Das Chirurgie-Tertial in Goslar kann ich nur empfehlen.
Besonders die Teams der Gefäß- und Unfallchirurgie sind freundlich und auch gewillt, zu erklären und anzuleiten. Für chirurgisch Interessierte ist das Harzklinikum ideal, denn man kann hier viel praktisches Lernen (Wunden Nähen in der Notaufnahme, Assistenz im OP...). Oft hat man die Chance, Entscheidungsprozesse von Aufnahme über Diagnosenstellung bis Therapieindikation nachzuvollziehen. Kurz: Wie es eigentlich im PJ sein sollte, aber bei Weitem nicht überall ist.
Im OP wird man viel eingesetzt, bei Interesse darf man kleinere Eingriffe (Materialentfernung/Hämatomausräumung) unter Anleitung von Schnitt bis Naht selbstständig durchführen. Das Betreuen eigener Patienten auf Station ist möglich. Doch auch Studenten, die nicht in die Chirurgie wollen, werden hier nicht überfordert, insgesamt gilt in Goslar das Motto, "Alles kann- nichts muss". Wenn man Interesse zeigt, wird man einbezogen- wenn man zurückhaltend ist, kann man auch viel mitlaufen und zuschauen. Deshalb besonders als erstes Tertial für alle mit wenig Klinikerfahrung geeignet. Auch die klassischen Studentenaufgaben wie die morgendliche Blutentnahme-Runde gibt es hier nicht, was das PJ-Leben enorm angenehmer macht!
Feierabend ist oft früher möglich, nur selten muss man länger bleiben. Unschlagbarer wöchentlicher Studientag freitags.
Als Entlohnung bietet das Haus insgesamt 750€/Monat, von denen man sich 550€ auszahlen lassen kann. Die übrigen 200€ bekommt man in Form einer freien Unterkunft (schöne moderne, helle 3er-WG!, fußläufig) oder, falls man diese nicht in Anspruch nimmt, in Form von freien Mahlzeiten.
Unterricht gab es 3x/Woche: internistische Funktionsdiagnostik, chirurgisch, notfallmedizinisch
Goslar liegt am Rand des Harz, welcher gute Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung bietet. In der Umgebung liegen viele hübsche historische Städte und endlos viele lohnenswerte Wanderrouten.