Da ich mein erstes Tertial bereits in der Klinik absolviert habe, gab es in diesem Tertial keinen Einführungstag. Ich sollte am ersten Tag zur Frühbesprechung der ACH erscheinen. Die ersten 10 Wochen habe ich in der ACH verbracht. Der Tag begann um 7:15 Uhr mit Blutentnahmen auf Station. Um 7:45 Uhr war dann Frühbesprechung. Danach ging es mit den BE und Braunülen weiter. Je nach Arzt durfte ich mit zur Visite. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass es den meisten am wichtigsten war, dass man sich um die BEs kümmert. Dadurch hatte man das Gefühl, das Ansehen der Pjler sei nicht sehr groß. Dementsprechend wurde einem mal mehr, mal weniger gezeigt. Da ich die einzige PJlerin zu dem Zeitpunkt war, hatte ich auch viel zu tun, die ganzen Blutentnahmen abzuarbeiten. Man wird auch von der Pflege regelmäßig für Braunülen angerufen. Trotz mehrfachen Nachfragens wurde ich nicht fest auf dem OP Plan eingeplant. Und wenn ich einmal drauf stand, wurden zum Teil die Blockstudenten, die zwischen Funktionsabteilung, Station und OP rotieren, mit an den Tisch genommen, anstatt mich anzurufen, obwohl ich zuvor im OP Bescheid gesagt habe und bereits am ersten Tag meine Telefonnummer in jedem Saal der ACH abgegeben habe. Es gibt ein Skills Lab, das ganz gut ist. Da muss man jedoch immer einen Arzt finden, der Lust und Zeit hat, einen rein zu lassen.
Ansonsten habe ich Patienten aufgenommen und untersucht. Die Besprechung der Patienten war je nach Arzt mal mehr, mal weniger ausführlich. Manchmal wurde ich auch nur angerufen, um bei den Neuaufnahmen auf Station oder in der Ambulanz die Blutentnahmen zu machen, während die Ärzte den Rest gemacht haben. Ich hatte oft das Gefühl, dass es niemanden interessiert, ob man als PJler da ist oder nicht. Von manchen Ärzten wird man früher heim geschickt.
Die letzten 4 Wochen war ich in der GCH. Die haben sonst selten PJler und freuen sich, einem etwas zeigen zu können. Im OP habe ich manchmal die erste Assistenz übernommen. Auch in der Sprechstunde durfte ich sehr viel selbstständig unter Aufsicht sonographieren. Hier wird man auch nicht als Blutentnahmekraft "missbraucht". Ich durfte selbst entscheiden, was ich sehen und machen möchte und wurde ab dem ersten Tag direkt ins Team integriert. Hier hat es mir sehr viel Spaß gemacht, sodass ich die GCH jederzeit weiter empfehlen würde.
Mittagessen war jeden Tag möglich. Man hat einen gewissen Betrag, für den man 3x am Tag essen kann. Man erhält am ersten Tag einen Ausweis, mit dem man gratis alle beschrankten Parkflächen nutzen kann. 3x pro Woche findet Unterricht statt. Dienstags ist Chirurgie, wechselnd durch die Fachabteilungen. Dieser ist sehr spät angesetzt, wird aber häufig vorgezogen. Mittwochs ist Innere, wechselnd durch die Fachabteilungen, und donnerstags wechseln sich die übrigen Fachabteilungen (Gyn, Pädiatrie, Anästhesie, Neuro, Psych, Uro) ab. Der Unterricht war größtenteils richtig gut und hat mich sehr gut auf das M3 vorbereitet.