Ich hab mein Chirurgie-Tertial in 8 Wochen Orthopädie und anschließend 8 Wochen Chirurgie gesplittet - alles am Spital Emmental. Das Auslandssemester war retrospektiv eine der besten Entscheidungen und ich würde es jederzeit wieder machen. Dennoch war es schlussendlich deutlich anders als erwartet: man arbeitet viel mehr als in Deutschland (nicht selten 9-10h) und es gabt keine PJ-Seminare oder ähnliches (dafür lernt man über den Tag verteilt doch einiges).
Der Tag beginnt mit einer Röntgenbesprechung, dann macht man Visite (inklusive Patientenvorstellung bei der Chefvisite) oder ist im OP (meist als 1. Assistenz) eingeteilt. Nachmittags ist man für die präoperative Sprechstunde selbstständig zuständig, die man auch jeweils für den kommenden Tag vorbereitet. Im Vergleich zur Chirurgie, war die Orthopädie deutlich strukturierter, da es jeweils einen Wochenplan gab, in dem jeder UA bis Chefarzt eingeteilt war. V.a. die Sprechstunden der einzelnen Gelenkteams (Hüfte, Knie, Schulter, Hand etc.) waren super interessant, weil man viele Patienten gesehen hat und eine 1:1 Betreuung hatte. Im OP durfte man sehr häufig die Hautnaht machen.
Gewohnt habe ich im Personalhaus für ca. 260CHF, die direkt vom Lohn ca. 1200CHF abgezogen wurden. Das war super, weil viele andere Unterassistenten da sind und man einen sehr kurzen Arbeitsweg hat. Die Ausstattung ist wie in einer Jugendherberge.
Neben der normalen Arbeitszeit übernimmt man Pickett-Dienste (Rufbereitschaft v.a. für OPs) sowohl unter der Woche als auch ca. 1x pro Monat für ein Wochenende. Je nach dem mit wem man Dienst hat, ist das entweder super cool oder sehr mühsam. Die Vergütung der Pickettdienste ist teilweise etwas kryptisch (entweder 30 oder 60CHF pro Dienst).
Bewerbung
Per Telefon/E-Mail im Jan/Feb 2019 für Sommer 2021