Allgemein: Als PJler-Gruppe waren wir zu Dritt und haben uns initial auf die beiden Normalstationsseiten, sowie auf die Privatpatienten aufgeteilt. Nach circa der Hälfte des Tertials wurde rotiert, wobei man hierbei in ZNA, Stroke, Ambulanzen, Neurogeriatrie rotieren konnte. Die Organisation ist relativ spontan und locker, was aufgrund der eher geringen PJler Anzahl, zumindest im Vergleich zu den Pflichtfächern möglich ist.
Normalstation: Angenehme Stimmung, was sich auf Assistenten, sowie die Oberarztriege bis zur Chefin und auch nahezu durch die Bank die Pflege und das sonstige auf der Normalstation arbeitende Personal (Logo, Ergo, Reinigung etc.) bezieht. Ich hatte schon das Gefühl, dass in der Klinik generell der Teamgedanke und das Funktionieren als Team besser funktioniert hat, als bei allen anderen Stationen meines PJs. Tätigkeiten: Die schwierigeren BEs werden durch PJler übernommen, ebenso Nadeln, Aufnahmen, LPs, Übernahme von Patienten mit Radiodemo- und OA/CA-Visitenvorstellung und evtl. auch die Vorstellung eines Falles in der wöchentlichen Abteilungsfallvorstellung. Die Assistentenbesetzung auf der Normalstation ist ziemlich konstant, was gut ist, da man sich so einigermaßen einspielen kann.
Stroke/IMC: Wenige eigene Tätigkeiten, aber zum Reinschnuppern wars ganz gut, vor allem da die Punkte bzgl. Atmosphäre auch auf die Stroke/IMC zutreffen. Hervorzuheben hier der sehr freundliche und engagierte Oberarzt. Hervorzuheben ist auch, wie unangenehm neurologische Erkrankungen sich zum Teilklinisch darstellen können, es gibt keine neurologische Intensivstation und als "Ausgleich" nur sehr wenige neurologisch belegte Betten auf einer anästhesiologisch geleiteten ITS, insofern ist die IMC durchaus mit relativ drastischen Krankheitsbildern belegt.
Neurogeri: Sehr ruhige, im Vergleich über das ganze PJ gesehen fast schon meditative Stimmung auf der Neurogeri, die circa 10-12 Betten auf der geriatrischen Station belegt. Interessant hier am ehesten, wie eine Teamstruktur sich auf medizinische Stationen integrieren lassen kann mit allen möglichen Therapeuten, die viel Zeit für die stationären Patienten haben.
Ambulanzen: War ich nur sehr, sehr kurz weil man hier so gut wie nichts selbst macht.
ZNA: Früh und Spätschicht, erwähnenswert ist für mich, dass die ZNA sehr, sehr neu ist und daher räumlich wirklich im Vergleich extrem komfortabel und bürokratisch aber auch baulich wirklich top organisiert, was keine so brutal hektische Stimmung aufkommen lässt, wie ich es andernorts gesehen habe. Ansonsten natürlich die typischen Krankheitsbilder, man macht hier natürlich viel Anamnese und Untersuchung. Natürlich sind die Tage sehr unterschiedlich, was das Patientenaufkommen betrifft, was in beide Richtungen ausschlagen kann.
Unterricht: 1x/Woche, das hätte besser, bzw. mehr sein können, Seminare von, bzw. mit den (Neuro-) Radiologen wären beispielsweise sehr gut gewesen, das gabs früher angeblich auch, aber so ist das Leben.
Fazit: Ich hatte hier mein 1. Tertial gemacht und denke schon, dass ich relativ viel gelernt habe, in einem Umfeld, das nicht stressig war (relativ gesehen) und in dem man trotzdem auch nicht zu wenig zu tun hatte und auch einigermaßen gebraucht wurde. Den Teamaspekt hatte ich ja schon relativ ausführlich weiter oben beschrieben, das war wie gesagt zumindest als PJler gesehen, top. Ich kann mich fast in Gänze dem Bericht über die Zeit 05/20 bis 09/20 anschließen, der ja auch sehr positiv gehalten wurde. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass sich das Team in der Neuro nicht selten aus ehemaligen PJlern rekrutiert, auch einige Neuro-PJler, die ich erlebt hatte, haben sich zumindest sehr ernste Gedanken gemacht, ob sie sich auch aufgrund ihres Tertials nicht doch hier bewerben wollten.