Insgesamt war das ein tolles Tertial. Ursprünglich hatte ich gar keine Lust weder auf PJ noch auf die Innere. Jetzt am Ende des Tertials ist es 180 Grad anders.
Man rotiert durch 4 Abteilungen, was einen guten Einblick gewährleistet. Ist aber auch ein bisschen schade, dass man gehen muss kurz nachdem man sich eingearbeitet hat.
Notaufnahme:
- eine richtig tolle Zeit. Man nimmt die Patienten selbst auf, untersucht, meldet weitere Diagnostik an. Hier kann man endlich sein vor dem 2. Stex akkumuliertes Wissen anwenden. Die Ärzte sind immer für einen da und sind für die Unterstützung auch dankbar. Die Oberärzte in der ZNA sind auch klasse, die machen gerne etwas Teaching, wenn es gerade ruhiger ist. Die Pflege ist anfangs etwas unfreundlich, aber wenn man sich bei jedem vorstellt und freundlich bleibt, ändert es sich irgendwann.
Kardio:
- Die Ärzte sind freundlich, man kann jederzeit in die Funktion und Herzkatheter/Echos/LuFu/Bronchoskopie anschauen. Sonst Stationsalltag war für mich in der Kardio etwas öde. Abgesehen vom Schreiben der Arztbriefe und Visiten, kann man Pleurapunktion oder Aszitespunktion machen, ich glaube das sind die highlights.
Gastro:
- Richtig nettes Team. Es wird erwartet, dass die PJ-ler in der Morgenbesprechung die aufgenommenen Patienten vorstellen, sodass man gleich aktiv in den stationsalltag involviert ist. Man kann auch hier jederzeit in die Funktion und bei Gastro/Kolo/Endosono zuschauen. Die Stationsärzte schallen seine Patienten selbst, also darf man jeden Patienten davor auch selbst vorschallen. Es gibt viele Aszitespunktionen, die man auch unter Aufsicht selbst machen darf.
Onko:
- Eine sehr spannende Zeit. Das Team ist hier sehr kompetent, kollegial und nett. Hier waren die Ärzte am meisten engagiert, einem was beizubringen. Die Krankheitsbilder waren auch sehr abwechslungsreich. Es gibt hier viel Aszites-, Knochenmarks- und Pleurapunktionen und auch ZVK-Anlagen. Man darf auch selbst viel praktisch machen. Natürlich auch Port anstechen. Der Chef von Onko ist an der Lehre ausgesprochen interessiert und die Studenten sind in dieser Abteilung echt intensiv involviert. Es gibt auch eine onkologische Ambulanz, die unbedingt mal zu besuchen ist. Zwischen unseren PJ-ler war Onko die Lieblingsrotation.
Wir waren im Haus recht viele PJ-ler, es herrschte eine super Atmosphere zwischen uns. Viele wohnten im Wohnheim neben der Klinik und unternahmen auch regelmäßig was zusammen. Es gibt auch ein großer PJ-Raum in der Klinik.
Jeden Tag gibt es mindestens einen PJ-Unterricht von unterschiedlichen Abteilungen. Man darf immer hingehen. Es wird von den PJ-lern nicht viel erwartet, aber bei einer vorhandenen Motivation ist man schnell sehr gut integriert und ausgebildet. Meine Empfehlung ist, mindestens eine Woche bei einem Arzt mitlaufen und ihn den ganzen Tag auf der Station begleiten. Auch wenn mal "nichts zu tun gibt". So lernt man auch Kleinigkeiten, die dann für eigenen Arbeitsalltag wichtig sind. Ich habe auch mir einen Herold angeschafft, und da regelmäßig Sachen nachgeschlagen. Fand ich nützlich. Überraschenderweise habe ich in diesem Tertial keine "Botengänge" gemacht. Alle meine nicht-ärztliche Tätigkeiten waren freiwillig. Auf allen internistischen Stationen gibt es MFAs, die Blut abnehmen und Nadel legen. Man wird ab und zu gebeten zu helfen, was auch in Ordnung ist. Jedoch muss man aufpassen, dass es nicht ausartet und die spannendere ärztliche Tätigkeiten dadurch nicht verdrängt werden.
Insgesamt ein tolles Tertial, kann ich nur empfehlen!