Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
(Dies ist der Teilbericht für die Gastroenterologie. Der Bericht ist als Ganzes unter „Innere“ zu finden.)
Allgemein:
Das Innere-Tertial war mein 2. PJ-Tertial, was ich jeweils 8 Wochen in der Hämatologie und in der Gastroenterologie verbracht habe. Die Einteilung erfolgt im Voraus über das PJ-Sekretariat, bei der man Rotationswünsche angeben kann, was bei mir auch so geklappt hat. Es gibt eine Vergütung von 600€ (474€ wenn man bei den Eltern wohnt) und ein Mal pro Tag kann man kostenlos in der Cafeteria essen. Achtung: Pro Fehltag (sofern man kein Attest vorweisen kann) werden 20 Euro Vergütung abgezogen! Außerdem sind über die Tertialdauer insgesamt 6 Dienste verpflichtend, 4x "Nacht" (16:30-0:00 Uhr im Anschluss an den normalen Tagdienst) und 2 Wochenendtage. Wenn man in der Häma eine Rotation hat, fallen die Hälfte der Dienste jedoch weg! In diesen Diensten soll man sich zu Beginn in der Notaufnahme melden und kann theoretisch dort mithelfen und zusehen. In der Realität hat man aber ein PJ-Dienst-Telefon, auf dem alle Stationen im ganzen Innere-Bettenhaus anrufen, wenn sie eine Blutentnahme, ein EKG oder einen peripher-venösen Zugang (PVK) brauchen. Meist ist man damit dann so ausgelastet, dass man es nicht mehr zurück in die NA schafft oder sich, wenn es mal ruhiger ist, lieber kurz hinsetzt (z. B. im PJ-Zimmer auf Station Morawitz). Es empfiehlt sich also auf jeden Fall, die Dienste mindestens zu zweit zu machen. Pro Dienst gibt es einen freien Tag zum Ausgleich, den man entweder am Tag danach oder aber auch zu einem späteren Zeitpunkt nehmen kann.
Arbeitsbeginn ist grundsätzlich um 8 Uhr, auf der Häma offiziell um 7.30 Uhr. Von 15:30 bis 16:30 ist (außer freitags) PJ-Unterricht, was einem einen guten Grund liefert, einigermaßen pünktlich gehen zu können. Bei uns fand der Unterricht Covid-bedingt zunächst online statt, die Qualität war je nach Dozent/-in sehr unterschiedlich. Wirklich hilfreich fand ich, dass die Klinik eine verpflichtende M3-Simulation anbietet, bei der man ohne Druck schonmal einen Eindruck bekommt, wie die Prüfung ablaufen wird. Auch wenn meine Heimatuni nicht Heidelberg, sondern Berlin ist, fand ich dies dennoch sehr hilfreich!
Speziell Gastroenterologie:
Die zweite Rotation auf der Gastro lieft insgesamt deutlich besser. Hier war man für die von den Blutentnahmedienst übrig gelassenen Blutentnahmen, für PVKs/Vigos und ebenfalls die Aufnahmen zuständig. Jedoch hatte man durch das grundsätzlich nette Klima auf der Gastro eine deutlich bessere Arbeitsatmosphäre, obwohl die Gastro aufgrund des großen Ärztemangels eine extrem hohe Arbeitslast aufwies. Insgesamt war man durch eine 1:1-Zuordnung zu einem Assistenten gut betreut, gerade auf Volhard hat man so sehr viel mitbekommen, was das ärztliche Arbeiten angeht. Auf Morawitz haben wir das auf eigenen Wunsch nicht ganz so streng gesehen, das lag aber auch daran, dass man in der Gastro ja noch in zwei Funktionsbereiche rotieren durfte und wir auch dann insgesamt 6 PJler waren (2 im 2. Tertial und 4, die dann im November mit ihrem 1. Tertial anfingen). So war es dann auch wesentlich entspannter als in der Häma, wo ich eben fast die ganze Zeit allein war. Wir haben sogar einen von uns in den Spätdienst geschickt.
Richtig cool auf der Gastro war die Einbindung auch in die Visiten, gerade auch das Mitgehen in der OA-Visite war oft möglich, und die Rotation in die Funktionsbereiche. Am besten war es im Sono, hier konnte man auch viel selber schallen, so dass man einiges an Praxis gewonnen hat. Anfangs Nachschallen, später Vorschallen hat viel Spaß gebracht! Schon am dritten Tag hat die Assistentin nur noch den Fluss auf den Lebergefäßen nachgeschallt, so dass ich quasi das Sono Abdomen fast ganz allein unter ihrer Aufsicht erhoben hatte. Auch die Befunde durfte ich z. T. schreiben. Die Rotation in die Ambulanz war auch sehr nett, ich hatte eine Assistentin, die mir viel erklärt hat über die Besonderheiten der Patient(inn)en nach Lebertransplantation und der Morbus Wilson-Patient(inn)en.
Fazit:
Insgesamt also ein recht gemischtes Tertial. Die Häma kann sich noch in einigen Bereichen verbessern, die Gastro hat für Uniklinik-Verhältnisse ein echt gutes PJ-Tertial geboten. Dadurch, dass meine PJ-Kohorte mit 14 Leuten nur so klein war, waren wir echt eine gute und recht enge Truppe, die mich auch als auswärtigen super aufgenommen hat! Für alle, die ein Tertial an einer Uniklinik auswärts machen wollen, kann ich es tatsächlich empfehlen. Heidelberg und seine Umgebung haben sehr viel zu bieten!