Ich habe mein Innere Tertial auf der Rheuma verbracht. Wünsche bzgl des Fachs können vorher an den PJ-Koordinator gesendet werden, diese werden auch beachtet.
In der Südstadtklinik arbeitet ihr 5 Tage die Woche. Es gibt keine Studientage. Ihr könnt freiwillig Spritzendienste und Dienste in der Notaufnahme übernehmen, zusätzlich zum eigentlichen Personal, Spritzendienste werden entweder vergütet oder gegen Fehltage verrechnet. Notaufnahmedienste werden auch gegen Fehltage verrechnet. Wenn man fragt und ein Konzept darlegt ist vieles möglich, geschenkt wird einem nichts.
In der Rheuma sind eure Aufgaben: Flexülen legen, Blut abnehmen, Patienten aufklären, i.v. Gaben (meistens Furesis). Ab und zu Nachuntersuchungen von Patienten. Als Leckerli dürft ihr dann manchmal einen Brief schreiben, wenn ihr danach fragt. Besonderes Feedback bekommt ihr aber nicht.
Der Kontakt zur Pflege war sehr gut, da es ein sehr junges Team ist. Die Ärzte scheinen fachlich sehr gut, sind aber nicht sehr gut darin ihr Wissen zu vermitteln.
Die Erfolgsformel in der Rheuma lautet nach meinen Erfahrungen: Schufte, schufte, schufte bei deinen Grund-PJler-Aufgaben (siehe oben, Vorsicht diese können vor allem wenn ihr der einzige PJler seid, zeitfüllend sein) und dann verlange nach Unterricht und Wissen/besonderen Aufgaben.
Die Rheumatologen/Innen sind keine bösen Menschen, im Gegenteil auch das Ärzteteam ist sehr nett, aber der Zeitdruck und Ärztemangel hat irgendwie dieses System eingeschliffen, sodass den Assistenzärzten auch teilweise gar nichts anderes übrig bleibt. Manchmal schimmert der Willen durch daran etwas zu ändern, aber es fehlt schlichtweg die Zeit.
Ein großes Manko an der Rheuma ist, das alle Aufnahmen oberärztlich durchgeführt werden (diese seien zu komplex für PJler), es bestand das Angebot einmalig einen Patienten vor zu untersuchen (sind wir beide aber nicht drauf eingegangen). Manchmal erhebt man einen Entlassungsstatus. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, noch mehr Routine in der Untersuchung mit zu nehmen. Zu dem Zeitpunkt war ich aber dankbar, weil wir mit Blutentnahmen und Flexülen geradezu geflutet wurden und zu einer Aufnahmeuntersuchung keine Zeit geblieben wäre.
Ein weiterer Negativpunkt war, das teilweise etwas viel gelästert wurde. Die Arbeitsmoral meines MitPjlers ließ etwas zu wünschen übrig. Was dazu geführt hat, dass häufig über ihn geredet wurde, auch vor mir. Es wurde sich oberärztlicherseits aktiv dagegen entschieden ihn auf sein Fehlverhalten hinzuweisen, da sie das nicht als ihre Aufgabe sahen, aber zum lästern war man sich dann nicht zu fein. Auch wenn ich natürlich selbst angenervt war, konnte ich auch den Standpunkt meines MitPjlers verstehen und ich denke ein kleiner Denkzettel kann auch unter Lehre verbucht werden. Aber naja.
Das größte Plus bei dieser Station ist: Habt ihr die Rheumaschule bestanden, macht euch beim Flexülen legen und Blutabnehmen so schnell keiner was vor. Wenn ich das mit meinen Mit-Pjlern in späteren Tertialen vergleiche, muss man schon sagen, dass das ein Thema war, wo man doch eine gewisse Standfestigkeit entwickelt hat.
Visiten könnt ihr mitlaufen. Fragen werden erklärt. Manchmal werden auch Fragen an euch gestellt. Was meistens darin geendet hat, das man sich das zuhause nochmal anschauen sollte.
Es gibt 1x die Woche ein Theorieseminar und alle paar Wochen 1x Fallbesprechung. Teilnahme ist eigentlich Pflicht (8/13 Seminaren). Seminare waren in Ordnung, selten hat man es von Station aus nicht hingeschafft, selten ist es auch ausgefallen.