Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Das Tertial in der Chirurgie in Freudenstadt war absolut empfehlenswert!
Die Organisation läuft über die beiden PJ-Beauftragten (Oberärztin und Verwaltungs-PJ-Beauftragte). Man ist immer das halbe Tertial auf der Allgemeinchirurgie und auf der Unfallchirurgie. So hat man ein großes Spektrum, es gibt viele wiederkehrende Krankheitsbilder, aber immer wieder auch mal was Seltenes - als Vorbereitung auf das Stex also gute Basismedizin. Insgesamt ist es im KH FDS sehr familiär, also irgendwann kennt die ganze Klinik die PJler!
Unterricht gab es 1-3x/Woche und immer in allen Fächern durchgehend, also hatte man auch im Chirurgie-Tertial Unterricht in Chirurgie, Päd, Gyn, Anästhesie und Psychiatrie/Neuro. Neu eingeführt wurde eine sehr gute freiwillige psychiatrische Lehrvisite, die alle zwei Wochen stattfand und Eindrücke in alle psychiatrischen und neurologischen Bereiche, die am KH behandelt werden, verlieh.
In Absprache mit den PJ-Beauftragten der Station konnte man seine Studientage (1 alle zwei Wochen) flexibel nehmen, nur für den PJ-Unterricht bestand Anwesenheitspflicht. Da der Unterricht an allen Tagen sehr unterschiedlich geplant war, war man leider nicht so ganz flexibel.
Es gibt ein klinikinternes Blutentnahmeteam, also muss man das nicht täglich machen! Wer allerdings noch üben möchte, kann das Team immer mal begleiten und noch viele Tricks lernen. Die nachgemeldeten Blutentnahmen oder Viggos am Nachmittag hielten sich in Grenzen, also hat man es zwar immer wieder mal gemacht, hatte aber auch viel Zeit für alles andere!
Neben dem Gehalt hat man 1x/Tag Essen bekommen in der Cafeteria, einen kostenlosen Parkplatz gab es auch und die kostenlose Wohnmöglichkeit im Personalwohngebäude. Ich war hier sehr happy mit meinem Zimmer - es ist zwar in die Jahre gekommen, aber die Aussicht war der Hammer und jeder hat sein eigenes Bad und Küchenzeile sowie Platz auf 25 Quadratmetern, Wenn man möchte, kann man es sich dort schön machen und auch der Freizeitwert in der Region ist wirklich hoch!
Allgemein- und Unfallchirurgie: die Visite ist morgens sehr kurz und knackig gehalten, es gibt 2x täglich eine Röntgenbesprechung. Auf Station gibt es viel zu tun: Briefe schreiben, Untersuchungen und OPs anmelden, Wundversorgung. Man darf alles mitmachen und hat auch eigene Patienten, die man in Absprache mit dem Oberarzt betreut und auch dem Chef bei der wöchentlichen Visite vorstellt. Die Arbeitsbelastung für die Assistenzärzte war aufgrund von Schwangerschaftsausfall und Personalwechsel sehr hoch. Dadurch durfte ich sehr viel mitmachen und man konnte immer mit in den OP. Ich habe mir alle Standard-OPs mal angesehen und alles Spannende, Seltene auch. Man durfte immer zuschauen und bei den meisten auch mit an den Tisch (die Assistenzärzte waren froh, wenn man ihnen den einen der anderen Eingriff abgenommen hat) und je nach ärztlichen Kollegen kam es häufig vor, dass man alleine mit dem Oberarzt am Tisch stand, die Schritte durchsprechen konnte und Fragen stellen. Immer wieder durfte ich auch nähen.
Allgemeinchirurgie: Die leitende Oberärztin hat sehr hohe Standards und arbeitet phänomenal, von ihr kann man sehr viel lernen und viel Spaß dabei haben! Die Assistenzärzte und (bis auf eine Ausnahme) die Fachärzte sind sehr lieb und bemüht, einem viel zu zeigen und beizubringen.
Unfallchirurgie: hier war eine sehr gute Stimmung im Team. Alle Oberärzte arbeiten sehr genau und der Chef hat super viel Erfahrung und arbeitet sehr sauber und genau, da kann man so viel mitnehmen! Man wurde während den OPs auch viel gefragt und hatte so eine super Lernkurve.
Bei beiden Disziplinen hatte man die Möglichkeit, mit in die Notaufnahme zu gehen. Hier hat es sich besonders gelohnt, sich an einen erfahreneren Kollegen zu halten, um möglichst viel zu sehen und zu lernen. Auch Nachtschichten dort waren möglich.
Ein großer Bonuspunkt war für mich auch, dass man standardgemäß in der Unfallchirurgie mind. eine Woche in die Anästhesie rotiert! Hier konnte man nach den eigenen Wünschen alles mal kennenlernen. So habe ich für kurze Zeit auch mit auf der Intensivstation gearbeitet, ich bin einen Tag mit Notarzt gefahren und habe im OP die andere Seite des Vorhangs gesehen. Alle Ärzte der Anästhesie, insbesondere die Oberärzte und der Chef, waren sehr motiviert, einem viel zu zeigen und beizubringen. Da ich bereits ein Tertial in der Anästhesie gemacht hatte, durfte ich direkt viel mitmachen und wurde auch nach meiner Woche immer wieder mit zu den Einleitungen genommen, um danach den Patienten mit zu operieren.
Ich bin sehr froh, das Chirurgie-Tertial in Freudenstadt gemacht zu haben! Es war sehr viel zu tun, aber so hat man auch sehr viel machen dürfen und gelernt. Beeindruckt war ich besonders vom Verhältnis zur Pflege und Physiotherapie: man arbeitet eng zusammen und wer freundlich ist, bekommt sehr viel zurück! Gerade auch die OP-Pfleger*innen haben mir auch immer sehr viel erklärt und waren sehr lieb. So ein tolles Miteinander habe ich noch nirgends gesehen!
Viel Erfolg und Spaß im PJ!
Bewerbung
ca. ein halbes Jahr im Voraus Bewerbung über Inlandsmobilität über Simed der Uni Tübingen