflüsse kennt und es innerhalb des Campus doch sehr ruhig und geordnet zu geht - im Vergleich zur Stadt.
Ich habe die Zeit dort sehr genossen und kann es sehr empfehlen. Man bekommt einen spannenden Eindruck von einem komplett anderen Land, erfährt dort Medizin auf höchstem Niveau und doch nochmal auf eine sehr andere Art und Weise.
Bewerbung
Mindestens 8 Monate im Voraus bewerben, da allein der Medical Council of India sechs Monate zum bearbeiten der Bewerbung braucht, also besser 12 Monate im Voraus bewerben.
Hier gibt es eine grobe Zusammenstellung der Infos für die ausländischen Studierenden:
https://www.meded.uci.edu/student-affairs/pdfs/ChristianMedicalCollege-electives-observorships.pdf
Ansonsten einfach mal ne Mail hinschreiben - Nandhagopalan heißt der gute Mann, der für uns zuständig ist:
princi@cmcvellore.ac.in
