Da der Ablauf bereits im anderen, zeitgleichen PJ-Bericht ausführlich beschrieben ist, möchte ich nur noch ergänzend die eine oder andere Info hinzufügen.
Allgemein: Wirklich toll ist die herzliche Aufnahme in die Klinik bzw. auf Station. Im Krankenhaus herrschen recht flache Hierarchien und man ist schnell ein wirklicher Teil des Teams und kann viele Aufgaben übernehmen, man wird aber nie gezwungen- im Gegenteil quasi jeder ist wirklich dankbar für die Arbeitserleichterung.
Die Betreuung ist genau das richtige Maß zwischen Händchenhalten und alleine laufen lassen. Du kriegst alles gerne gezeigt, kannst assistieren oder wenn du sattelfest bist auch alleine machen, z.B. VAC-Wechsel auf Station, Magensonde, DK, etc. Und natürlich kannst du jeden fragen wenn dir was nicht klar ist oder du gerne mehr Infos möchtest. Im OP ist man für deine Hilfe ebenfalls dankbar, falls du eher OP scheu bist sollte dies aber auch vollkommen ok sein wenn du mehr auf Station tätig bist. Wenn man sich gut anstellt bzw. nachfragt, darf man im OP einiges unter Anleitung selbst machen. Nähen oder Klammern darf man fast immer. Sowohl die Schwestern auf Station, als auch das Team im OP sind sehr nett. Blut und Viggos sind wirklich überschaubar , aber natürlich auch eine wichtige Übungsmöglichkeit. Die PJ Betreuerin ist super lieb und man kann sich jederzeit an sie wenden.
Grundsätzlich ist hier Eigeninitiative gefragt, wenn man gerne etwas machen möchte, selbst ist die/der Frau/Mann! Die Pjler sprechen sich z.B. auch untereinander ab wer wann wohin geht. Mal kurzfristig frei zu nehmen z.B. in dem man den Nachdienst mitmacht oder auch so ist mit Absprache i.d.R. problemlos möglich. Man darf auch mal in andere Fachdisziplinen reinschnuppern z.B. in die Endo. Auch kann ich sehr empfehlen mal mit in die Sprechstunden zu gehen.
ACH: Der Chefarzt der ACH hatte uns angeboten Frontal PJ Unterricht zu machen oder zwischendurch wenn bestimmte Themen/Krankheitsbilder vorkommen. Im Nachhinein hätte ich doch lieber Frontal PJ- Unterricht gehabt. Kleiner Tipp: In der Inneren gibt es festen PJ Unterricht an dem man auch gerne teilnehmen darf.
NEF: Einer der OA der ACH macht die Planung für die Ärzte die vom Haus tagsüber unter der Woche NEF fahren. Wenn man gerne mitfährt am besten ihn fragen und sich dann morgens das Telefon oder den Piepser bei der Wache holen (durch die Garagenanfahrt der Notaufnahme durchgehen, linke Metalltür einfach rein, falls keiner eh schon davor rumsteht). Dort kann man sich auch Jacke bzw. Hose leihen. Vorsicht: Man ist nicht über das Klinikum versichert. Ich hab dort einfach morgens nachgefragt welcher Arzt fährt und denjenigen dann angerufen ob ich mitfahren kann. Bei mir war aber niemand dabei dem es nicht Recht war. Die Anzahl der Einsätze waren meist überschaubar (ca. 3/4) so dass es gut mit dem Einsatz in der Notaufnahme kombinierbar war.
UCH: Wie ja schon erwähnt war die Situation mit nur angekündigtem Chefarzt etwas chaotisch. Je nach OA darf man teilweise recht viel im OP, natürlich unter Anleitung, übernehmen (Draht, Bohren, Schrauben, Metallentfernung, Nähen....).
Notaufnahme: Unbedingt Zeit dafür einplanen, da es eine super Übungsmöglichkeit für Anamnese, Verdachtsdiagnosen, Untersuchungsmethoden, Diagnostik und Versorgung bietet und man von Hinz zu Kunz alle möglichen Krankheitsbilder und Patienten sieht. Aber Vorsicht die ärztliche Leitung dort kann manchmal etwas bellen, beißt aber i.d.R. nicht ;).
Man kann eigentlich immer Mittagessen und falls man im OP ist, kann man sich auch was zurückstellen oder evtl. abholen lassen. Der eigene Spind mit Umkleidung, eigenes Diensttelefon, eigene Zugangsdaten am PC und auch fast immer die Möglichkeit einen PC zu benutzen sind sehr angenehm.
Wohnungsmöglichkeit: Ich hab ein Wohnheimapartment bekommen. Das Wohnheim ist keine 2min von der Klinik entfernt, das Apartment ist mit recht großem Wohn-/Schlafzimmer, Pantry-Küche(2 Herdplatten, Spüle, Kühlschrank+ Gefrierfach, Geschirr, Besteck, ich hatte noch einen Wasserkocher, Toaster und eine Pfanne drin) und eigenem kleinen Bad (Dusche, WC, Waschbecken) ausgestattet. Bei mir waren auch Bettlaken und -wäsche sowie mehrere Handtücher vorhanden, ist aber wohl kein Standard.
Man zahlt nur die Nebenkosten (80,63€) und den Strom (EON) den man verbraucht. Falls nicht gleich eine Wohnungsübergabe stattfindet unbedingt nachfragen... ich hatte deswegen etwas Chaos. Es gibt ein kostenloses WLAN, das gut funktioniert bis auf die Stoßzeiten und wenige Ausfälle. Unbedingt selbstständig und frühzeitig über die Personalabteilung dafür anfragen.
Zusammenfassend: Die Chirurgie in der Ilmtalklinik a.d.Ilm ist ein echtes Schmankerl für`s PJ Tertial bzw. Quartal!
Bewerbung
Über das PJ Portal, zu der Zeit meines Buchungsslot waren noch alle PJ Plätze frei.