Allgemein besteht das Tertial zur Hälfte aus Allgemeinchirugie, zur anderen Hälfte aus Orthopädie/Unfallchirugie. Wichtig ist darauf zu achten, auf beiden Stationen in etwa gleich lange zu sein damit sich keiner der Chefärzte benachteiligt fühlt. Das Nehmen aller Fehltage am Ende führt zu Diskussionen, im schlimmsten Fall beim Unterschreiben der Tertial-Bescheinigung. Studientage kann man sich nehmen, wenn dann noch 1 bis 2 andere PJler auf Station sind.
Zur Arbeit: Los geht es um 7 Uhr mit der Visite. D. h. man ist schon besser früher da um sich umzuziehen und auf die Visite vorzubereiten. Auf der Allgemeinchirugie gibt es ein eigenes PJ-Zimmer. Hier kann man einerseits in Ruhe der Arbeit nachgehen, andererseits ist man nicht wirklich Teil des Teams und bekommt vieles nicht mit. Es ist dort super heiß! Im Sommer absolut nicht empfehlenswert sich dort lange aufzuhalten. Ein Mitgang in die ZNA oder Sprechstunde war in meiner Zeit nicht möglich, somit habe ich auch nicht Patienten selbst untersucht, was bezüglich des Staatsexamens sicherlich sinnvoll gewesen wäre. Dafür wird man regelmäßig in den OP gerufen und darf dort assistieren, meist Haken oder Kamera halten. Wenn man dies richtig tut ist der Tag besser. Manchmal erklärt der Chef etwas, machmal ist er sehr ungeduldig und ungehalten, zum Teil persönlich. Zum Nähen bleibt am Ende meist keine Zeit; oftmals auch nicht für die Ärzte und vieles wird getackert. Das Nähen Üben hätte ich mir sehr gewünscht. Pünktlich nach Hause ging es leider nicht immer. Manchmal wird man auch mit in die Gyn gerufen, weil die da zu wenig Leute haben. Allgemein gibt es auch in der Chirugie wenige Ärzte und die Arbeitsbelastung ist hoch. Schaffen geht vor Lernen! Auf der Unfallchirurgie war man schon mehr Teil des Teams und es war auch möglich mit in die ZNA zu gehen. Die Seminare fallen leider oft aus, bei manchen lernt man etwas, allerdings sind die meisten mit Überstunden verbunden, da die Chirugien regulär 15:30 Uhr Schluss haben, die Seminare aber bis 16 Uhr angesetzt sind.
Wismar ist eine sehr schöne Stadt, von der Bevölkerung aber auch recht alt und es ist wenig los. Es gibt gefühlt mehr Rentner mit Hunden als junge Leute oder Familien mit Kindern. In der Stadt gibt es nicht direkt einen guten Strand, in Wendorf ist einer, hier hat mann allerdings manchmal nach dem Füße reinhalten Ölflecken an den Füßen. Wenn man ein Auto hat kann man auch zu weiter entfernten Stränden fahren, wo es sauberer ist. Kurtaxe muss man dann aber meist zahlen.
