Herzchir. Normalstation, chir. ITS, Transplantstation, OP
Einsatzbereiche
Diagnostik, OP, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Grundsätzlich ist man 4x4 Wochen auf den Stationen ITS, Normal, Transplant und OP eingeteilt. Zudem ist, wie der Name schon suggeriert, alles v.a. auf Herzchirurgie, aber auch etwas Gefäß- und Lungenchirurgie ausgelegt. Man kann immer Mittagessen gehen (es sei denn man assistiert gerade bei einer OP) und das "weniger luxuriöse" Menü (i.d.R. ne Suppe, Hauptspeise und ein kleiner Nachtisch) kriegt man umsonst. Das Essen an sich schmeckt gut. Wenn man sich mal die teueren Menüs gönnen will kriegt man 3,50€ (dem Preis des einfachen Menüs entsprechend) erstattet.
Was die Lernerfahrung am DHZB angeht, kann man sagen, es ist alles möglich, aber man muss allem nachgehen, weil sich niemand wirklich für einen zuständig fühlt. Man kann in die Ambulanzen gehen, auf anderen Stationen mitmachen (ich war z.B. ein paar Tage in der Herzbildgebung), Echos selbst durchführen, etc., aber wenn man nicht die Leute permanent darauf anspricht, passiert nichts. Angeblich kann man laut Chef der Transplantationschirurgie auch bei Transplantations-OPs zugucken (sowohl bei der Entnahme als auch bei der Implantation), allerdings hatten mir die Kollegen im Tx-Büro sehr deutlich klar gemacht, dass das nicht passieren wird, weil garantiert niemand Bescheid sagen wird, wenn es ein Organangebot gibt. Also wenn man sich nicht ständig erkundigt, wird das einfach nicht passieren. Andere Leute haben Glück und kriegen Transplantationen (oder andere spannende Sachen) mit, da sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Theoretisch gibt es jede Woche einmal einen Unterricht, der dann meistens auch gut ist, der fällt nur häufiger als nicht aus. Wir hatten damals mit dem allgemeinchir. Chefarzt der Park-Klinik Weißensee (der einmal als Gastdozent für den geplanten Hausunterricht eingeteilt war) ausgemacht, dass er regelmäßig vorbeikommt. So haben wir unsere Portion Allgemeinchirurgielehre doch noch abbekommen. Ich bin mir sicher, er würde das auch für zukünftige Gruppen so machen, falls man ihn darauf anspricht.
Mein Erlebnis auf den einzelnen Stationen war sehr unterschiedlich, daher eine kurze Zusammenfassung für jede:
- Normal: Jerry und Gunnar (die Oberärzt:innen) sind immer sehr gestresst und entsprechend knapp angebunden/befehlerisch. An sich haben sie aber kein Problem mit einem. Die Normalstation hat einen großen Durchlauf, sodass man im Wesentlichen den ganzen Tag nur Blut abnimmt und Visite macht. Aufgrund der Arbeitsmenge geht der Unterricht auf Station bzw. am Patienten unter.
- ITS: Die meisten Ärzt:Innen sind freundlich und erklären auch gerne. Wenn man mit den richtigen Ärzten unterwegs ist, kann man sogar kleiner Interventionen selbst durchführen (IABP oder ZVK legen, sowas). Diese Station lebt voll nach dem Prinzip "wenn du dich nicht selbst darum kümmerst, lernst du nichts". Und Vorsicht vor Dr. Kawald, sie ist hochgradig asozial (am besten nie mit ihr reden oder einfach abschalten, wenn sie einen anspricht), aber zum Glück hat sie's nicht mit Menschen, d.h. meistens zieht sie sich zurück, sodass man sie gut meiden kann.
- Transplant: Meiner Meinung nach die Beste der Stationen. Das Team ist freundlich und kompetent, beide Oberärzt:innen bemühen sich, einem etwas beizubringen, man sieht spannende Fälle und wird gut in den klinischen Alltag mit eingebunden. Einfach top!
- OP: Zu Beginn des Tertials sind die PJler regelmäßig zu OPs eingeteilt, das nimmt mit der Zeit ab. Ich selbst war gar nicht mehr in den OP eingeteilt, aber wenn ich gewollt hätte, hätte ich dem OP-Büro Bescheid geben können (das kam mir aber ganz gelegen, weil ich eh Internist werden will hehe). Dadurch konnte ich beliebig bei OPs zugucken (von der Anästhesistenseite aus kann man immer zugucken) und habe auch schon echt spannende OPs miterlebt. Die Chirurgen selbst sind ein sehr bunt gemischtes Team, einige sind sehr nett, andere naja...
Insgesamt war ich mit meinem Tertial zufrieden. Es hatte seine Makel, aber ich konnte viel rausholen und hatte viele spannende Sachen gesehen.
PS: Noch zum Thema Zuständigkeitsgefühl für PJler. Wir hatten damals, als fast alle Krankenhäuser Corona-bedingt bereits ihre PJler bezahlt hatten, ebenfalls eine Bezahlung beantragt und es hat letzten Endes fast das gesamte Tertial gedauert, bis das DHZB unseren Antrag abgelehnt hat, ohne dass in der Zwischenzeit viel an Diskussion/Verhandlung passiert sei (zumindest hatten sie es uns so kommuniziert). Unserer Meinung nach hätten sie auch gleich einfach nein sagen können...
Bewerbung
Hab mich ganz normal über das PJ-Portal beworben.