Ich kann ein PJ-Tertial am Bezirkslinikum Regensburg nur empfehlen! Das Tertial ist top organisiert, bei Fragen oder Problemen hat man im engagierten PJ-Betreuer, sowie auf Station immer einen Ansprechpartner. Man merkt, dass der medizinische Nachwuchs hier sehr geschätzt wird und viel Wert auf Lehre und das Erlernen der selbstständigen Patientenversorgung gelegt wird.
PJ-Unterricht fand regelmäßig 1x/Woche statt, entweder in Präsenz oder über Zoom. Zudem kann man die Weiterbildungsveranstaltungen der AÄ (zur Zeit alle über zoom) bei Interesse natürlich mitnutzen (Pharma-Visite, Kasuistik) und bekommt eine Bücherkiste mit Fachbüchern ausgeliehen.
Ich war die erste Tertialhälfte zunächst auf der geschlossenen Station 18a und dann auf der offenen depressionspezif. Station 18d. Prinzipiell würde ich jedem empfehlen, sich beides (offen/geschlossen) anzuschauen. Bei wenig psychiatrischer Vorerfahrung habe ich mich auf der 18a zwar zu Beginn etwas ins kalte Wasser geworfen gefühlt, da es schon ganz anders ist als alles, was man sonst aus dem Studium kennt. Man betreut sofort eigenständig Patienten zusammen mit dem Oberarzt (Schwerpunkt sind eigentlich affektive Störungen, aber man sieht auch zahlreiche andere Krankheitsbilder). Die erste Woche habe ich mich dabei etwas überfordert gefühlt, aber dann zügig gemerkt, dass jeder ein offenes Ohr für Fragen und Anliegen hat und man ganz schnell mit den Aufgaben wächst und zunehmend Sicherheit bekommt, was einen sehr gut auf den späteren Arbeitsalltag als Arzt/Ärztin vorbereitet. Man fühlt sich hier bereits als vollwertiges Mitglied im Team, ist der erste Ansprechpartner für die zugeteilten Patienten (insg. meist 3-4), führt Gespräche mit Angehörigen/Betreuer*innen/etc. und lernt mit den rechtlichen Grundlagen der Unterbringung umzugehen. Auf der offenen Station 18d war mir im Kontrast die erste Woche dann fast zu "ruhig", danach hat es mir aber sehr gut gefallen, hier ist viel mehr Zeit für ausführliche Patienten-/Therapiegespräche und von den beiden Assistenzärzten auf Station konnte man sehr viel lernen. Empfehlen kann ich zudem sich auf jeden Fall mal eine EKT anzuschauen.
Auf beiden Stationen waren alle Ärzt*innen, sowie das gesamte restliche Team super nett, hilfsbereit und haben einen schnell in den Stationsalltag integriert, sodass man sich als PJler*in immer sehr wertgeschätzt gefühlt hat. Insgesamt kann mich der guten Bewertung meiner Vorgänger*innen hier also nur anschließen und wäre gerne noch länger geblieben.