Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Einsatzbereiche
Diagnostik
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Zum Anfang des Tertials bekommt man eine Einführung in allen Rotationsstationen. Zur Verfügung stehen Rotationen in CT, Röntgen, MRT, Sonographie, Kinderradiologie, Neuroradiologie, Mammographie, interventioneller Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Generell wird empfohlen vor allem an die Kerngebiete Röntgen und CT für mindestens 2 - 3 Wochen zu rotieren, was sicherlich richtig ist. Prinzipiell darf sich jedoch der/die PJ´ler/in sowohl die Auswahl, als auch die Dauer der Rotation selbst gestalten. Natürlich sollte man dabei mit Verstand vorgehen, sodass man sich nicht für drei Monate in der Mammographie einteilt=).
Beispielsweise war ich in fast jeder Abteilung für etwa 2 Wochen, wobei ich mich für 4 Wochen in der Kinderradiologie eingeteilt habe.
Zu meiner persönlichen Erfahrung an den einzelnen Abteilungen:
Kinderradiologie:
Mein absoluter Favorit (deswegen habe ich dort spontan von zwei Wochen auf vier Wochen verlängert). Hier erfuhr man in den Modalitäten Röntgen/Durchleuchtung, Sonographie und MRT von Angeboren über Trauma bis hin zur Onkologie ein großes Spektrum an Erkrankungen und diagnostischen Untersuchungen. Man hilft aktiv am Patienten bei Untersuchungen wie einer Miktionsurethrographie, Ösophagusbreischluck oder Miktionsultraschall und befundet selbstständig Röntgenbilder. Die befundeten Bilder bespricht man dabei jeden Tag mit dem Oberarzt, was einen exzellenten Teaching Effekt hat.
CT:
Man klärt hier Patienten auf, befundet CT´s und kann auch bei Schockräumen immer mitgehen und mithelfen. Der verantwortliche Oberarzt nimmt sich Zeit für die Studenten, bespricht befundete CT´s und hält PJ Fortbildungen über verschiedenste Krankheitsbilder. Insbesondere an dieser Station lohnt es sich an den interdisziplinären Besprechungen zwischen Radiologen und Chirurgen teilzunehmen. Sie finden jeden Tag statt und man erlebt die regen Diskussionen zwischen den Fachdisziplinen.
Röntgen:
Sehr lehrreiche Rotation! Man ist bei allen Röntgenuntersuchungen dabei und befundet selbstständig. Am Nachmittag bespricht man die eigenen Befunde mit dem Oberarzt, der sich zusätzlich Zeit nimmt, um besonders interessante und anspruchsvolle Fälle mit dem PJ´ler zu besprechen. Sicherlich eine Rotation mit einer extrem steilen Lernkurve.
Sonographie:
Man darf in Anwesenheit des Assistenzarztes jeden Patienten "vorschallen", was natürlich den Einstieg in die Sonographie erleichtert und vor allem das Handling und die Orientierung näher bringt. Auch hier nimmt man an sonographischen Punktionen teil. Eines der Highlights der Rotation waren die studentischen Punktionskurse. Dabei wurden Oliven in einem rohen Schweinebraten versenkt. Diese galt es sonographisch im Schweinebraten darzustellen und mit der Biopsienadel zu punktieren. Ein Spaß für groß und klein =).
Neuroradiologie:
Ich hatte innerhalb dieser Rotation besonders Glück, da es zu meiner Zeit besonders viele Interventionen in der Neuroradiologie gab. Die Assistenzärzte waren hier sehr motiviert die einzelnen diagnostischen und therapeutischen Interventionen zu erklären. Der "klassische", diagnostische Part war ebenfalls super. Hier nahmen sich sowohl Assistenzärzte, als auch Oberärzte sehr viel Zeit für die Studenten, um Krankheitsbilder gemeinsam durchzugehen. Top Rotation, absolut zu empfehlen!
MRT:
Sehr schöne Rotation! Auch wenn man die MRT selbst am Ende nicht gänzlich versteht, werden die Basics der T1, T2, DIFF und ADC von den Assistenzärzten immer gerne erklärt.
Mammographie:
Sehr gut für einen kurzen Einblick. Man lernt die Grundzüge der konventionellen Mammographie, der Mamma-Sonographie, der Mamma-MRT und der Tomosynthese kennen. Die leitende Oberärztin nimmt sich dabei explizit Zeit für die Studenten und erklärt die Grundzüge der Mamma-Diagnostik, sodass man unabhängig von der späteren Fachwahl ein Verständnis von ACR, BIRADS und genereller Orientierung im Bild behält.
Interventionelle Radiologie:
Die interventionelle Radiologie des Kopfes geschieht in der Neuroradiologie. Eingriffe abseits des Halses übernimmt diese separate Abteilung. Hier kann man bei Eingriffen wie einer TIPS Anlage, einer Shunt Anlage, generellen Angiographien und interventionell radiologischen Notfällen, sowie vielen weiteren Untersuchungen mithelfen. Das Team ist sehr freundlich und man bekommt vom Leiter der interventionellen Radiologie bei jedem Eingriff etwas erklärt. Tolle Station, absolutes "Must-have"!
Nuklearmedizin und Strahlentherapie:
Ein kurzer Einblick lohnt sich auf jeden Fall, damit man etwas von Szintigraphie, PET-CT und Bestrahlungstechniken versteht. Wen die beiden Fächer besonders interessiert, kann am Uniklinikum Würzburg statt "Radiologie" auch "Strahlentherapie als Wahlfach nehmen =).
Teaching/Stimmung:
Den Assistenz- und Oberärzten liegt das Teaching sehr am Herzen. Das Highlight der Woche bildet jedoch das Freitags-Seminar. Jeden Freitag nimmt sich der Direktor des Instituts mindestens eine Stunde Zeit und geht mit den PJ´lern, Bilder aller Modalitäten durch. Fälle werden zusammen diskutiert und Krankheitsbilder werden vorgestellt und wiederholt. Selbst zu Corona Zeiten, wenn sehr viel Teaching in den Kliniken ausfällt, lässt sich der Direktor dieses Seminar nicht nehmen und lehrt die Studenten mit bemerkenswerter Begeisterung. (Selbstverständlich unter Einhaltung der Corona-Hygiene-Richtlinien)
Die Stimmung ist sowohl unter den ärztlichen-, als auch den nicht-ärztlichen Kollegen sehr gut. Man arbeitet Hand in Hand und hat somit eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Insgesamt absolut empfehlenswert sowohl für Radiologie-Begeisterte, als auch für alle Anderen, da die Radiologie fachübergreifend einen unersetzlichen Pfeiler der heutigen Diagnostik und Therapie bildet.