Das Chirurgie-Tertial an der Asklepios-Klinik Langen ist in 2 Monate ACh / 2 Monate UCh unterteilt. Dieser Bericht bezieht sich lediglich auf die ACh, für die UCh habe ich eine gesonderte Bewertung angelegt.
PRO:
+ Gute Organisation durch Sekretärinnen/PJ-Koordination (kostenlose Parkkarte; Schlüsselkarte; Kleiderchip; kostenloses Mittagessen; PC-Zugang direkt am ersten Tag)
+ Meist angenehme Stimmung, kollegialer Umgang auch zu den OAs (niemand schreit einen an oä, alle kennen einen beim Namen)
+ Insb. der leitende OA der Abteilung ist sehr studentenfreundlich, wenn man das Glück hat mal mit ihm im OP zu stehen, lässt er einen gern auch mal selbst operieren (Portanlage) , dazu kommt es aber eig. nur selten, wenn mal zu wenig Assistenten da sind.
+ In der Ambulanz ab und zu eigenständiges Arbeiten möglich
(+ gelegentlich ist eine Blutentnahmekraft da, diese fehlte aber eig. während meiner gesamten Zeit, daher kein wirklicher Bonus)
CONTRA:
- Man ist als PJler grundsätzlich NICHT im OP eingeteilt und wird hier auch nie gebraucht. Man kann zwar "immer zuschauen gehen", was aber nach der 2. Leistenhernie und CHE keine richtigen Begeisterungsstürme mehr auslöst. Es gibt eig. nur kleine OPs wie Hernien, Port, CHE (hier operieren immer ein AA + ein OA) und laparoskopische OPs (Kameraführung ist AA/OA-Aufgabe). Für Leute die dem OP fernbleiben wollen optimal, für Chirurgie-interessierte sehr schade.
(Nach aktiver Nachfrage beim freundlichen lt. OA, der auch für die OP-Einteilung zuständig ist , hat dieser mich gern für einen kleinen Punkt in den OP Plan eingetragen, daraufhin gab es dann sofort Beschwerden der Assistenten beim CA warum der Student denn im OP stünde und schon war ich wieder raus aus dem Plan. Hier wird von Seiten der Assistenten leider gar nichts gegönnt, man muss schon für die Hautnaht am Ende nahezu betteln)
- Auf Station ist man für die Assistenten Laufbursche/Verbandswechsler/Blutabnehmer/Briefeschreiber, erledigt man das ohne Murren gibt es keine Probleme und alle sind nett. Es ist aber stets klar, dass man als PJler nicht auf Augenhöhe gesehen wird.
- Corona bedingt wurde quasi alle Lehre für die Studenten gestrichen, der PJ-Unterricht fand nicht mehr statt und die ACh-Abteilung hat uns Studenten von Früh-/Nachmittags und Röntgenbesprechung ausgeschlossen. Daher konnte ich einfach kaum etwas mitnehmen.
FAZIT:
Erwartet man von seinem Chirurgie-Tertial nicht viel mehr als BEs ,Braunülen legen, VWs und Briefe schreiben kann man hier sicher halbwegs vernünftig seine Zeit rumbringen . Insbesondere für OP-Muffel ist es eine gute Anlaufstelle. Möchte man gerne chirurgisch etwas lernen und insb. auch mal am Tisch stehen ist man hier definitiv falsch.