Ich durfte in diesem Haus eine wahnsinnig spannende Zeit in der Klinik für Kardiologie verbringen.
Mein besondere Schwerpunkt war die interdisziplinäre Intensivstation (mit Covid-Betten) unter Leitung der Klinik für Kardiologie.
Nachdem ich zuvor ein wirklich miserables PJ-Wahltertial hatte und eigentlich wenig Lust auf das weitere PJ hatte, wurde ich hier herzlich empfangen.
Insbesondere während der Zeit auf der Intensivstation konnte ich sehr viel lernen. Während man auf Intensiv meistens als Studierender nicht allzu erwünscht ist, habe ich hier das genaue Gegenteil erlebt. Das gesamte (!) Team ist sehr freundlich und alle freuen sich, wenn man etwas macht. Ein Zwang "Tu das" herrschte hier nie! Je mehr Interesse man gezeigt hat, desto mehr durfte man machen und desto mehr wurde man integriert, bis ich irgendwann fest im Team verankert war und einen kleinen eigenen Platz gefunden hatte. Wenn etwas spannendes passiert oder zu tun war, wurde jederzeit angerufen. Ich war nie „der Student“.
Es gibt ständigen Austausch mit dem Oberarzt der Station, der sich immer gerne Zeit genommen hat, zu erklären, zu zeigen, zu üben. Mir wurden regelmäßig BGAs und andere Diagnostika vorgelegt "Was sollten wir optimieren?" - dies wurde auf Augenhöhe diskutiert und umgesetzt. Meine Vorstellungen, was ich noch sehen und machen möchte wurde stets eingeholt und immer umgesetzt, wenn es möglich war.
Insgesamt wurde ich gefordert und gefördert. Man konnte überall mitkommen und alles miterleben. Man hat es in diesem Haus aufgrund der Lage des Krankenhauses häufig mit sehr komplexen Patienten zu tun und kann sehr viele interdisziplinäre Krankheitsbilder kennen lernen.
Auch bei innerklinischen Notfällen war meine Mithilfe stets erwünscht. Am Ende des Tertials bleiben mir wahnsinnig spannende und schöne Erinnerungen an eine tolle Zeit. Ich wäre gerne länger hier geblieben und bin jeden morgen gerne gekommen und auch öfter mal länger geblieben. Man sollte zudem bedenken, dass all dies unter Corona Bedingungen mitten in der Winterwelle 2020 /2021 stattfand.
Insgesamt ist das gesamte Haus ein sehr herzliches und persönliches Haus. Man ist nach kurzer Zeit mit vielen Leuten bekannt und alle finden immer ein paar nette Worte. Nachdem ich mein erstes Tertial hier absolviert hatte, wurde ich im dritten empfangen, als wäre ich nie weggewesen. Ich wurde nie irgendwo weggeschickt und egal wo man hingeht, es findet sich immer jemand, der gerne erklärt und zeigt was passiert.
Man kriegt ausreichend Essenszuschuss, sodass man sich immer gut versorgen kann.
Parken ist kein Problem, es gibt in den Straßen im Umkreis eigentlich morgens immer einen Parkplatz. Ich kann wirklich kaum negatives berichten und wenn, dann wären es absolute Kleinigkeiten. Wenn irgendwas nicht gepasst hat, konnte man es offen ansprechen und es hat sich eine Lösung gefunden. Ich konnte von vielem, was ich hier gelernt habe, sehr im M3 profitieren.
Wer Lust auf eine spannende Zeit hat und sich für Intensivmedizin interessiert, dem kann ich nur empfehlen, auf die Intensivstation zu rotieren.