C3 (Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin), B4 (Internistische Intensivmedizin)
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Das Harzklinikum Wernigerode hat in der Inneren eine kardiologische, pulmologische, angiologische, diabetologische, onkologische, gastroenterologische und nephrologische Station sowie die Notaufnahme und eine internistische Intensivstation im Angebot. Zu Beginn der Tertials sollten wir uns untereinander absprechen, wer auf welche Station möchte. Es besteht auch die Möglichkeit zu rotieren, dazu müssen sich die Pjler*innen untereinander absprechen, wer wann wohin möchte (war bei uns etwas problematisch, da ein Teil rotieren wollte und ein Teil durchgehend auf ihren Stationen bleiben wollte, sodass einige Rotationswünsche nicht möglich waren).
Es war mein letztes Tertial, ich war insgesamt 10 Wochen auf der onkologischen Station, davon eine zum Hospitieren in der onkologischen Ambulanz. Danach war ich noch 2 Wochen auf Intensivstation.
Der Tag auf der Onko beginnt mit Blutentnahmen, je nachdem, wie viele es sind, kann man dann zur Frühbesprechung gehen und anschließend zur Röntgenbesprechung. Dann steht die Visite an und danach werden die bei Visite angefallenen Aufgaben abgearbeitet. Die Station ist ziemlich groß und daher zweigeteilt. Ich wurde am Anfang für eine Stationshälfte eingeteilt und sehr schnell mit in die Abläufe einbezogen und gut eingearbeitet. Meine Aufgaben bestanden meist in Blutabnahmen, Viggos legen, Portnadeln wechseln, Vorbefunde beschaffen, Briefe diktieren, Demenztests durchführen etc. Auch Patientenaufnahmen gehörten dazu, diese machte ich zunehmend selbstständig inklusive Anordnungen und sprach sie dann mit den zuständigen Ärzt*innen durch.
Die Onko ist eine eher stressige Station und für Lehre war oft nicht besonders viel Zeit. Dennoch kann ich sie sehr empfehlen: Man ist wirklich Teil des Teams, es gibt ein breites Patientenspektrum, zwischen vielfältigen onkologischen, hämatologischen und palliativen Fällen sind auch mal Herzinsuffizienzen, Pneumonien, Harnwegsinfekte und Leberzirrhosen dabei. Fragen wurden immer gerne beantwortet und die Arbeit der Pjler*innen sehr wertgeschätzt. Und auf das gemeinsame Mittagessen wurde auch immer sehr viel Wert gelegt, wenn nicht gerade wirklich Land unter war.
Wenn man Interesse zeigt, nehmen einen die Oberärztinnen der Onko auch mal mit zu ihren Sonografieterminen, Knochenmarkspunktionen und Aszitespunktionen. Am Ende durfte ich einmal selbst Aszites punktieren. Grundsätzlich ist es auch immer möglich und erwünscht, in die anderen Funktionsabteilungen zu gehen und dort zuzusehen (Gastro/Kolo/Angio/Sonografien/Herzechos etc.), wenn man sich auf Station abmeldet und dort bei Pflege und Ärzt*innen fragt, ob man dabei sein kann.
Die Woche in der onkologischen Ambulanz war ebefalls sehr lehrreich, ein guter Einblick in die ambulante Behandlung von Krebspatient*innen.
Die internistische Intensivstation ist klein aber fein. Man bekommt einen Einblick in die Grundlagen der intensivmedizinischen Behandlung und kann vor allem arterielle oder zentralvenöse Zugänge unter Anleitung legen, wenn es sich gerade anbietet.
PJ-Unterricht findet theoretisch wöchentlich statt und war meist auch sehr gut, allerdings gab es eine Sommerpause. Normalerweise finden auch regelmäßig Fortbildungen für die Ärzteschaft statt, an denen Pjler*innen gerne teilnehmen dürfen, leider war das in unserem Tertial aufgrund von Corona nicht möglich.
Man hat einen Studientag alle zwei Wochen, den man sich in Absprache mit seiner Station einzeln oder auch gesammelt nehmen kann.
Das Klinikum stellt möbilierte Wohungen für Pjler*innen, zahlt eine Aufwandsentschädigung von ca. 650€/Monat, stellt täglich ein warmes Mittagessen und man kann sich Frühstück und Abendbrot vorbestellen und mitnehmen.
Ingesammt kann ich das Harzklinikum Wernigerode für das internistische Tertial klar empfehlen.