Aufgrund Corona wurde man von allen ärztlichen Besprechungen und Fortbildungen ausgeladen, lediglich bei der Turbo-Visite (ca 15 Minuten) durfte man teilnehmen und das auch eher damit man mitbekam, bei welchem Patient noch eine BE gemacht werden sollte. Man bekam also relativ wenig von den Patienten und vom Verlauf mit, in der Allg.chirurgie wurde dann aber trotzdem erwartet, dass man Arztbriefe schrieb. Man rotiert auf Unfall und Allgemeinchirurgie, zT, abhängig davon wie viele PJler da sind kann man auch einen Monat in die Kinderchirurgie (hat mir am meisten Spaß gemacht, da kleineres Team, man konnte mehr Sachen machen und auch Patienten selbst betreuen). In der Unfallchirurgie kam ich mir am meisten Fehl am Platz vor. Nach den BE, max 4-5, gab es eigentlich keine Aufgabe mehr. Das war auch Corona-geschuldet, da im OP kaum was lief und die AAs auf Station aufeinander hockten. Im OP hat man dann meistens eher daneben gestanden und zugeschaut. Ein PJler konnte immer in die Notaufnahme gehen, dort war es je nach Patientenaufkommen möglich, eigene Patienten, mit AA im Hintergrund, zu betreuen und auch zu nähen. Chir. Schockräume gab es kein einziges Mal, da die chir. Notaufnahme im Vgl. zur internistischen kleiner ist. In der Unfallchir. ist es aber auch nicht aufgefallen/niemand hat sich je beschwert, wenn man nach den BE einfach heim gegangen ist. In der Allg.chir. wird man jeden Tag in den OP-Plan eingeteilt, hier kann man sich auch einwaschen und am Tisch stehen und es wird einem einiges erklärt.
Insgesamt ein durchschnittliches Tertial in Deutschland: Es interessiert nicht wirklich jemanden wo du bist, sofern du dich morgens um die Blutabnahmen und Braunülen gekümmert hast. Wenn man sich sehr engagiert kann man einiges machen, wobei es durch Rona auch einiges an Einschränkungen gab.
Für mich persönlich, da ich 2 Tertiale in der Schweiz gemacht habe und dadurch anderes gewohnt bin, eine ziemliche Enttäuschung. Ich hatte mich explizit für das Sana Klinikum entschieden, da die PJ-Berichte sehr positiv waren und hervorgehoben wurde, dass man sehr selbstständig arbeiten durfte/konnte. Das war 0 der Fall, weswegen dieses Tertial mit Abstand das Schlechteste war und ich nach meinem letzten Arbeitstag froh war, dass es vorbei ist.