PJ-Tertial Plastische Chirurgie in Universitaetsklinik Innsbruck (12/2021 bis 2/2022)
Station(en)
Plastik Ambulanz, OP, 6 Nord
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Innsbruck (Oesterreich)
Kommentar
Wer absolut kein Interesse an Chirurgie hat und wer viel lieber Freizeit haben möchte ist hier genau richtig!
Um 07:15 beginnt der "Arbeits"tag mit der Morgenbesprechung, bei der die ganze Abteilung zusammen kommt. Anschließend geht es für StudentInnen in wöchentlicher Rotation entweder in die Ambulanz, in den OP oder auf Station.
Ambulanz: die Assistenz- und OberärztInnen sind auf unterschiedliche Zimmer aufgeteilt, als StudentIn gesellt man sich dann in ein Zimmer dazu. Leider war es meist der Fall, dass man wirklich nur "dabei war". Maximale Tätigkeit: Fäden entfernen. Kein selbstständiges Erheben einer Anamnese, Ideen zur Behandlung, Mitdenken, etc. An den meisten Tagen wurde nicht mal mit einem gesprochen. Dementsprechend wenig kann man die Krankengeschichte, Therapie, Prognose des Patienten verstehen oder einordnen. Fragen werden eher kurz und knapp beantwortet.
OP: Morgens holt man sich den ausgedruckten OP Plan ab, auf dem man dann OPs fest zugeteilt wird (man steht als Gastarzt auf dem Plan). Klingt gut, effektiv war es sehr häufig der Fall, dass man im OP wartet bis die Anästhesie Einleitung beendet wurde, die OP Vorbereitungen abgeschlossen sind, um dann am Waschbecken beim Einwaschen zu hören "ah, wir sind eh genug, wasch dich mal nicht ein!". Dann darf man aus weiter Entfernung den ChirurgInnen beim operieren zusehen :)))
Station: traurig aber wahr, hier hatte ich die "besten" Wochen während diesen zwei Monaten. Man geht Visite mit, anschließend darf man viele Drainagen und ZVKs selbstständig entfernen. Man macht alle Aufnahmen (Status, Anamnese, Kurve schreiben).
Bei soviel negativem was ich jetzt geschrieben habe, möchte ich auch betonen, dass es vereinzelt sehr, sehr nette ÄrztInnen gibt, bei denen man auch mal Nähen darf, man Fragen stellen kann, die ausführlich beantwortet werden, bei denen man sich sogar auch mal wertgeschätzt fühlt.
Ich bin jedoch der Meinung, dass das der Standard eines *Lehr*krankenhauses sein sollte und nicht die extrem seltene Ausnahme, die man einmal alle zwei Wochen im KPJ Lotto gewinnt.
Abschließend muss ich sagen, bin ich wirklich sehr enttäuscht, so wenig wie hier habe ich im KPJ noch nie gemacht. Persönlich habe ich mich die meiste Zeit sehr fehl am Platz gefühlt, weil man schlichtweg keine Funktion hat, keine Aufgaben, sondern einfach nur seine Zeit absitzt.
Am ehesten habe ich hier gelernt meine Resilienz zu trainieren.
Would not recommend.
Bewerbung
Für Innsbrucker StudentInnen über das Online Buchungs Portal