PJ-Tertial Innere in Spital Grabs (3/2021 bis 6/2021)
Station(en)
Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Allgemeines:
Ich war 4 Monate im Spital in Grabs und mir hat es so gut gefallen, dass ich nächstes Jahr als Assistenzarzt wohl dorthin zurückkehren werde. Es gibt eigentlich wirklich nur positives zu berichten und das obwohl die Coronazeit gerade zu Beginn meines Tertials noch prägend war, was man vor allem dadurch bemerkt hat, dass andere PJ-ler aus Deutschland ihre Zeit in der Schweiz abgesagt hatten und dadurch ein paar mehr Dienste angefallen sind als gewöhnlich. Grundsätzlich hat man diese aber wieder unter der Woche abfeiern können und mir hat das sowieso ganz gut gepasst, da unter der Woche auch touristisch und in den Bergen beim Wandern immer noch weniger los war als schon am Wochenende und das obwohl die Region wirklich wunderschön war. Ich war fast jeden Tag nach der Arbeit oder an den freien Tagen wandern, Skifahren, Mountainbiken oder andere Sachen entdecken.
Arbeit in der Notaufnahme:
Man wird gewöhnlich für 3 Tage von einem anderen Uhu (Pjler) eingearbeitet und ist danach mit einem Assistenzarzt alleine in der Schicht für die Patienten zuständig. Einer der OAs ist dann im Hintergrund immer noch für die ZNA eingeteilt, welcher dann auch fast jeden Patienten nochmals mit einem bespricht. Es gab schon ein paar sehr stressige Dienste mit 10-12 Aufnahmen, dafür auch wieder Dienste in denen es sehr entspannt zuging. (Notaufnahme halt) Der übliche Tag begann um 8uhr mit einer kurzen Frühbesprechung (Morgenrapport) mit teils 2x wöchentlich anschliessender Fortbildung. Danach ging es meist geschlossen zum Kaffee trinken, wo man auch nochmals etwa 20-30min verbrachte und sich über die verschiedensten Dinge austauschte. Je nach Patientenaufkommen war man dann in der ZNA eingespannt und hat dort je nach Assistenzarzt komplett alleine oder mit Unterstützung seine eigenen Patienten machen dürfen (incl Berichte schreiben und alles was mit anfällt) und diese danach mit dem OA besprochen. Gegen 12uhr hat man es recht oft geschafft dann Mittagessen zu gehen, da ich allerdings aufgrund der Schweizer Preise eh immer meine eigenes Pausebrot dabei hatte, und für 10-15min immer Zeit war, musste ich eigentlich fast nie auf die Mittagspause verzichten. Um 14uhr ist dann Übergabe auf die Spätschicht und man muss nur noch seine eigenen Berichte vervollständigen und darf dann heim.
Teils macht man auch die Spätdienste (14-22uhr) oder wochenends auch den Zwischendienst (10-19uhr), welche allerdings recht ähnlich ablaufen.
Kollegen:
Kann ich nur ein großes Lob aussprechen. Von dem Assistenzarzt über die Pflege bis zum Chefarzt eine Wahnsinns-Abteilung. Auch die anderen meist Schweizer Uhus waren alle unglaublich nett. Am meisten Kontakt hat man aber natürlich zu den Assistenzärzten, welche leider alle nur 1-2 Jahre bleiben, was dem Schweizer System etwas geschuldet ist. Die Auswahl der kommenden Assistenzärzte erfolgt aber sehr gewissenhaft und es werden oft Uhus aus den früheren Jahren übernommen.
Freizeit:
Vom Rheintal in die Berge sind es 1600 Höhenmeter Unterschied. Wer also Wandern, Radfahren, Skifahren liebt, der ist hier genau richtig. Ich war tatsächlich nicht ein mal weiter als eine Stunde mit dem Auto entfernt von Grabs, weil mir die Gegend schon so gut gefallen hat, dass ich gar nicht mehr weiter weg gehen musste. Und das sage ich als Bayer und ausgesprochener Outdoor-Mensch, der schon viel schöne Gegenden auf der Welt erkundet hat.
Wohnen:
Man wird meist im Personalhaus Zindel untergebracht und das kann ich auch nur weiterempfehlen. Erstens sehr billig, zweitens wirklich geräumige Zimmer, 2 Küchen und 3 Bäder für 6 Leute und in der meisten zeit spannende und nette Mitbewohner. Ich hatte einige schöne Abende dort mit Partys, Grillen, Fernseh schauen, zusammen kochen uvm.
Fazit: Bewerbt euch auf jeden Fall dort. Nächstes Jahr seht ihr mich dann wahrscheinlich auch als Assistenzarzt dort und wir können ein paar Dienste zusammen rocken. Bereue zu keiner Zeit mich damals hier beworben zu haben.
Bewerbung
Ich habe mich etwa 1,5 Jahre vorher recht unkompliziert damals noch über Nina Vorburger (Sekreteriat Innere Medizin) beworben. Dabei habe ich zunächst telefonisch offene Stellen abgefragt und dann mich per Email bewerben dürfen. Innerhalb von wenigen Tagen hatte ich eine schriftliche Zusage, dass ich die Stelle bekommen werde.