Pro:
- Dr. Pryss und Dr. Sander sind sehr kompetente Ärzt*innen, Dr. Sander erklärt viel und stellt sich auf den Wissensstand der PJler*innen ein, lässt euch auch selbst schallen in der Sono-/Endo-Woche
- Dr. Pospishil ist eine sehr nette und erfahrene Ärztin, seht zu, dass ihr zu ihr auf die Station kommt, dann habt ihr Betreuung und Anweisung in die Praxis
- Es gab Tage (nicht wenige), wo ich schon um 14:30-15:00 Uhr gehen konnte
- Salatbar, das Essen sonst ist auch ganz in Ordnung für eine kleine Kantine
- Rotation durch die Notaufnahme, kardiologische Ãœberwachungsstation, Sono-/Endo, kard. Ambulanz (Schrittmacher-Programmierung, TTE, TEE)
- Hr. Sibai ist gerade dabei, Ãœbergaben neu zu strukturieren und die Dokumentation zu verbessern.
- man kann Dienste (16.00-24.00) und Wochenenddienste machen, um 50/100 Euro zu verdienen und einen freien Tag
Contra:
- EKG-Unterricht ist regelmäßig ausgefallen, anderen internistischen Unterricht hatten wir nicht. Dafür viel chirurgischen Unterricht (Proktologie, bariatrische Chirurgie, Onkologie, Ernährung, Nahtkurs)
- zu diesem Zeitpunkt haben extrem viele frische Assistenzärzt*innen angefangen, >80% der ärztlichen Kolleg*innen haben keinen Facharzt. Dies führte dazu, dass wir vieles nachlesen mussten oder auf die Oberarzt-Visite bis in den Nachmittag warten mussten, um irgendwelche Kleinigkeiten zu klären.
- dadurch fehlende Anleitung bei bestimmten Tätigkeiten. In der Notaufnahme habe ich unzählige Patienten aufgenommen, mir hat dabei keiner über die Schulter geschaut und gesagt, ob ich die körperliche Untersuchung richtig mache oder was sonst bei der Anamnese wichtig zu erfragen wäre.
- keine festen Zeiten für die Oberarzt-Visite! Das führte zu Verzögerungen und plötzlichen Verlegungen von kritisch kranken Patienten (z.B. am Freitag Nachmittag in die Hämatologie der Uni, begeistert war da keiner)
- durch den Mangel an Oberärzt*innen werden ständig neue Hororarärzt*innen angestellt, die nur für einen Monat bleiben, das Personal, die Abläufe und das Computersystem (kein Orbis) nicht kennen!
- statt des versprochenen Lerntages darf man an einem Tag in der Woche um 12 Uhr gehen.
- durch personelle Ausfälle musste ich an 3 Wochen Überstunden schieben, ansonsten wären die Patient*innen am nächsten Tag ohne Brief gegangen. In dieser Phase musste ich 3-4 Briefe am Tag schreiben, neben den unzähligen Blutabnahmen und BGAs. Feedback zu den Briefen gab es nicht.
Fazit:
Ich habe mir von meinem Aufenthalt in Frankenberg viel erhofft und war am Ende sehr ernüchtert. Das größte Problem ist der Personalmangel, den man an jeder Ecke merkt (eine Station darf wegen Pflegemangel nur zur Hälfte belegt werden). Ich hoffte, dass die Assistenzärzt*innen mehr Erfahrung sammeln und dass mehr Oberärzt*innen fest angestellt werden, dass wird der Abteilung sehr gut helfen. Die Leute sind nett und beantworten die Fragen. Organisatorisch könnte es besser werden.