PJ-Tertial Innere in Spital Laufenburg (8/2020 bis 11/2020)

Station(en)
Innere
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Spital Laufenburg ist ein kleines Krankenhaus mit einer interdisziplinären Notfallambulanz, 2 Stationen Innere Medizin, einer IMC und einem angeschlossenen Pflegeheim. Ich hatte dort eine sehr gute und lehrreiche Zeit. Das Team ist nett und zuvorkommend. Ich bin jeden Tag gerne ins Spital gegangen und habe mich willkommen gefühlt.
Zu Beginn erhält man eine Einarbeitung auf Station. Später wird man vorwiegend auf dem interdisziplinären Notfall eingesetzt. Während der Tätigkeit auf Station darf man 2-3 eigene Patienten übernehmen und sie oftmals direkt mit den Oberärzten besprechen. Zweimal pro Woche findet eine Chefarzt-Visite statt, während der man seine eigenen dann Patienten vorstellt. Mit der konstruktiven Kritik konnte ich hier viel dazulernen. Auf dem interdisziplinären Notfall darf man nach kurzer Zeit selbständig Anamnese führen, Patienten untersuchen und dann mit dem Assistenzarzt, oft aber auch direkt mit dem Oberarzt besprechen. Außerdem besteht die Möglichkeit, selbstständig chirurgische Wundversorgungen kleinerer Schnitt- und Riss-Quetschwunden durchzuführen. Bei sonografischen Untersuchungen bekommt man die Gelegenheit, das Schallen zu üben. Generell hat man immer einen Ansprechpartner, wenn man unsicher ist. Insbesondere die Assistenzärzte sind sehr hilfsbereit und nehmen sich Zeit, ihr Wissen mit den UHUs zu teilen. Während des Tertials hat man 2-3 Wochenenddienste, für die man allerdings einen Freizeitausgleich unter der Woche bekommt.
UHUs werden abwechselnd auch zum Propofolspritzen bei Gastro- und Koloskopien eingesetzt. Ich habe das immer ganz gerne gemacht, weil die Fachärzte viele Fragen beantworten und gut erklären. Außerdem kann man während kardiologischer Konsile auch einiges im Thema Herzecho dazulernen.
Der PJ Unterricht war inhaltlich sehr gut, allerdings hat er nicht regelmäßig stattgefunden. Während des gemeinsamen Mittagessens gab es zweimal die Woche Fortbildungen für die Mitarbeiter per Videokonferenz.
Untergebracht ist man mit den anderen UHUs und neuen Assistenzärzten in der Villa Ruth, einem schönen alten Haus direkt neben der Klinik. Es gibt eine voll ausgestattete Küche, eine Waschmaschine und einen Trockner sowie ein großes Wohnzimmer. Das Zusammenleben mit den anderen Bewohnern war sehr angenehm. Für Spike Ball, Käsefondue und Filmabende waren alle zu haben. Der Rhein ist auch gleich um die Ecke und eignet sich perfekt zum Abkühlen im Sommer. Mit dem Zug ist man innerhalb von 30 Minuten in Basel. Ich habe während meines Tertials viele Ausflüge an den Wochenenden machen können. Es lohnt sich, die Schweiz ist wunderschön!
Zu den negativen Seiten: Da es sich um ein kleines Spital handelt, ist oftmals wenig los auf dem Notfall. Ich hätte mir manchmal mehr Gelegenheiten zum Lernen gewünscht. Generell sind die Patienten sehr gesund, wirklich schwerwiegende Krankheitsbilder sieht man selten. Auch für die Assistenten sind beispielsweise Aszites- oder Pleurapunktionen eine Rarität. Insofern sind die Möglichkeiten und das Lernen eingeschränkt. Allgemein bemerkt man ab einem gewissen Punkt die Grenze an Verantwortung, die einem als UHU aufgetragen wird. Als sich im Oktober die Corona-Situation zugespitzt hat, habe ich eine Woche lang Vitalparameter bestimmt. Allerdings ist das kein Vergleich zu anderen Häusern, in denen UHUs als Abstrichmaschinen eingesetzt oder wie in Deutschland zum Pfortendienst degradiert wurden.
Wer in einem netten Team weitgehend selbstständig arbeiten und einen breiten Einblick in die Innere Medizin erhalten möchte, ist in Laufenburg definitiv an der richtigen Stelle!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
EKGs
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1100

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2