Insgesamt sehr interessante Rotation. Je nach Station kann die Onko in Erlangen besser oder schlechter sein. Ich kann nur von der Station D2.4 berichten. Wir waren 2 PJler auf Station. Die Ärzte sind alle sehr nett und erklären viel.
Arbeitsbeginn ist um 7:30 mit Blutentnahmen. Die macht man gemeinsam mit einer sehr netten MTA. Man nimmt viel Blut aus Ports und ZVKs. Nach den BEs nimmt man die Patienten auf (Anamnese, Untersuchung, Zugang legen oder Port anstechen) und bespricht sie im Anschluss mit den Ärzten. Hier wird immer viel erklärt.
Danach ist Visite, 2x die Woche mit dem OA, hier soll man auch Patienten vorstellen, am besten die, die man gerade aufgenommen hat. Da die meisten Patienten geplant zur Chemo oder zu Untersuchungen stationär kommen, ist der Ablauf sehr geregelt und es gibt schon Briefe, in die man sich einlesen kann. Nur selten kommt es vor, dass man einen Patienten ungeplant aus der Notaufnahme aufnimmt.
Nach der Visite macht man Stationsarbeit oder punktiert gemeinsam mit den Assistenten. Man darf selbst Lumbal- und Knochenmark punktieren und mit Hilfe ZVKs legen!! Unter Aufsicht darf man Transfusionen oder Chemos anhängen.
Mittagessen ist immer möglich, meistens gehen die Ärzte mit. Am Nachmittag ist eine Röntgenbesprechung. Danach schreibt man Briefe und macht die Stationsarbeit fertig. Um 16:00 ist meistens Feierabend, wenn mehr los ist, bleibt man gerne mal länger, weil dann meistens spannende Sachen passieren. Wenn wenig los ist, wird man auch mal um halb 3 heimgeschickt.
Pro Woche bekommt man einen Studientag (nicht kumulierbar, also vier-Tage-Woche).
Der einzige „Nachteil“ ist, dass die Onko an der Uni sehr speziell ist. Hier schlagen die Patienten auf, die zur Diagnostik oder zum Staging kommen oder die, die schwere, bzw. schlechte Verläufe haben und deshalb mit 2. und 3. Linien-Therapie versorgt werden müssen. Entsprechend ist das ganze meist sehr komplex und übersteigt das M2-Wissen enorm. Trotzdem lernt man hier viel praktisch, eben beim Untersuchen, Punktieren und Aufnehmen der Patienten.
Zum Thema Lehre außerhalb des Stationsalltags: Es gibt ein "PJ-Seminar" der gesamten Inneren in Erlangen, in welchem PJler einer Med. Klinik ein oder zwei Fälle für die anderen vorstellen. Im Endeffekt nichts anderes als eine Fallvorstellung mit Fragen wie im IMPP. Der Sinn des Ganzen serh begrenzt (Verdauungspause nach dem Mittagessen). Sonstige Seminare oder ordentlichen Unterricht (über den von Station hinaus) gab es, angeblich wegen Corona, nicht. Dies ist aber kein Problem der Onko, sondern der Uniklinik und ihrem Grundverständnis von PJ und Lehre allgemein.
Grundsätzlich eine sehr interessante und lehrreiche Rotation.
Bewerbung
Anmeldung über das PJ-Portal
Buchung von Rotationen zwischen den fünf Med. Kliniken über Onlineportal der Uni im Windhundverfahren.