Ich absolvierte mein zweites Tertial in der Chirugie im DRK-Krankenhaus Neustrelitz. Die Einschreibung erfolgt über das PJ-Portal.
Die Kontaktaufnahme zur Personalverantwortlichen im Vorfeld des PJ´s war unkompliziert und die Anfrage für ein freies WG-Zimmer in einer Wohnung des DRK frühzeitig möglich, sodass für die Unterbringung rechtzeitig gesorgt war. Für 250 Euro/Monat kann ein Zimmer in einer zwei- bzw. dreier WG für den jeweiligen Abschnitt gemietet werden. Die Wohnung befindet sich fußläufig 10min von der Klinik entfernt.
Die Aufwandsentschädigung für PJ´ler beträgt 600 Euro/Monat. Eine Cafeteria ist vorhanden. Die Auswahl des Mittagessens umfasst täglich 4 wechselnde Gerichte. Für 3,50 Euro erhält man eine Suppe, einen Hauptgang und ein Dessert.
Für Studientage gibt es keine feste Regel, an der Universität Rostock ist ein Studientag pro Woche vorgesehen.
Ich persönlich finde die flexible Regelung besser. Insgesamt habe ich 9 Studientage über das Tertial in Absprache genommen, es war nie ein Problem.
Eckdaten check ;)
Ich wurde am ersten Tag vom Chefarzt empfangen und in einem Gespräch wurden Wünsche und Erwartungen besprochen, sowie die internen Klinikabläufe erläutert. Im Verlauf war der Chef, wie auch jeder andere Mitarbeiter des Teams immer ansprechbar.
Die Formalitäten, wie Unterschrift des PJ-Vetrages, Vertrag für die Wohnung, Klinikkleidung, Schlüssel für die Arztzimmer, PJ-Telefon, Zugang für das digitale Stationsmanagment ( hier ORBIS ) usw. konnten alle am ersten Tag erledigt werden.
Generell gibt es zwei chirurgische Stationen, eine allgemeinchirurgische und eine traumatologische Station. Nach der Hälfte des Tertials ist ein Wechsel auf die jeweils andere Station geplant.
Das Spektrum der operativen Versorgungen und der Krankheitsbilder ist sehr vielfältig. Neben den klassischen unfallchirurgischen Versorgungen von Blessuren und Frakturen aller Art und allgemeinchirurgischen Versorgungen von Hernien/ Cholezytektomien und Appendektomien bis zu Notfällen des akuten Abdomens, konnte ich an onkologischen Opereationen wie Hemicolektomien und Stomaanlagen teilnehmen.
Ebenfalls gibt es eine große Zahl an handchirurgischen, gefäßchirugischen und neurochirurgischen Operationen.
So konnte ich an verschiedenen Operationen teilnehmen wie:
Hand- und Fingergelenksprothesen, Karpaltunnel, M.Dupuytren
Amputationen, PTA´s, TEA´s, Gefäßprothesen, Gefäßbeipässen, Varizen
Bandscheibenoperationen, Kyphoplastien
Die Anleitungen und Erläuterungen im OP sind sehr gut, unter supervision ist man häufig als 1. Assistent direkt am Geschehen.
Auf Station fällt der normale Alltag an. Briefe schreiben, Flexülen legen, Pat. versorgen, Reha-Anträge ausfüllen.
Es besteht die Möglichkeit sowohl in der Notaufnahme, als auch in der präoperativen Sprechstunde mitzuarbeiten und Patienten aufzunehmen.
Die Kommunikation und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Ärzten der anderen Fachrichtungen, dem Pflegepersonal, den Physiotherapeuten, dem Soziladienst und dem OP-Team, war stets freundlich und respektvoll.
Ein Arbeitstag geht in der Regel von 07:00 - 16:00 Uhr, Freitags von 07:00 - 14:00 Uhr.
Das Kollegium ist super, vom ersten Tag an wird man voll integriert, ist Teil des Teams und eine Unterstützung. Jeder ist für Fragen offen und ansprechbar. Die Hierarchie ist deutlicher flacher als an Universitätskliniken. Durch das kleinere Team wird ein familiäres Umfeld geschaffen, in dem man gerne arbeitet.
PJ-Weiterbildungen finden einmal jede Woche statt und werden flexibel in den Tagesablauf integriert
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit diesem Tertial. Ich habe viel gelernt, bin eigenständiger und sicherer im Umgang mit der Patientenversorgung und der Stationsarbeit geworden. Hatte die Möglichkeit an diversen operativen Eingriffen teilzunehmen und chirurgische Fertigkeiten zu erlernen und zu vertiefen.
Eingebettet in die Mecklenburger Seenplatte und direkt am See gelegen ist auch in der Freizeit für Abwechslung gesorgt.
Ich kann für das chirurgische Tertial nur ein klare Empfehlung aussprechen.