In diesem Tertial durfte ich unwahrscheinlich viel im OP machen, sowohl bei Brust- als auch Gyn-OPs. Regelmäßig zunähen, Drainagen legen und annähen, 1. Assistenz bei LSKs und bei vielen weiteren OPs. Treibende Kräfte dafür waren Prof. Ohlinger, OA Alwafai und Dr. Arndt (Belegarzt, operiert immer mittwochs). Wenn man sich bei diesen dreien ganz gut anstellt, darf man extrem viel machen!
Auf Station war die Betreuung je nach AA unterschiedlich. Briefe schreiben konnte man immer. Untersuchungen konnten auch selbstständig durchgeführt werden und danach dem Arzt übergeben werden. Ebenso Konsile anmelden etc. Blutentnahmen (Gott sei Dank) nur wenige. Im Brustzentrum ist die Aufnahme rel. kompliziert was die Bürokratie angeht, weshalb man dort keine gute Hilfe war und ich die Zeit dort am wenigsten lehrreich fand.
Auf der Wöchnerinnenstation kann man relativ schnell die Visiten selbstständig durchführen. Im Kreisaal darf man 2. Assistenz bei Sectiones sein. Auch die Hebammen sind hier sehr nett! Bei natürlichen Geburten darf man meist auch dabei sein, falls man mal eine während der Arbeitszeit erwischt.
Meist gab es ca. 2 Geburten/Sectios pro Tag (während der Dienstzeit; in der Nacht oft mehr).
Dienste mitzumachen war kein Problem (solang es jemanden gibt, der an den OP Tagen assistieren kann!). Die Teilnahme an Diensten ist sogar gern gesehen und es gibt dafür 1-2 Tage kompensationsfrei.
Negativ war, dass die Stimmung auf Station aufgrund der knappen Personalsituation relativ schlecht war. Viele Ärzte sind hier überfordert. In der Klinik gibt es derzeit nur ZWEI OÄ und weitere drei Fachärzte, was sehr wenig ist. Den Chefarzt sieht man seltenst. Häufiger gab es deswegen auch Diskussionen und Ärger.
Ich kann dieses PJ empfehlen, wenn man am OP interessiert ist. Ansonsten ist es wichtig klar mit dem PJ Beauftragten zu kommunizieren welche Wünsche man hat. Ich konnte so auch mal einen Studientag nehmen um an einer Fortbildung teilzunehmen. Auch konnte ich klären, dass ich nicht nur OP-Assistenz seien möchte. Wenn man es besprochen hat, war dann doch einiges möglich.