IFFB Gerichtsmedizin und forensische Neuropsychiatrie
Einsatzbereiche
Diagnostik
Heimatuni
Graz (Oesterreich)
Kommentar
Ich verbrachte an der Gerichtsmedizin Salzburg insgesamt 8 sehr lehrreiche Wochen.
Generell würde ich jedem empfehlen, sich vor einem Tertial in der Rechtsmedizin zumindest teilweise in die Materie einzulesen. Dadurch kann man wesentlich mehr mitnehmen.
PRO:
- engagiertes Team, in welchem viel Wert darauf gelegt wird, dass man als Student schnell selbstständig arbeiten kann
- Tätigkeiten bei Obduktionen: nach entsprechender Einarbeitung konnte ALLES was man tun wollte selbstständig durchgeführt werden
~ Organpräparation
~ Exenterieren
~ Diktieren
~ Unterstützung der Präparatoren
- institutsinternes Logbuch: an diesem kann man sich gut orientieren, was es im Haus zu "erleben" gibt
- hohe Fallzahlen: zumindest in meinen 8 Wochen, fanden fast täglich mehrere Obduktionen statt (san-pol.; klinik; gerichtlich)
- Histologie: gerne werden auch mikroskopische Befunde besprochen
- Gerichtstermine: Beiwohnen von Verhandlungen und vorherige Fallbesprechung möglich (sowohl von Seiten der Mikrobiologie als auch Gerichtsmedizin)
- Besichtigung von Mikrobiol. und Tox. ebenfalls möglich; auch hier sehr engagierte Abteilungsleiter, die mit viel Begeisterung ihre jeweiligen Bereiche vorstellen
- Auswärtsfahrten: etwa 1x Woche wurde auch in Linz obduziert (Aussenstelle)
CONTRA:
- kein Gehalt, wie an der Klinik üblich: daher muss man mit einem gewissen finanziellen Aufwand rechnen, zumal auch keine Unterkunft gestellt wird (Salzburg ist nicht unbedingt ein günstiges Pflaster)
- Essen in der Kantine am Klinikgelände nur zu Besucherpreisen möglich (die Gerichtsmedizin ist der Uni zugeordnet und nicht der Klinik)
- keine "Feldarbeit"; anders wie in Deutschland/Schweiz ist es nicht üblich bei unklaren Todesfällen "Hausbesuche" zu erstatten
- keine klinische rechtsmedizinische Ambulanz; ebenfalls anders wie an den meisten deutschen/schweizer Instituten nicht vorhanden, von diesem Bereich bekommt man in Salzburg leider wenig mit
- keine forensische Bildgebung; am Insitut ist kein eigenes CT vorhanden, glg. wird das CT der Klinik genutzt
CONCLUSIO
Insgesamt hat mir mein Tertial in Salzburg sehr sehr gut gefallen. Jedem einzelnen im Team liegt etwas daran, dem Studenten etwas beizubringen. Nach erfolgter Einarbeitung hat man schnell das Gefühl sinnvoll eingebunden zu sein. Rechtsmedizinische Vorerfahrung/Wissen sind kein Muss aber sicher von Vorteil. Man kann unglaublich viel Erfahrung bei der Präparation von Organpaketen sammeln. Es wird einem bereits als Student viel zugetraut !
Ich würde das Institut in Salzburg jederzeit weiterempfehlen !
PS: Im Übrigen ist Salzburg das einzige Institut in Österreich, an dem die Absolvierung des KPJ/PJ überhaupt möglich ist!
Bewerbung
Bewerbung bei Prof. Meyer mit Lebenslauf, Motivationsschreiben. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage