Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Das Tertial in der Inneren Medizin wird in vier Abschnitte geteilt mit jeweils einem Monat in Gastro, Kardio, Onko und ZNA/Intensivstation. Die Abteilungen sind sehr unterschiedlich, auch hinsichtlich der Betreuung und Möglichkeiten im PJ. Insgesamt ist die innere Medizin aber für PJler sehr entspannt geregelt. Wenn man möchte, kann man früh gehen. Wenn man viel lernen möchte, kann man sich auch bis 18 Uhr abends gut beschäftigen. PJ-Unterricht findet mit meistens zwei Fächern jeden Tag statt. Dafür gibt es einen fixen "Stundenplan". Ab und zu fällt etwas aus, aber eine Veranstalung am Tag bleibt meistens bestehen. Dieser Unterricht ist nicht verpflichtend, man kann wenn man möchte aber immer dort hingehen.
Rahmenbedingungen:
Das PJ in Heilbronn ist sehr gut organisiert. Der PJ-Beauftragte des Krankenhauses fühlt sich auch wirklich zuständig und begrüßt die PJler am ersten Tag in seinem Büro. Von dort aus holt dann der PJ-Beauftragte von den PJlern selber die Gruppe ab und begleitet sie zu allen wichtigen Stellen. Man bekommt einen eigenen Chip mit dem man Zugang in alle Räumlichkeiten, die man braucht, bekommt. Außerdem wird Kleidung mit Hose, Kasak und Kittel gestellt und kann so oft man möchte gewechselt werden. Das Essen in der Mensa gibt es zu Mitarbeiterpreise, meistens so ~4,50 Euro, aber inklusive eines Glases Wasser und oft mit Suppe/Salat oder Nachtisch. Da es in Heilbronn jedoch einen eigenen PJ-Raum gibt mit den Spinden, einem PC-Arbeitsplatz, Sitzgelegenheiten, Wasser, Kühlschrank und Mikrowelle, kann man sich auch sehr gut selber versorgen! Für Blutabnahmen gibt es im Haus MFAs, die jedoch je nach Fachabteilung mehr oder weniger arbeiten. Es gibt also Abteilungen in denen man nie Blut abnehmen muss und Abteilungen in denen man extrem viel Zeit dafür verwenden muss. Am Wochenende und an Feiertagen hat man die Möglichkeit Dienste zu machen. Diese gehen bis 17 Uhr und man ist für Blutabnahmen und Viggos legen im Haus zuständig. Dafür bekommt man glaube ich ungefähr 140 Euro, jedoch keinen alternativen freien Tag.
Gastroenterologie: Beginn 07:40 Uhr
Sehr entspannte Abteilung mit Vor- und Nachteilen.
- Vorteile: zur Gastroenterologie gehört auch die Diabetologie, was für viele interessant ist. Sonografieren lernen kann man dort auf jeden Fall, man muss aber eben immer sehr viel Eigeninitiative zeigen. Wer mal einen Tag nicht kommt, fällt nicht auf. Früh nach Hause gehen ist immer möglich, wenn man es möchte. Einmal die Woche Gastrounterricht vom Chef persönlich.
- Nachteile: mein Lernzuwachs war nicht besonders groß. In meiner Zeit gab es öfters Personalmangel, was dazu geführt hat, dass leider auch die Betreuung der PJler einfach nicht so gut möglich war. Deshalb musste man sich jeden Tag bemühen jemanden zu finden, mit dem man mitarbeiten konnte. Das war immer etwas unangenehm, weil man direkt nach der Frühbesprechungen das Gefühl hatte sich jemandem aufdrängen zu müssen. In der Endo konnte man auch zuschauen, was natürlich für PJler in Ordnung ist, aber man erhofft sich trotzdem vielleicht doch etwas selber machen zu können. Insgesamt also weniger wie PJ und mehr wie eine Famulatur aufgebaut, was schade ist, denn ich könnte mir vorstellen, dass gerade im Personalmangel PJler einige Aufgaben übernehmen könnten.
Onkologie: Beginn 07:00 - 07:30 Uhr
Die Onkologie ist eine sehr nette Abteilung mit sehr flachen Hierarchien. Alle inklusive der OÄ stellen sich direkt mit dem Vornamen vor uns es ist wirklich sehr familiär. Der Tagesablauf ist klar strukturiert. Morgens startet es mit Blutentnahmen, zwei Mal die Woche Chefarztvisite, Knochenmarkspunktionen, alle gehen zusammen Mittagessen und um 13:45 Uhr ist die Mittagsbesprechung. Auf Station sind immer OÄ anzutreffen, sodass alles in geregelten Bahnen läuft und die Assistenzärzte nicht auf sich gestellt sind. Leider stehen in dieser Abteilung morgens relativ viele Blutentnahmen an, sodass man, wenn man alleine ist, schon gerne mal ein, zwei oder auch mal drei Stunden beschäftigt sein kann. Wenn man sich einbringt und die Blutentnahmen, Aufnahmen etc. übernimmt, darf man hier aber auch sehr spannende Dinge selber machen, wie beispielsweise Knochenmarkspunktionen oder ZVKs legen. Das ist natürlich auch davon abhängig welcher OA/OÄ da ist und wie viele neue Assistenten es gerade gibt.
ZNA: Beginn 07:50 Uhr
In der ZNA kann man unter Supervision vom zuständigen OA eigene Patienten betreuen. In dieser Abteilung war mein Lernzuwachs daher mit am größten. Man hat Patienten komplett eigenständig betreut und nach Rücksprache mit dem OA das weitere Vorgehen festegelt und konnte eigenständig Vorschläge hinsichtlich Bildgebung/weiterer Diagnostik, Therapie und stationärer Aufnahme machen und diese dann auch umsetzen. Teilweise gab es natürlich sehr viel zu tun und es ist durchaus vorgekommen, dass ich erst zwischen 17 und 18 Uhr ohne Pause nach Hause gegangen bin, was aber auch daran lag, dass man sich einfach als geschätztes Mitglied im Team gefühlt hat und wirklich das Gefühl hatte richtig mitarbeiten zu können. Wenn man das also auf keinen Fall möchte, ist es immer möglich eine Pause zu machen und pünktlich zu gehen. Auch von den Fällen her war es sehr interessant. Über Lungenembolie, Herzinfarkte und Hirnblutungen waren in meinen kurzen zwei Wochen dort viele spannende Dinge dabei!
MINT: Beginn 07:30 Uhr
Meine beste und spannendste Zeit habe ich auf der internistischen Intensivstation verbracht. Eigentlich ist für ZNA und MINT nur ingesamt ein Monat, also jeweils zwei Wochen, vorgesehen. Da ich aber nach einer Woche bereits gemerkt habe wie lehrreich meine Zeit dort ist, habe ich netterweise die Erlaubnis bekommen meinen gesamten Monat Kardiologie zusätzlich auf der MINT zu verbringen. Das Team, sowohl von der ärztlichen Seite als auch von der pflegerischen Seite, ist super nett und gerade die Intensivpflege hat einfach extrem viel drauf und man kann sehr viel lernen. Heilbronn ist ein ECMO-Zentrum, sodass auch diese Patientengruppe dort betreut wird. Außerdem ist die Intensivstation für Reanimations-Alarme im Haus zuständig, was für mich persönlich einfach sehr spannende Erfahrungen waren, da ich vorher noch wenige Berührungspunkte mit der Notfallmedizin hatte.
Bewerbung
Über die medizinische Fakultät Heidelberg zu den dort angegeben Fristen