Ich habe mein 4monatiges Wahltertial hier verbracht und hatte eine super Zeit . Ich wurde von Anfang an herzlich ins Team aufgenommen, sowohl von den Ärzten als auch von den Laborteams (Toxikologie und DNA). Die Stimmung im Team ist angenehm und fast alle sind per du.
Die Hauptaufgabe bzw Tätigkeit für mich waren definitiv die Obduktionen. Dort wird viel erklärt und wenn nicht, kann man jederzeit nachfragen. Es wurde mir nie das Gefühl gegeben, dass die Fragen blöd waren oder man etwas hätte wissen müssen (wie das in der Klinik schonmal der Fall ist). Man darf dann auch schnell selber mitmachen und mit der Zeit immer mehr Organpakete machen, so dass man am Ende der Zeit alle Teile der Obduktion auch mal gemacht hat.
Ansonsten konnte ich zu Gerichtsterminen mitgehen, habe mich an Alkoholrückrechnungen versucht und hatte Zeit nochmal bisschen Anatomie nachzuschlagen ;) Wenn mal Leerlauf ist bietet es sich an, ein wenig in der gerichtsmedizinische Fachliteratur nach zu lesen oder Gutachten und Obduktionsberichte lesen.
Es gibt keine Fortbildungen oder Seminare, aber wenn ihr die Ärzte fragt und es zeitlich passt, erzählen sie gerne von ehemaligen Fällen oder besprechen Themen wie Kindesmisshandlung, Verkehrsmedizin oder Waffenlehre mit einem. Da müsst ihr eventuell ein paar mal nachhaken bis es klappt, aber es lohnt sich auf jeden Fall und es ist euch keiner Böse, wenn ihr da mehrmals nachfragt.
Bei Interesse kann man sich auch die Labore angucken, sowohl von der Tox als auch von der DNA. Das ist auch spannend und dort sind ja auch oft die gleichen "Patienten", daher auch lohnenswert wenn man weiß was da so passiert.
Was für deutsche Studierende noch interessant ist zu wissen ist, dass in Österreich die meisten klinischen Untersuchungen (von Geschädigten, mutmaßlichen Tätern) nicht von der Gerichtsmedizin durchgeführt werden. Daher werdet ihr hier nur selten klinische Untersuchungen sehen.
Bewerbung
ein Jahr vorher per Mail, auf der website steht was man für die Bewerbung braucht und wo man sie hinschicken muss