Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Kurz zuerst: Es hat sich unglaublich gelohnt! Wenn euch Ophtha interessiert, werdet ihr an dieser Klinik eine unvergessliche Zeit haben. Absolute Empfehlung!!
1. Vorbereitung
Die Bewerbung muss man frühzeitig einreichen, am besten ca. 2 Jahre im Voraus, mind. 1,5 Jahre. Die Stellen sind sehr begehrt! Die Bewerbung kann man online über die Website des Luzerner Kantonsspitals an die superliebe Irene Blum einreichen. Dann bekommt man auch frühzeitig alle weiteren Infos ganz automatisch von der Personalabteilung zugesandt. Dann muss man zB eine Kopie seines Impfausweises und des Hepatits B Impftiters (auch bei erfolgter Impfung) einreichen. Man bekommt noch einen Schulungstermin, sämtliche weitere Infos über das Spital, und eine genaue Anleitung, wann man wo am letzten Tag was abgeben muss. Hier wird sich wirklich um alles gekümmert! Und Irene ist immer mega hilfsbereit und versucht für alles eine Lösung zu finden.
Wer länger als 90 Tage in der Schweiz zum PJ bleibt, muss eine Aufenthaltsbewilligung L anfordern. Dafür geht am besten am ersten Tag morgens direkt zum Amt (Amt für Migration), um den Papierkram zu erledigen. Wichtig hierfür ist auch die Bestätigung eurer deutschen Krankenkasse, dass ihr zu den vor Ort geltenden Konditionen weiter versichert seit- oder ihr lasst euch in der Schweiz versichern. Eine normale Auslandsreisekrankenversicherung reicht meist nicht aus! Bei meiner KK (TK) waren die Formalitäten aber überhaupt kein Problem. Auch bei den Einwohnermeldediensten der Stadt Luzern muss man sich dann anmelden. Auch hier kann man einfach zum Schalter gehen und die erforderlichen Unterlagen abgeben (glaube es war noch eine Kopie des Persos, Mietvertrag und Arbeitsvertrag und eben die Bestätigung der Krankenkasse - steht aber alles online). Die Wartezeiten bei beiden Ämtern waren bei mir gleich Null und im Gegensatz zu deutschen Ämtern waren die Mitarbeitenden SO freundlich und hilfsbereit. Wenn ihr Fragen habt, lohnt es sich daher auch vorher anzurufen.
Am ersten Arbeitstag könnt ihr dann euren Badge (Multicard mit Name, Funktion, Foto von euch und Bezahlfunktion (15CHF sind für ein Willkommensessen aufgeladen!!) sowie Impfstatus) und andere Arbeitsmaterialien abholen. Falls ihr zum 1. anfangt, habt ihr da noch eine Schulung und die Einführung für neue Mitarbeiter.
Zum Thema Bankkonto: Es ist wohl nicht so easy vor Ort für die kurze Zeit ein Bankkonto zu eröffnen, daher habe ich meins zu Hause behalten. Man kann überall mit Kreditkarte bezahlen, auch beim Bäcker und in der Eisdiele. Die Überweisungsgebühr bzw Auslandsgebühr beim Gehalt ist recht hoch (ca. 30€?), aber eine bessere Lösung habe ich nicht finden können. Schaut auf jeden Fall nach, ob und wieviel Gebühr beim Bezahlen mit eurer Kreditkarte verlangt wird.
2. Die Klinik
Die Augenklinik des Luzerner Kantonsspitals ist ein neues, hochmodernes Gebäude direkt am Spitaleingang- und praktischerweise direkt ggü des Wohnheims (kürzester Arbeitsweg von allen!). Die Klinik hat 4 Etagen mit Dachterrasse und zwei Untergeschosse (in einem der OP-Trakt mit fünf Sälen und im anderen Umkleiden). Über 200 Mitarbeiter arbeiten allein in der Augenklinik! Und jeder von ihnen ist superfreundlich- von der Reinigungskraft bis zum Chef.
3. Das Team
...wahrscheinlich das beste am Praktikum überhaupt. Und schließlich steht und fällt mit dem Team auch alles. Zu meiner Zeit waren es neben dem Chef und Co-Chef noch 9 Leitende ÄrztInnen, 10 OberärztInnen und 18 AssistenzärztInnen. Bis auf die obersten zwei Positionen darf man sogar alle Duzen. Verrückt, oder? Man bekommt von allen viel gezeigt und erklärt. Traut euch ruhig, nachzufragen! Selbst der Chef nimmt sich gerne die Zeit, um euch Dinge zu erklären.
Im Gegensatz zum Rest des Krankenhauses gibt es hier kaum ausländische Ärzte, aber dem Ruf, etwas verschlossen und zurückhaltend zu sein, werden die Schweizer hier definitiv nicht gerecht. Ich habe selten so herzliche und offene Menschen erlebt! Man hat das Gefühl, dass alle sehr zufrieden sind mit ihrer Arbeit dort und dass Teamarbeit und Zusammenhalt großgeschrieben werden. Vielleicht kennt ihr das aus anderen Krankenhäusern: man bekommt relativ schnell unter der Hand mit, dass alle mega gestresst und unzufrieden sind, es wird über die anderen gelästert, der Chef stellt jemanden in der Frühbesprechung vor allen anderen bloß und die Assistenten werden regelmäßig auch mal angeschrien. Davon könnt ihr euch verabschieden, denn: das gibt es hier nicht! Vielleicht mag das auch an den vielen Aktivitäten liegen, die regelmäßig stattfinden: im Sommertertial erwarten euch Sommerfest, Action Day und Wandertag, zusätzlich gibt es sicher mal einen Apéro auf der Dachterrasse. Im Herbst und Winter gibt es zusätzlich noch die Hospitalia (für das ganze Spital) und einen Skitag.
4. Klinikalltag
Kernarbeitszeit ist von 7:45 Uhr bis 17 Uhr. Montags und Freitags ist Rapport mit dem ganzen Team. Zusätzlich gibt es Montag-, Dienstag- und Freitagmorgen sowie Donnerstagnachmittag verpflichtende Fortbildungen entweder für alle oder für die Assistenten (dienstags) (es gibt keinen gesonderten PJ-Unterricht oder sowas, aber die Fortbildungen sind einfach so super!!). Danach könnt ihr euch frei entscheiden, wohin ihr gehen möchtet. Es sind diverse Sprechstunden (2x Hornhaut bzw Vorderabschnitt, 2x Netzhaut, 1x Neuroophtha, 1x Glaukom, 1x Lid), Station, Konsildienst, Notfalldienst im sog. Ambi (Ambulatorium) und in einer Außenstelle der Klinik in der Innenstadt (10-15min zu Fuß) noch die Sprechstunden für AMD und Gefäßverschlüsse. Außerdem laufen täglich meist alle fünf OP-Säle parallel mit allen erdenklichen OPs. Hier kann man wirklich alles mal sehen! Und wenn einem das noch nicht genug ist, kann man auch bei den OptikerInnen und Ortoptistinnen zuschauen.
Pünktlich um 12 Uhr ist die einstündige Mittagspause und es treffen sich alle in einer der Mensen- davon gibt es nämlich drei! Neben der Hauptmensa gibt es noch eine Asia-Mensa und eine italienische (bzw -restaurants). Die Kantine des LUKS (Luzerner Kantonsspitals) wurde soweit ich weiß zur besten der ganzen Schweiz ausgezeichnet. Und das schmeckt man auch! Selbst im Restaurant ist das Essen nicht so gut wie in der Krankenhausmensa, und das will was heißen. Auch das vegetarische Angebot ist groß- ich denke man kommt auf zehn verschiedene vegetarische Angebote täglich. Preislich ist die Kantine auch für schweizer Verhältnisse im oberen Segment anzusiedeln- man kommt auf 10-15 CHF pro Gericht. Aber: es lohnt sich absolut.
Im Gegensatz zu den chirurgischen und internistischen Uhus wird man in der Augenklinik richtig verwöhnt. Das Anliegen des Chefs ist, dass ihr das Fach gut kennenlernen könnt und hoffentlich Freude daran findet. Daher wird das mit den Arbeitszeiten ein wenig lockerer gesehen (wenn eure Sprechstunde um drei zu Ende ist, könnt ihr nach Hause gehen) und ihr habt keine Spätdienste, keine Nachtdienste und keine Wochenenddienste und keinen Pikettdienst. Natürlich könnt ihr nach Belieben auch am Wochenende mitarbeiten, was ich sehr empfehlen kann und immer gern gemacht habe, da man da meist am besten Patienten selbst untersuchen und vorstellen darf. Dafür gibt es dann einen freien Tag unter der Woche.
3. Wohnheim
Das 11-stöckige Wohnheim liegt direkt ggü der Augenklinik. Meldet euch rechtzeitig für ein Zimmer an! Günstiger kann man kaum in der Schweiz wohnen (ca. 380CHF für das Wohnheimzimmer) und ihr habt direkt Anschluss an alle anderen Uhus. Bei euren Tertial- und Einzugsdaten ist zu bedenken, dass ihr das Wohnheimzimmer nur unter der Woche und nur bis 16 Uhr beziehen könnt. Bis Freitags in einem anderen PJ-Tertial zu sein und montags dort anzufangen, wäre also schwierig. Ich habe aber auch schon von Fällen gehört, wo man den Schlüssel ausnahmsweise am Wochenende an der Spitalinfo abholen konnte. Doch es lohnt sich, freitags zu kommen, denn dann kommen alle anderen auch, man hat eine Führung durchs Wohnheim und lernt direkt die anderen kennen. Die anderen sind in dem Fall meist auch deutsche PJler, da die Schweizer Uhus meist zum 1. eines Monats beginnen und das kommt bei uns im PJ höchstens mal zufällig vor. Da die neuen alle auf einen Gang gesteckt werden, findet man superschnell Anschluss, und so haben wir schon am ersten Abend auf der großen Dachterrasse im 11. Stock ein Panache (Radler) mit Blick auf die wunderschöne Stadt getrunken.
Das Wohnheim ist renoviert und die Zimmer mehr als in Ordnung. Es gibt ein Bett (1,20m), Schreibtisch, Stuhl, Kühlschrank, Sessel, Tisch, Regal, Bücherregal, Kleiderschrank und ein kleines abgetrenntes WC mit Waschbecken. Auf dem Gang ist eine moderne Gemeinschaftsküche, wo es aber je nach Stockwerk alles bis nichts gibt. Die Küche selbst ist mit getrennten Küchenfächern ausgestattet (abschließbar) sowie Mikrowelle, Herd und Spüle und einem Tisch mit vier Stühlen. Es gibt keinen Backofen! und keinen Wasserkocher. Pfannen und Töpfe gibt es vereinzelt, wir hatten aber genug, da viele Leute mit dem Auto anreisen und dadurch mehr Zeug mitnehmen können. Ich würde euch empfehlen, eine kleine Grundausstattung mitzunehmen (Teller+Besteck+Tasse/Glas+Schneidemesser) und dann vor Ort erstmal zu schauen, ansonsten gibt es in der Stadt einen Laden (Maxi Bazar), wo man für kleines Geld viel Küchenausstattung bekommt.
Auf dem Gang finden sich außerdem zwei saubere Duschen. Pakete werden unten bei der Hausbetreuung abgegeben und können dort abgeholt werden. Einen Briefkasten habt ihr auch. Zusätzlich gibt es pro vier Zimmer oder so noch ein eigenes Kellerabteil. Im Keller findet sich auch die Waschküche mit drei Waschmaschinen und einem Trockner sowie Platz zum Wäsche aufhängen. Ein Waschgang kostet 1CHF auf 40°, 1,20CHF auf 60°. Sachen, die euch wichtig sind, nicht unbedingt unten aufhängen- ab und zu kommt was weg! Auch das vom Wohnheim gestellte Zeug (Bettwäsche, Geschirrtücher, Lappen) verschwindet gerne mal.
Zum Putzen kann man sich bei der Hausbetreuung einen Staubsauger und einen Eimer mit Putzzeug (Lappen, Glasreiniger und Allzweckreiniger) ausleihen.
4. Freizeit
Luzern selbst ist eine wunderschöne Stadt. Im Sommer kann man wunderbar im See baden gehen und sich an den Strand/in den Park (Uffschötti) legen. Im Sommer ist außerdem das Lucerne Festival, das mit vielen Konzerten in- und outdoor begeistert. Mit den unzähligen Schiffen kann man einige gute Wanderorte in der näheren Umgebung anfahren, zB den Bürgenstock oder Alpnachstad, um von dort 1600hm bis zur Spitze des Luzerner Hausbergs, den Pilatus, zu erklimmen. Beides sehr lohnenswert! Mit dem tiptop ausgebautem Schienennetz kommt man noch an viele andere schöne Wanderorte: die Rigi ab Küssnacht, zur Gratwanderung Stoos (längst kein Geheimtipp mehr, am Wochenende eher Typ "chinesische Mauer", aber mega lohnenswert!!), zur Vier-Seen-Wanderung nach Engelberg, zum Stanserhorn, zum Brisen, zum Brienzer Rothorn und natürlich, mit etwas längerer Fahrt, aber do it!!! bis nach Interlaken, Grindelwald und Lauterbrunnen, wo nochmal ganz besonders schöne Wanderungen auf euch warten. Auch die umliegenden Städte sind absolut sehenswert: Bern, Basel und Zürich erreicht man jeweils innerhalb einer Stunde. Da Bahnfahren nicht gerade günstig ist und man fürs Wochenende häufig recht spontan bucht, empfiehlt es sich unbedingt im Internet nach einem Angebot für ein Schnupper-Halbtax der SBB zu suchen. Das ist dann meist 2 Monate gültig und kostet ca. 33 CHF- und gilt wie eine BahnCard 50, allerdings mit Rabatt auf den ÖPNV und Seilbahnen (die sonst sehr sehr teuer sind!!) on top! Wenn ihr Glück habt, könnt ihr das ganze mit einem neuen Gutschein dann nochmal für die restliche Zeit buchen.
Nochmal zurück zu Luzern: die Innenstadt ist nicht weit vom Spital entfernt, wir sind meist gelaufen (ca. 10 min in die Altstadt). Am Kasernenplatz ist der nächste Lidl (ca. 15min), ansonsten gibt es die teureren Supermärkte Coop und Migros auch in 10min Entfernung. Zu beachten sind die kurzen Öffnungszeiten, meist nur bis 18 oder 19 Uhr, samstags nur bis nachmittags. Die Geschäfte in der Stadt haben meist auch nur bis 18 Uhr offen, aber donnerstags immer länger. Zum Essen: im Amorino gibts superleckeres Eis, den besten Kaffee direkt am Fluss trinkt man im Mill'Feuille (auch super Frühstück) und wer in den Genuss eines echten Schweizer Fondues oder Raclettes kommen will, der kehrt im zünftigen Pfistern am Flussufer mit Blick auf die Kapellbrücke ein. Wer dann noch Geld übrig hat, kann wunderbar einen Cocktail im Montana Beach Club (Sky Beach Bar eines sehr noblen Hotels in Luzern, sehr lohnenswert bei Sonnenuntergang) oder einen Aperitiv auf der Seeterrasse des Luz (süße Bar direkt auf dem Wasser mit tollem Ausblick) genießen. Für Vegetarier empfehlenswert ist das Tibits im Bahnhof- mega lecker und trotz der Bahnhoflage superschön.
An Sehenswürdigkeiten locken neben der Kapellbrücke noch die Museggmauer (Stadtmauer) mit ihren Türmchen, das Löwendenkmal, die ganze Altstadt, das Chateau Gütsch hoch über der Stadt und das Verkehrsmuseum.
5. Bürokratie
Zur Anerkennung des Tertials: Falls es euer letztes Tertial sein sollte, überlegt euch schon vorher, wie viele Fehltage ihr zum Lernen nehmen wollt. Da ihr in der Schweiz einen festen Arbeitsvertrag abschließt, könnt ihr nicht einfach durch die deutschen Fehltage abkürzen. Aber: ihr könnt den Vertrag schon vorher nach Absprache kürzen und euch dann trotzdem die volle Tertialdauer bestätigen lassen (war bei mir kein Problem). Zusätzlich habt ihr pro Monat noch zwei schweizer Urlaubstage, die ihr wunderbar für Besuche und Ausflüge verplanen könnt- diese erscheinen dann nicht auf eurer PJ-Bescheinigung!! Und wenn ihr mal krank sein solltet, seid ihr krank und müsst keinen Urlaubstag dafür nehmen. Ist das nicht ein Paradies für jeden deutschen PJler? Zusätzlich solltet ihr euch überlegen, wann ihr ausziehen wollt- die Zimmer müssen bis 11 Uhr vormittags abgegeben werden, also ist es besser, den letzten Arbeitstag am Tag vorher zu haben (entweder durch einen Urlaubstag oder Vertrag wieder entsprechend kürzen). Beachtet aber, dass wenn ihr zB den letzten Arbeitstag am letzten Tag des Monats habt und dann zum 1. auszieht, müsst ihr noch eine halbe Monatsmiete draufzahlen!! Das gleiche gilt auch zur Mitte des Monats (halbe Monatsmiete mehr, wenn ihr zum 16. auszieht). Das Logierwesen ist da leider null kulant, also überlegt euch das vorher:) Das Gleiche gilt leider beim Einzug auch (zB erster Arbeitstag Montags am 28., Zimmer können nur unter der Woche bezogen werden, also Anreise freitags am 25. -> für 5d eine halbe Monatsmiete zahlen). Das ist leider nicht so gut geregelt, aber immerhin lohnt es sich für fünf Tage noch eher als für einen Tag.
Zusätzlich benötigt ihr, zumindest in Niedersachsen, eine Äquivalenzbescheinigung der Schweizer Uni, die bestätigt, dass ihr in der Zeit die gleichen Rechte und Pflichten genießt wie die schweizer Studenten. Das kostet an der Uni in Zürich 50 CHF. Nehmt euch am besten schon einen Umschlag hierfür mit sowie einen Rückumschlag. Auch hier sollte man die Fristen bedenken: solltet ihr euer letztes Tertial nicht abkürzen, sollte es mit der Einreichungsfrist fürs Examen sehr eng werden bzw nicht möglich sein! Die Bearbeitungsdauer beträgt in Zürich ca. 1 Woche.
Da sich Niedersachsen nach der LPA-Liste aus NRW richtet und diese fast ausschließlich für Innere und Chirurgie gilt, braucht man ggf zusätzlich eine Äquivalenzbescheinigung des Chefarztes der entsprechenden Abteilung aus der eigenen Uniklinik.
6. Leben in der Schweiz
Ein bisschen was habe ich dazu schon geschrieben, aber: es ist wirklich wahnsinnig schön. Zwar ist alles etwas teurer, aber man gewöhnt sich (leider viel zu schnell) daran. Was mir sonst aufgefallen ist, ist die wahnsinnige Freundlichkeit und Höflichkeit, egal, wo man ist. Das macht das Leben so viel schöner!
Was vielen Deutschen anfangs Probleme bereitet, ist das wunderschöne Schwizerdütsch. Ich liebe es! Man braucht ein paar Tage, um sich reinzuhören, aber man gewöhnt sich schnell daran. Und wenn man selbst die Basicwörter "Grüezi", "Merci vielmol" und "Ade" beherrscht, hilft das auch schon viel.
-----------------------------------------
Noch kurz für chirurgisch oder internistisch interessierte PJler: von den anderen Uhus waren zwar auch alle sehr zufrieden, aber ihr habt wie oben gesagt Spätdienste (wo man die anderen dann nicht sieht, weil man so versetzt arbeitet), Nachtdienste (5-7 Nächte am Stück, dafür dann eine Woche frei), Wochenenddienste (12 Stunden, teils mit alleinigen Visiten von Stationen, die man garnicht kennt) und Pikettdienst (Rufbereitschaft für den OP, zB 48h am Wochenende). Es war auf der Chirurgie schon alles eingeteilt, inklusive der Urlaubstage und Nachtdienstwochen, und man musste dann versuchen zu tauschen. Außerdem Pflicht für alle chirurgischen und internistischen PJler und schweizer Uhus, die über einen Monat bleiben: 5-7 Tage Abstrichdienst im Covid-Container...die Wahlfächer waren zum Glück hiervon ausgenommen.
---------------------------------------