Am UKA ist eine freie Rotation durch alle chirurgischen Abteilungen ohne Mindestdauer möglich. Das heißt, wenn es dir auf einer Station nicht gefällt kannst du direkt auf eine andere Station wechseln. Die Pj-Betreuerin ist echt super lieb und versucht einem jeden Wunsch zu erfüllen. Auch eine Rotation in einen anderen Bereich, wie z.B. die Pathologie, Gynäkologie oder Urologie ist für 2-3 Wochen möglich.
PJ-Unterricht hat leider Corona-bedingt überhaupt nicht statt gefunden. Auch online konnten keine Fortbildungen statt finden. Leider für mich nicht nachvollziehbar warum dies, auch nach mehrmaligen Nachfragen, nicht umgesetzt werden konnte. NEF-Fahrten waren auch nicht möglich. Den Studientag hat man trotzdem bekommen und konnte den beliebig legen. Auch ein Sammeln der Studientage bis zum Ende ist möglich.
Nun zu den einzelnen Fachbereichen, wo ich jeweils 4 Wochen war:
MKG: kleine Abteilung mit nur 6 Ärzten und 4 Schwestern. Ein wirklich sehr nettes Team, wo man sich sofort gut integriert fühlt. In der täglichen Sprechstunde durfte ich schnell einzelne Aufgaben übernehmen und Assistieren im OP war jederzeit möglich. Aufgrund der aktuellen Situation gab es allerdings zeitweise nur wenige OP´s und dementsprechend weniger zu tun, aber dafür durfte man dann auch immer frühzeitig nach hause gehen.
Unfallchirurgie: Sehr große Abteilung mit unterschiedlichen Spezialisierungen auf den einzelnen Stationen. Von der Unfallchirurgie selbst wir man seit kurzem in einen Rotationsplan eingeteilt, da wir wirklich sehr viele PJler waren. Dieser Plan sieht eigentlich eine jeweils einwöchige Rotation in die NA, den OP und den Stationen vor. Bei vielen hat diese Rotation allerdings nicht funktioniert. Ich z.B. war die gesamte Zeit nicht im OP eingeteilt und konnte daher nur vereinzelt mal eine OP sehen. Im OP war dann meistens ein Assistieren möglich. Viel erklärt wurde jedoch weniger. Auf Station war im Regelfall nicht viel zu tun, was bestimmt auch gerade an aktuellen Situation liegt. Man startet morgens mit den Blutentnahmen und geht dann mit auf Visite. Danach war eigentlich nichts mehr zu tun und man konnte entweder in die Ambulanz gehen oder, wenn man keine Lust auf Chirurgie hat, einfach nach Hause gehen ;) Die Zeit in der NA hat mir am Besten gefallen. Hier durfte ich die Pat. selbst untersuchen, die weitere Diagnostik vorschlagen und dann den Arztbrief schreiben. Alles natürlich in Rücksprache mit dem anwesenden Arzt. Hier habe ich wirklich am meisten gelernt.
Insgesamt war die Zeit in der Unfallchirurgie ganz okay. Vom Lerneffekt habe ich mir jedoch mehr erwartet. Die Ärzte sind eigentlich fast alle sehr nett. Allerdings findet man schwierig ins Team, da man ja jede Woche in einem anderen Bereich bzw. auf einer anderen Station eingeteilt ist und man dann wieder mit anderen Ärzten und Pflegern zu tun hat. Besser fände ich es, wenn man wie früher, einem Team fest zugeteilt wäre. Dann könnte man meiner Meinung nach mehr aus der Zeit mitnehmen und würde auch mehr lernen.
Kinderchirurgie: Die KCH ist eine kleinere Abteilung mit sehr netten Ärzten. Man wird nett aufgenommen und ins Team integriert. Neben dem Stationsalltag, dem OP, darf man auch regelmäßig in die NA. Das Arbeiten hat mir in der NA immer am besten gefallen, da man hier die Kinder meist selbst untersuchen darf und Therapiemöglichkeiten vorschlagen kann. Auf Station ist wenig für einen PJler zu tun. Man geht morgens die Visite mit und dann muss man schauen, was man den Tag über macht. Eigene Patienten betreuen durfte ich nicht. Blutentnahmen gehören auch nicht zu den Aufgaben eines PJlers. Nach Visite kann man in den OP gehen oder falls was los ist in die NA. Im OP darf man regelmäßig mit an Tisch. Mehr als Hacken halten ist nicht drin. Nicht mal eine kleine Naht darf man unter Aufsicht machen. Dienstschluss ist selten vor 16 Uhr gewesen. Insgesamt kann ich die KCH nur bedingt empfehlen. Klar, das Arbeiten mit den Kindern ist schön und da man im Studium wenig Einblicke in die KCH bekommt, ist es auch interessant dieses Fach näher kennenzulernen. Allerdings darf man, bis auf in der NA, wirklich sehr wenig praktisch machen, was wirklich schade ist.
Insgesamt hat mir die Zeit am UKA gut gefallen. Ein echter Pluspunkt ist die die liebe PJ-Koordinatorin und die Möglichkeit der freien Rotation. Bedingt durch die aktuelle Situation war der Betrieb auf den chirurgischen Stationen allerdings stark eingeschränkt, so dass man oft nicht wirklich was zu tun hatte. Negativ ist mir persönlich aufgefallen, dass es einfach zu viele PJler am Klinikum sind, da man sich sowohl über die LMU und direkt über das UKA für einen Platz eintragen kann. Hierdurch sind insbesondere die größeren Abteilungen wie die UCH und die AVT von Studenten überlaufen und man steht sich zum Teil selbst auf den Füßen rum. Außerdem fande ich es sehr schade, dass von Seiten der Klinik nicht versucht wurde, den PJ-Unterricht z.B. online stattfinden zu lassen.
Bewerbung
über das PJ-Portal entweder direkt über das UKA oder über die LMU München