Für mich war es das erste Tertial, und es hätte besser nicht laufen können.
Zunächst einmal ist das gesamte Team sehr nett, ärztlicher- und nicht-ärztlicherseits. Man ist vom ersten Tag an Teil des Teams und keine billige Arbeitskraft.
Ich konnte alle meine (blöden) Fragen stellen, und bekam nie eine blöde Antwort. Jeder ist bemüht, einem etwas beizubringen und für eine gute Arbeits-/Lernatmosphäre zu sorgen.
Wir waren eine Zeit lang als PJler in der Maximalbesetzung, sprich zu sechst. Wir erstellten uns einen Dienstplan, teilten uns auf Notaufnahme, Stroke-Unit und Station auf, auch Spätdienste (13 bzw. 15 Uhr bis 22/24 Uhr) sind möglich. An bestimmten Terminen im Monat findet die CRPS-Sprechstunde statt, bei der man auch mal zusehen konnte. Auch zu dritt gegen Ende des Tertials nahmen die Pflichtaufgaben nicht überhand.
Bei vier Assistent*innen im Tagdienst auf Station gab es immer eine 1-zu-1-Betreuung für uns Student*innen, und es bestand die Möglichkeit, eigene Patient*innen zu betreuen.
Tagesablauf: Beginn um 8 Uhr, Blutentnahmen etwa bis 9 Uhr, anschließend Visite mit einem der Assistenten +/- Oberarzt. Danach Anmelden von Untersuchungen, Durchführen von Liquorpunktionen, Aufnehmen von Elektivpatienten (Di - Do) ab 11 Uhr mit anschließender Fallvorstellung an den Oberarzt, Erheben von Untersuchungsbefunden wie z.B. UPDRS in der Parkinson-Komplextherapie, zwischendurch Nadeln legen.
Mittagessen (Zu nicht-pandemischen Zeiten geht wohl regelmäßig das ganze ärztliche Team inklusive PJler zusammen essen).
Am Nachmittag stehen Aufgaben wie LPs, Arztbriefe für den selbst betreute Patient*innen, Zusehen/Mithelfen in den Funktionsräumen (Doppler, EEG, EMG), bei Zeit auch mal kleine Teachings an. Hier hatte ich das Gefühl: Alles kann, nichts muss. Niemand wird zu seinem Glück gezwungen, aber mit etwas Eigenengagement kann man sich (mit etwas Fingerspitzengefühl) hier nach Lust und Laune einbringen. Positiv ist hier auch, dass man Feedback bekommt, um den ein oder anderen ärztlichen Soft-/Hardskill zu verbessern.
Ab 16 Uhr, oder bei Flaute auch etwas früher, wurde ich meist nach Hause geschickt.
Schade war es, dass die Röntgenbesprechung sowie der sonst Dienstag Nachmittag stattfindende PJ-Unterricht coronabedingt ausfallen mussten. Dies wurde aber durch kurze Teachings nach der CA-Visite oder bei Luft spontan durch Assistenzärzt*innen größtenteils kompensiert.
Zusammenfassend kann man sagen: Wer Interesse an Neurologie hat, ist in Fürth bestens aufgehoben.
Absolute Empfehlung rundherum!